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Das Mordgesindel (German Edition)

Das Mordgesindel (German Edition)

Titel: Das Mordgesindel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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warum. Sie hatte mittlerweile die Haut mit den Fingernägeln aufgescheuert und kleine, rote Punkte zeigten sich. Ein Ausschlag? Sie setzte sich aufs Bett und plötzlich begann es überall an ihrem Körper zu jucken. Es fühlte sich an, als krabbelten tausende Ameisen über sie und bissen sie mit ihren Kneifzangen. Diana sprang auf und stürzte zum Spiegel. Sie schnappte sich die Bürste und scheuerte sich von Kopf bis Fuß ab. Ihre Haut brannte, sie blieb in Fetzen an den Borsten hängen; es war ihr egal, Hauptsache, es hörte auf. Aber sie hatte keine Chance, ließ sie eine Stelle in Frieden, fing das Kribbeln sofort wieder an. Sie wurde fast verrückt.
    Falls du das nicht schon bist, Liebes  …
    Eine Idee flammte in ihr auf. Sie hielt sich die Bürste ans Handgelenk.
    Kann man sich damit die Haut und das Fleisch wegreiben, bis man an die Hauptschlagader kommt?
    Sie zögerte. Überlegte und haderte mit sich selbst. Hatte sie sich nicht geschworen, nie wieder einen Gedanken an Selbstmord zu verschwenden? Stark zu sein und aus dieser Hölle zu entfliehen und Tomas wiederzusehen?
    Wenn du ihm so viel bedeutest, hätte er dich längst gefunden …
    »Schnauze!«, schrie sie die Stimme in ihrem Kopf an. »Er sucht bestimmt nach mir.« Tränen stiegen ihr in die Augen und sie setzte sich auf den Boden.
    Erzähl doch keinen Scheiß! Er hat dich vergessen. Find dich damit ab. Entweder du machst weiterhin, was man dir sagt, oder du schabst dir jetzt verdammt noch mal das Fleisch von den Knochen!
    Sie schloss die Lider, umfasste den Griff fester, bis es wehtat. Sollte sie ihrem verrückten Geist nachgeben oder auf ihr Herz hören?
    Mach schon! Mach schon!
    »Nein!« Sie warf die Bürste von sich, es klirrte und schepperte, als Glasscherben auf den Boden regneten. Sie hatte den Spiegel getroffen. Sofort nutzte die Stimme die neue Chance.
    Du bist ein Genie, Diana! Hol dir eine Scherbe. Los, los!
    Ihr Körper bewegte sich wie von selbst, sie krabbelte auf allen Vieren zum Spiegel. Kleinere Scherben bohrten sich in ihre Hände, bis sie eine größere fand und sie hochhob. Diana hielt sie ins Licht.
    Jetzt mach schon!
    Diana ließ sich zurück auf den Hintern fallen und nahm den Schneidersitz ein. Aus ihrer Kehle drang ein irrsinniges Lachen.
    Leben, sterben? Töten, Selbstmord? Sucht er dich, vergisst er dich?
    In ihrem Kopf tosten scheinbar Millionen Gedanken durcheinander.
    Die Glasscherbe näherte sich ihrem Handgelenk.
    Bereit für die Hölle, altes Mädchen?
    »Bereit«, flüsterte sie.
     
     

Kapitel 28
     
    Ich zitterte. In meinem Schädel hämmerte es, als würde er gleich platzen. Ich wollte mit der Hand hinfassen, ohne Erfolg. Was war passiert?
    Ich öffnete die Augen. Verschwommene Bilder. Nichts als verschwommene Bilder. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sich mein Blick aufklarte und ich meine Umgebung erkannte. Ich war nicht mehr im Operationssaal. Keine medizinischen Geräte. Kein Magnus. Und erst recht kein Snake.
    Gedimmte Deckenleuchten spendeten gerade so viel Licht, dass ich ungefähre Umrisse erkennen konnte. Oder eigentlich nur einen. Groß und eckig. Warum ich mich nicht bewegen konnte, war mir jedoch sofort klar. Ich saß auf einem harten Stuhl  – vielleicht Holz –, Hände und Beine daran gefesselt.
    Was zum Teufel soll das?
    Bevor ich dazu kam, meine Frage selbst zu beantworten, blendete mich ein helles Licht. Ich kniff die Augen zusammen und begriff jetzt, was für ein rechteckiges Ding dort vor mir stand. Ein Fernseher. Nur wenige Zentimeter vor meinen Knien; er kam mir vor wie eine Kinoleinwand.
    Das weiße Bild wurde von einem bekannten Gesicht abgelöst: Markus.
    »Hast du es bequem, Ratz?« Er lächelte und zwinkerte mir zu. »Genieß die kleine Show. Unsere besten Stücke, nur für dich ausgewählt.« Er lachte wie ein Irrer und wischte sich die Augen trocken. »Nimm dir Zeit, hoffentlich hast du heute nichts mehr vor.« Seine Hand kam ins Bild, darin hielt er einen Gegenstand, der mich an den Zünder einer Bombe erinnerte. »Solltest du müde werden, habe ich einen Wachmacher für dich.« Markus drückte auf den roten Knopf.
    Ein höllischer Schmerz durchfuhr mich. Meine Muskeln zuckten spastisch und mein Kopf schlug von einer Seite zur anderen.
    »Nett, oder?« Er wieherte. »Bleib wach, dann muss ich nicht erneut draufdrücken.«
    Es dauerte, bis mein Körper sich beruhigte. Ein Stromschlag, wie aufmerksam von Markus  …
    »Wie hast du es herausgefunden?« Meine Stimme hörte sich

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