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Das Mordgesindel (German Edition)

Das Mordgesindel (German Edition)

Titel: Das Mordgesindel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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Niederlanden verloren hatten und das durch dieselben Menschen.
    Snake hielt mit der Kamera voll drauf und holte mich zurück ins Geschehen, als er johlte und Theo aufforderte, dem Drecksschwein den Garaus zu machen.
    Wenn ich jetzt nicht eingriff, würde Theo wahrscheinlich genau das tun. Ich packte seine Arme und riss daran.
    »Lass ihn los! Tot nutzt er uns nichts.«
    Ich war erleichtert, als sich endlich sein Gesichtsausdruck normalisierte und er den Griff lockerte. Kurz zögerte er noch, als bereue er, eine einmalige Chance verpasst zu haben, ließ ihn aber schließlich los.
    Der Mann keuchte und fasste sich an die Kehle. Seine Augen lagen mittlerweile nicht mehr so tief in den Höhlen, eher quollen sie aus dem Kopf. Sein Gesicht nahm allmählich eine gesündere Farbe an und er sah uns nacheinander an.
    »Was wollt ihr?«, krächzte er.
    Ich hockte mich vor ihn. »Ein paar Informationen.«
    Ich hielt ihm meine Hand hin und zog ihn auf die Beine. Der Mann schwankte und ich half ihm, sich auf die Couch zu setzen. Hinter mir hörte ich jemanden mit der Zunge schnalzen und ich ahnte, dass es Theo war, der sich über meine Hilfsbereitschaft mokierte. Mir fiel es ebenfalls nicht leicht. Ich musste mich zusammenreißen, damit ich ihm nicht die Seele aus dem Leib prügelte, um etwas über Diana zu erfahren. Ich wollte es erst mit dem Zuckerbrot versuchen, bevor ich die Peitsche rausholte.
    Oder du dir ein Messer nimmst und ihn ausweidest wie einen Fisch.
    Auch das zog ich in Betracht, folgte jedoch vorerst meinem Plan. Seit meiner Ankunft in Holland war ich zu allem bereit, allerdings alles zu seiner Zeit.
    »Brauchst du was zu trinken?« Ich legte dem Mann eine Hand auf die Schulter. Körperkontakt schafft Vertrauen, so hatte ich es in der Ausbildung gelernt. Ob es bei jemandem funktionierte, der gerade fast gestorben wäre, bezweifelte ich. Er nickte und hielt sich weiterhin die malträtierte Kehle.
    Ich wandte mich um und prallte mit Snake zusammen. Die Kamera schlug gegen meine Nase und ich stieß einen Fluch aus. »Gottverdammt! Nimm das Ding aus meinem Gesicht!«
    Snake kicherte. »Danke für die Großaufnahme. Du wirst der Star in meinem Streifen.«
    »Leg sie weg und hol ein Glas Wasser.«
    Er klappte das Display ein und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Wenn ich nicht aufhörte, mich über sein kindisches Verhalten zu wundern, würde ich verrückt werden.
    Also lass Snake Snake sein und mach weiter!
    Als der Zuhälter mit dem Wasser zurückkam, gab ich es dem Mann und wartete, bis er das Glas geleert hatte.
    »Bist du jetzt bereit, uns zu helfen?«
    Seine Stimme klang fast wieder normal. »Kommt drauf an, was ihr wollt.« Er musterte mich mit einem eiskalten Blick.
    Ich setzte mich neben ihn auf die Couch und beachtete meine Begleiter nicht mehr. Ob Snake seinen Blockbuster weiterfilmte oder Theo mir den Mittelfinger zeigte, war mir herzlich egal. Jetzt zählte nur, dass ich den Typen zum Reden brachte.
    »Ich suche eine Frau«, tastete ich mich vorsichtig heran.
    Der Mann lachte laut auf, was in einem Hustenanfall endete. »Das machen viele in Amsterdam. Schau dich um, nimm dir eine.«
    Was für ein Witzbold.
    »Ich suche eine ganz bestimmte Frau.« Ich hätte dem unsympathischen Dreckskerl am liebsten den Kopf abgerissen und in seinen Hals gespuckt.
    »Dann musst du die Zuhälter in De Wallen fragen, was hab ich damit zu tun?« Er breitete die Arme aus und spielte das Unschuldslamm. Ich spürte, dass er etwas wusste, und ich wollte um jeden Preis herausfinden was.
    »Ich glaub, du verstehst nicht richtig.« Die Couch knarrte, als ich mich zu ihm beugte. »Die Frau, die ich suche, wird von einer Meute Wahnsinniger festgehalten. Sie hinterlassen Leichen und niemand scheint sich dafür zu interessieren.«
    Er lächelte mich an und zeigte mir seine gelben, vom Rauchen verfärbten und schlechten Zähne. »Ich hab keine Ahnung, was du von mir willst, Alter.«
    Mir riss der Geduldsfaden. Ich hob die Faust, wollte sie in seine hässliche Visage rammen, als mich ein Ruf davon abhielt.
    »Ey! Leute! Kommt sofort her, ich hab was Krasses gefunden!«
    Ich drehte mich um und sah nur Theo, der wahrscheinlich nicht weniger verwirrt dreinblickte als ich selbst. Mit einem Satz stand ich vor dem Mann und zog ihn hoch. Er wehrte sich nicht einmal, während ich ihn hinter mir herzog und Snakes Stimme folgte.
    »Kommt schon, ihr alten Säcke! Es geht gleich los.«
    Was geht gleich los? Der Weltuntergang?
    Ich gelangte in ein

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