Das Mordgesindel (German Edition)
ihn Dimitri.
»Da Sie neu bei uns sind, müssen wir das Finanzielle leider vorher klären. Ich weiß, es ist lästig, wenn man sich schon auf die Party freut, aber Regeln sind Regeln.« Lady zuckte mit den Schultern und grinste über beide Ohren.
Ich nickte und verfing mich fast in ihrem eiskalten Blick. Hätte Theo mich nicht von ihr fortgerissen, stünde ich wahrscheinlich heute noch vor ihr.
Wir folgten Dimitri durch einen langen, gefliesten Flur. In den Fugen zeigten sich rostbraune Flecken. Ich ahnte bereits, um was es sich dabei handelte.
Der Hüne hielt vor einer Tür an und stieß sie auf. »Da rein. Warten. Später ich hole euch und bringe zu Mann.« Sein Name und auch seine Aussprache verrieten unverkennbar die russische Herkunft.
Er stapfte mit Magnus um eine Ecke und wir setzten uns in ein karg eingerichtetes Wartezimmer. Ich kam mir vor wie beim Arzt. Mit schwarzem Leder bezogene Stühle, ein Tisch mit Zeitschriften und Plastikblumen, die Klassiker. Ich nahm mir eins der Magazine und schlug es auf. Als mich die Bilder einer Hardcore-Porno-Szene ansprangen, klappte ich es zu und legte es zurück.
Leise Hintergrundmusik lullte mich nach kurzer Zeit ein. Meine Lider wurden schwer und mir fielen die Augen zu. Ich hasste es, zu warten.
Erst als eine Tür sich öffnete und ein Mann auf uns zukam, beschleunigte sich mein Herzschlag und Adrenalin erweckte meinen Körper zu neuem Leben. Es war Markus. Dianas Ex-Freund. Der Typ, der mich im Krankenhaus zusammengeschlagen hatte. Ich brach in Schweiß aus und bemühte mich, ihn nicht direkt anzusehen.
Hoffentlich erkennt er dich nicht, hoffentlich erkennt er dich nicht …
Er streckte jedem von uns die Hand hin und stellte sich vor. »Markus, angenehm. Ich freue mich, Sie in unserer Familie willkommen zu heißen.« Ein breites Lächeln nahm ihm etwas von seiner Bedrohlichkeit. »Kommen Sie bitte mit.«
Markus drehte sich um und wir folgten ihm in ein weiteres Zimmer. Ich warf Theo einen Blick zu und versuchte ihm mit meinen Augen klarzumachen, dass es sich bei dem Kerl um den Ex-Freund von Diana handelte. Ob er mich wirklich verstand, wusste ich nicht. Jedenfalls nickte er.
»Nehmen Sie bitte Platz.«
Theo und ich setzten uns auf die zwei vorhandenen Stühle und Snake blieb mit Lukas hinter uns stehen. Ich hielt es vor Anspannung kaum noch aus, achtete auf jede Geste von Markus und strengte mich an, so gelassen wie möglich zu wirken. Ob es mir gelang, wusste nur der liebe Gott. Wenn Markus mich erkannt hatte, ließ er sich das nicht anmerken. Er sah uns alle mit dem gleichen, kalten Blick an und holte einen Ordner aus einem Regal, ehe er sich zu uns setzte.
»Dann wollen wir mal …« Markus schlug ihn auf. Ich meinte, den Inhalt zu erkennen: eine Kundenkartei. Er faltete seine Hände darüber und sah uns erneut einen nach dem anderen an. »Sie haben also ihre erste Ware ersteigert. Wir müssen ein bisschen Bürokram erledigen, bevor Sie sich dem Spaß widmen können.« Markus nahm ein vorgedrucktes Papier von einem Stapel und legte es neben den Ordner. »Als Erstes möchte ich gerne wissen, wie Sie auf uns aufmerksam geworden sind.«
Theo drehte sich um und zeigte auf Lukas. »Uns er Freund, Lukas Weimann, hat uns eingeladen, ihn zu begleiten.« Er übernahm das Reden und darüber war ich froh. Er hatte die Ruhe und Gelassenheit, die wir jetzt brauchten. Außerdem war er mein angeblicher Vater, der das Finanzielle regelte, also war es logisch, dass er mit Markus sprach und nicht wir.
Markus notierte es auf dem Formular. »Weshalb machen Sie hier mit?«
»Mein Sohn«, Theo zeigte auf mich, »und mein Schwiegersohn wollen ein besonderes Geschenk zum Hochzeitstag.« Er lachte. »Und wenn das nicht besonders ist, dann weiß ich auch nicht.«
Markus musterte erst Snake, dann mich. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich war mir sicher, dass er jeden Moment meinen Namen nannte und sich auf mich stürzte. Das tat er aber nicht, stattdessen schrieb er sich Theos Angaben auf und verzog keine Miene.
Wenn er weiß, wer du bist, würdest du es in seinen Augen sehen oder an seinem Verhalten merken, also reiß dich zusammen, Ratz!
»Wissen die beiden, was heute auf sie zukommt?« Anstatt uns zu fragen, wandte Markus sich an Theo. Snake und ich schienen außen vor zu sein.
»Ja, das wissen sie und sie können es kaum erwarten.«
»Gut, gut. Wie wollen Sie zahlen? Sofort oder sollen wir es uns holen?«
Theo breitete die Arme aus. »So viel Geld habe ich
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