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Das Mordgesindel (German Edition)

Das Mordgesindel (German Edition)

Titel: Das Mordgesindel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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Herzbett lag, kannte ich.
     
     
     

Kapitel 29
     
    Die Tür flog mit einem Knall auf.
    Nein, nicht schon wieder!
    Diana wurde die Scherbe aus der Hand gerissen. Sie weinte, kreischte und schlug um sich. Warum ließen sie sie nicht sterben, wenn sie es doch unbedingt wollte. Was war so wichtig an ihr, dass sie leben musste?
    Vielleicht liebt Markus dich und will dich heiraten  … pah!
    Sie hoben Diana hoch und warfen sie aufs Bett. Mit Tritten versuchte sie sich zu wehren, traf einen Mann in seine Weichteile, ein anderer verlor einen Zahn. Die Leute fluchten und legten sich mit ihrem Gewicht auf Diana. Sie riefen durcheinander, forderten etwas, das Diana nicht verstehen konnte. Pfütze? Hitze? Kapuze?
    Sie wollte ihnen die Augen auskratzen, die Männer anschreien, sie sollten sie endlich in Ruhe lassen. Aber bevor sie eins der Dinge in die Realität umsetzen konnte, sah sie ein bekanntes Gesicht vor sich. Diana erinnerte sich erst nicht an ihren Namen. Vieles vergaß sie in der letzten Zeit. Ihr Gedächtnis wurde mit jedem Tag in dieser Hölle schwammiger. Wie durch ein Sieb fielen die Erinnerungen in einen Strudel des Vergessens.
    »Halt still«, bat die Frau. Sie lächelte Diana an und strich ihr über die Stirn. »Du hast es fast überstanden, bald bist du frei. Vertrau mir.« Die Frau hielt einen Gegenstand hoch und prüfte ihn.
    Das hatten die Männer gerufen. Nicht Pfütze, Hitze oder Kapuze, nein, sie verlangten nach einer Spritze.
    Und die Frau … verdammt, wie hieß sie?
    Diana dachte nach, versuchte sie einzuordnen und erinnerte sich endlich an ihren Namen: Emma, die hauseigene Krankenschwester.
    Emma zog Dianas Arm gerade. Die Männer saßen auf ihren Beinen und ihrem Brustkorb, sie bekam kaum Luft.
    »Nur ein kleiner Pikser, gleich wird es dir besser gehen.«
    Diana spürte den Einstich der Nadel. Als sich das Mittel in ihrem Körper verteilte, wurde ihr erst kalt, dann heiß.
    Vielleicht schläfern sie dich ein wie einen räudigen Hund, Diana  …
    Wenn dem so war, freute sie sich darauf. Sie schloss die Augen, wehrte sich nicht mehr gegen die Leute und genoss das Gefühl, welches ihr der Inhalt der Spritze bescherte. Ihre Arme kribbelten, die Muskeln in den Beinen vibrierten leicht und sie wurde müde. Sehr müde. Den letzten Gedanken widmete sie dem Mann, den sie liebte. Wie hieß er noch gleich? Diana konnte sich nicht erinnern. Wie sah er aus? Auch das wusste sie nicht.
    Sie fiel in ein tiefes, schwarzes Loch.
     
     

Kapitel 30
     
    Ich zerrte an meinen Fesseln. Der Stuhl knarrte. Vielleicht schaffte ich es, ihn zu zerbrechen. Ehe ich mich versah, jagte erneut ein Stromschlag durch mich hindurch. Mein Körper versteifte sich und meine Muskeln zuckten unkontrolliert.
    »Schon gut!«, brachte ich mit Mühe und Not hervor.
    Es stoppte. Wie auf ein Stichwort. Ohne mir eine Atempause zu gönnen, ging das Schauspiel im Fernseher weiter. Vier Männer standen um das Bett herum und starrten auf Snake. Er lag voll bekleidet auf dem Rücken und war mittlerweile aufgewacht. Seinem Lächeln entnahm ich, dass er nicht wusste, in was für einer misslichen Lage er steckte.
    Ich hörte ihn durch den Lautsprecher tönen: »Was wollt ihr denn, ihr Schwachmaten? Mein Kumpel wird euch den Arsch aufreißen.«
    Ich glaube, diesmal irrst du dich, mein Freund  …
    Mein Freund  … ich war im Angesicht seines baldigen Todes überrascht, dass ich dieses Wort für ihn wählte. War mir der Schweinehund etwa ans Herz gewachsen? Ich befürchtete ja. Wir hatten die vergangenen Tage viel zusammen erlebt und durchgestanden, hatten den Weg zu Diana gefunden und mit einem verrückten Plan versucht, sie zu retten. Ja, Snake war mein Freund und jetzt musste ich ihm beim Sterben zusehen.
    Er lachte noch immer die maskierten Männer aus. Hätte er sich bewegen können, hätte er ihnen bestimmt zusätzlich die Mittelfinger gezeigt. So hatte ich ihn kennengelernt und so würde er seinem Schöpfer gegenübertreten oder dem Höllenfürsten, je nachdem  …
    Die Männer bückten sich und nahmen etwas vom Boden auf. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, als ich erkannte, was es war. Sie alle hielten einen Schweißbrenner in der Hand. Das war der Moment, in dem selbst Snake das Lachen im Halse stecken blieb.
    Plötzlich verschwand das Bild und Markus grinste mich an. »Macht es dir Spaß?«
    »Du irres Arschl…«
    »Wir wollen doch nicht unhöflich werden«, unterbrach er mich und schüttelte den Kopf. Mir kam es vor, als liefe

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