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Das Mordgesindel (German Edition)

Das Mordgesindel (German Edition)

Titel: Das Mordgesindel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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der Gentleman genießt und schweigt.« Markus winkte mir zu. »Dann mal viel Spaß mit deinem Kumpel, ich meld mich später wieder.«
    Später hast du ein Messer an deiner Kehle.
    Man gönnte mir eine Verschnaufpause. Der Fernseher blieb vorerst dunkel. Ein wenig Zeit für mich, um nachzudenken.
    »Worüber denn, Tomas? Darüber, dass dein trauriges Dasein auch bald zu Ende ist? Du mit deinen Eltern und allen anderen unter der Erde liegst und verrottest? Keine guten Aussichten.«
    »Halt’s Maul«, fauchte ich das Teufelchen an und schloss die Augen. Ich stellte mir vor, wie die Schweine, die auf die Gräber gepinkelt hatten, meine Eltern erschlugen und ausweideten wie ein Jäger das Wild.
    Und alles ist deine Schuld  …
    Die Last auf meinen Schultern wurde immer schwerer und ich drohte zusammenzubrechen. Aber das durfte ich nicht zulassen! Immerhin bestand noch ein kleiner, wenn auch nur winziger Hoffnungsschimmer, dass Markus mich angelogen hatte und sie lebten. Ich durfte nicht aufgeben. Diana war der letzte Strohhalm, an den ich mich klammern konnte. Wenigstens sie musste ich versuchen zu retten. Nur wie? Sobald ich versuchte mich zu befreien, jagte ein Stromschlag durch meinen Körper und der ganze Komplex wimmelte mittlerweile wahrscheinlich von Markus’ Leuten.
    Der wieder hell gewordene Bildschirm lenkte mich ab, als sie mir erneut Snake präsentierten. Die Männer standen weiterhin mit den Schweißbrennern bewaffnet vor meinem Freund.
    Gott! Ich will das nicht sehen!
    Ob ich wollte oder nicht, ich musste.
    Die Maskierten entzündeten das Gasgemisch. Die Kamera zoomte für einen Moment näher heran und zeigte Snakes verängstigtes Gesicht in Großaufnahme. In seinen Augen spiegelten sich die Flammen und seine Haut glänzte schweißnass. Der Bildausschnitt vergrößerte sich und wie auf ein stummes Signal hin näherten sich zwei der Männer mit den Schweißflammen Snakes Armen, die beiden anderen den Beinen.
    »Das könnt ihr doch nicht …« Ich schluckte einen dicken Kloß herunter. Und wie sie konnten.
    Sie hatten noch nicht Snakes Körper erreicht, da kräuselte sich schon seine Kleidung. Sie wurde schwarz und kleine Rauchschwaden stiegen empor. Snake schlug den Kopf von links nach rechts. Das rosafarbene Kopfkissen rutschte zur Seite und landete auf dem Boden. Er schrie. Ich wollte mir die Ohren zuhalten, dem grausamen Totentanz nicht mehr zuhören und erst recht nicht mehr zusehen müssen.
    Die Hose und das Hemd schmolzen unter der Hitze. Seine gerötete Haut kam zum Vorschein. Sie warf Blasen, platzte auf und wurde braun wie die eines Hähnchens auf dem Grill.
    Ich schloss die Augen und erhielt umgehend einen Stromstoß, sodass ich sie schnell wieder öffnete. Die Männer verbrannten jeden Zentimeter von Snakes Armen und Beinen. Er weinte, rief nach seiner Mutter und biss sich die Zunge blutig.
    Jetzt stirb endlich, Snake! Bitte!
    Ich verlor die Kontrolle über meine Blase und meine Gedärme verkrampften sich. Ich hatte viel gesehen, seitdem ich hier in den Niederlanden war. Aber einen befreundeten Menschen bei lebendigem Leib verbrennen zu sehen, war eine andere Hausnummer.
    »Und was ist mit Diana? Hat dir das nicht den Boden unter den Füßen weggezogen?«
    Am liebsten hätte ich das Teufelchen mit der Hand zerquetscht. Es hatte wie fast immer recht. Allerdings lebte sie wahrscheinlich noch, was man von Snake bald nicht mehr behaupten konnte.
    Zwei der Männer hielten ihm die Schweißbrenner an den Oberkörper und die anderen beiden verbrannten seinen Genitalbereich. Ich wünschte niemandem, Derartiges sehen zu müssen. Sein Penis schrumpfte und die Hoden platzten. Die weißliche Flüssigkeit, die sich daraus ergoss, kochte umgehend.
    Jetzt widmeten sich alle Snakes Oberkörper und ich konnte es nicht glauben: er lebte! Er hob den Kopf an und schien genau zu wissen, wo eine Kamera hing. Mir lief ein Schauer über den Rücken, als er mich scheinbar direkt ansah.
    Durch das Fauchen und Dröhnen der Schweißbrenner konnte ich ihn kaum verstehen. Er flüsterte etwas.
    »Sprich lauter!«, schrie ich ihn durch den Fernseher an. Mir rollten Tränen die Wangen hinunter. »Was willst du mir sagen?«
    Er setzte erneut an und dieses Mal verstand ich ihn ohne Probleme. »Töte das Schwein, das meine Schwester umgebracht hat, Tomas! Versprich mir das! Bitte, versprich mir …« Sein Ruf brach abrupt ab, als einer der Männer ihm die Schweißflamme an den Mund hielt. Snakes Augen weiteten sich, sein Körper

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