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Das Mordhaus (German Edition)

Das Mordhaus (German Edition)

Titel: Das Mordhaus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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möglichen Tä ter.
    Christian Hohl, Rechtsmediziner
     
    Dann kam der Bericht über die Tochter.
     
    Amy-Marie Alberich, 10 Jahre.
    Größe: 145   cm
    Gewicht: 41 Kilogramm
    Leiche ist entkleidet und gesäubert. Spuren von Reini gungsmitteln wur den festgestellt. Keine Anzeichen sexuell en Missbrauchs.
    Es befinden sich keine Hämatome an der Verstorbenen.
    Der Brustkorb wurde unprofessionell geöffnet und das Herz entfernt. Dies war allerdings nicht die Todesursa che. In der Lunge befand sich eine Flüssigkeit, die sich nach genauerer Untersuchung als Blut heraus stellte. Ein weite rer Test be stätigte unseren Verdacht, dass es sich da bei um das der Mutter handelte. Das Kind ertrank in dem Blut der Mut ter.
    Im Magen des Kindes fanden wir Spuren von kürzlich aufgenomme ner Nahrung.
    Wir konnten weder unter den Fingernägeln noch sonst an einer Stelle DNS- oder Faserspuren sichern. Die eingesetzt en Reinigungsmit tel haben sämtliche Spuren be seitigt. Es gibt keine Hinweise auf einen möglichen Tä ter.
    Christian Hohl, Rechtsmediziner
     
    Ich musste schwer schlucken. Wie krank musste man sein, um dem Mädchen derart Abscheuliches anzutun? Ich ließ mir den Be richt durch den Kopf gehen. Die Mutter wurde misshandelt und vier Tage lang nicht mit Nahrung versorgt. Dem Kind wurde kein Haar gekrümmt und bekam alles, was es zum Leben brauch te.
    Die Mutter musste ganz klar zuerst getötet worden sein, damit der Täter das Kind in dem Blut ertränken konnte. Soweit, so gut. Aber wieso musste das Kind überhaupt sterben? Wieso war er erst um das Wohlergehen des Mädchens bemüht, wenn er es so wieso tötete? Und dann die Brutalität beim Entfernen des Her zens ... war das ein Zeichen für die Gefühlswelt des Täters? Hatte er dem Kind das Herz aus dem Leib gerissen, weil ihm dasselbe geschehen ist? Im übertra genen Sinne natürlich ...
    Das aufkommende Stimmengewirr bedeutete, dass meine Kolle gen mit der Lektüre des Grauens fertig waren. Ich schaute zu Diana. Ihre Haut hatte eine ungesunde Farbe angenommen.
    »Alles okay bei dir?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Ich konnte mir nicht verkneifen, sie anzustacheln. »Ich denke, über derartige Fälle weißt du Bescheid? In Amerika laufen stän dig solche Killer herum, hast du gesagt.«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe! Aber da wusste ich noch nicht, was für ein perverses Schwein er ist.«
    Ich hatte nicht vorgehabt, sie zu verärgern, es war mir auch nicht gelungen. Sie warf mir keine bösen Blicke zu und packte nicht ihre Hasstiraden aus. Meine Partnerin schien sich über Nacht wie eine Raupe verpuppt zu haben und als schöner Schmetterling erwacht zu sein. Oder lag es an mir? Sah ich Diana in einem anderen Licht, jetzt, da es mir heute zum ersten Mal seit dem Unfall besser ging? Sollten mein freudiges Gemüt und Dia nas Zurückhaltung andauern, konn ten wir vielleicht als Team zu sammenwachsen.
    Die Tür zum Besprechungsraum wurde geöffnet und unser Chef kam herein. »Sind Sie fertig?«
    Begleitet von Räuspern und Seufzen bestätigte jeder im Raum, dass er den Obduktionsbericht gelesen hatte.
    »Ich war in der Nacht bei der Obduktion dabei. Kein schöner An blick. Beileibe nicht.« Schroer setzte sich an seinen Platz. »Die Leute des Erkennungsdienstes haben keine Spuren am Tatort ge funden, die auf den Täter hinweisen. Der Rechtsmediziner fand ebenfalls nichts. Also stehen wir mit leeren Händen da. Kein Krü mel, kein Haar, nichts, rein gar nichts.« Er kratzte sich am Kinn und ließ den Blick durch den Raum schweifen. »Wir müssen ver suchen, eine Spur zu finden, auch wenn sie noch so klein ist.« Er wandte seinen Blick jetzt auf Diana und mich. »Sie beide holen Herrn Alberich auf die Wache. Er muss erneut verhört werden.«
    Ich räusperte mich. »Ich glaube nicht, dass er der Täter ist.«
    Schroer schlug mit der Hand auf den Tisch. »Was Sie glauben, ist mir einerlei. Der Mann wird noch einmal verhört, Ende der Diskus sion.«
    Ich wusste, warum er so barsch wurde. Mein Chef war an sich ein netter Kerl, aber wenn wir, die Ermittler, in einem Fall keine An haltspunkte fanden, fiel es auf ihn zurück. Er war es, der bei Versa gen der Soko den Kopf gewaschen bekam. Und außerdem bestand die Möglichkeit, dass es nicht bei den zwei Morden blei ben würde. Serienmörder waren in Deutschland zwar die Aus nahme, kamen dennoch regelmäßig vor. Und wenn wir nicht in der Lage waren, schnellstmöglich den Täter zu finden und ein weiterer Mord gesch

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