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Das Mordgesindel (German Edition)

Das Mordgesindel (German Edition)

Titel: Das Mordgesindel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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nicht. Der Fernseher wurde wie von Geisterhand angeschaltet. Was über den Bildschirm flimmerte, überraschte mich nicht. Sie zeigten uns ein Best of ihrer gesammelten Videos. Immerhin blieb der Ton ausgeschaltet. Ich versuchte nicht auf die Totschläge in HD zu achten und sah mich im Raum um. Wenn es hier Kameras gab, waren sie gut versteckt. Die kahlen Wände, die Decke, der Fernseher, nirgends entdeckte ich etwas Verräterisches. Aber ich spürte, dass sie uns überwachten, und zwar sehr deutlich. Ich fühlte mich, als ginge ich nachts über einen Friedhof, auf dem mich hunderte verrottende Augen verfolgten. Jeder Mensch kannte dieses Gefühl, nicht allein zu sein und ständig fremde Blicke im Rücken zu spüren, ob sie einem nun wohlgesonnen waren oder nicht.
    Snake und Theo taten es mir gleich, auch sie schauten sich um. Snake kaute dazu an seinen Fingernägeln und Theo wackelte aufgeregt mit seinem Fuß. Wir waren eine tolle Truppe  … drei Männer, ohne Rückendeckung, versuchten ein Netzwerk aus Hobbymördern zu sprengen, deren Beziehungen sich vielleicht bis in die oberen Ebenen von Politik und Wirtschaft schlängelten. Himmelfahrtskommando oder der korrekte Weg? Ich hoffte auf Letzteres, doch mir kamen langsam Zweifel. Hätte ich Schroer informieren sollen? Ihm sagen, was in unserem Nachbarland vonstattenging, damit er die richtigen Leute anrief, die sich darum kümmerten? Aber wer sollten diese Leute sein, sofern das ganze Land mit den Auswüchsen des Mordgesindels verseucht war? Die Amerikaner? FBI, CIA … in Filmen schienen diese Behörden das Allheilmittel zu sein, aber im echten Leben? Ich bezweifelte es.
    Deine Entscheidung, auf eigene Faust zu handeln, war richtig, Tomas, alter Freund. Die Organisation hätte nicht so lange überleben können, wenn nicht irgendwer eine schützende Hand darüber halten würde, nicht wahr?
    Und ich war gespannt darauf, herauszufinden, wer das war.
    Es klopfte an die Tür und der Russe kam herein. »Kommen mit.«
    Snake und ich wechselten einen kurzen Blick, standen auf und folgten dem Bär von einem Mann durch einen anderen gekachelten Flur. Ich konnte mir nicht ansatzweise die Ausmaße von diesem Gebäude vorstellen, es schien gewaltig zu sein. Dimitri blieb vor einer Tür mit der Nummer sieben stehen, öffnete sie und ließ uns herein. Ohne weitere Informationen schloss er sie hinter uns. Sehr gesprächiger Mensch.
    Ich erkannte sofort, welchen Raum Markus für uns ausgesucht hatte: den Operationssaal. Unsere Ware, oder wie ich ihn lieber nannte: Magnus Nyberg, lag bewusstlos auf einem OP-Tisch. Nackt. Ein Neonlicht strahlte seine blasse Haut an und seine Augen zuckten hinter den geschlossenen Lidern hin und her, als würde er träumen. Neben dem Tisch befanden sich zwei Rollwagen mit allerhand Utensilien darauf. Dinge, die ich aus der Autopsie kannte, aber auch Dinge, die ich eher in einem Baumarkt vermuten würde.
    Snake und ich gingen zögerlich auf Magnus zu. Ob Snake meine Hand nahm, um unsere fingierte Beziehung zu unterstreichen, oder ob er eine Heidenangst hatte, wusste ich nicht. Wir schwiegen und begutachteten das Spielzeug, das man für uns bereitgelegt hatte. Ich erkannte eine Knochensäge, ein Skalpell, mehrere Wattetupfer, Klemmen und eine Bohrmaschine, die sich nicht ins Gesamtbild einfügen wollte. Dass sie von einer bekannten Marke war, machte es nicht besser.
    »Und jetzt?«, flüsterte Snake.
    Gute Frage. Und jetzt? Ich überlegte kurz und kam zu dem Schluss, dass es egal war, ob wir noch warteten oder uns gleich in den Kampf stürzten.
    »Raus«, antwortete ich knapp und zog Snake an der Hand hinter mir her.
    Wir kamen nicht weit. Ich hörte einen dumpfen Schlag und wurde beinahe zu Boden gerissen. Als ich mich umdrehte und sah, dass Snake wie ein Käfer auf dem Rücken lag, war es schon zu spät. Ich sah Magnus’ verzerrtes Gesicht, bevor er mich mit dem Griff der Bohrmaschine bewusstlos schlug.
     
     

Kapitel 27
     
    Diana tigerte auf und ab. Sie blieb stehen und legte ein Ohr an die Tür. Waren das Stimmen? Sie meinte Männer zu hören, die lachend vorbeigingen, und eine Frau, die leise wimmerte. Diana sah auf die Uhr in ihrem Zimmer. Eigentlich viel zu früh für eine Versteigerung. Normalerweise hielten sie ihre Auktionen abends ab. Welcher Tag war heute? Sie konnte nur raten. Samstag? Hatten sie die Kunden so früh eingeladen, damit den ganzen Tag über geschlachtet werden konnte?
    Sie kratzte sich am Arm. Es juckte, sie wusste nicht

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