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Das Mordkreuz

Das Mordkreuz

Titel: Das Mordkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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um die schönste und liebenswerteste Frau irischer Abstammung. Er wurde jährlich in Irland ausgetragen. Hatte Rosie Wilde daran teilgenommen? Wohl kaum, da sie aus dem tiefsten Bayern stammte und nach bisherigen Erkenntnissen keine irischen Wurzelnbesaß. Wie kam dann das Steinkreuz mit jener Inschrift an ihren Unfallort? Da musste es eine Verbindung geben.
    Dann war da noch diese seltsame Frau Hartmann, Rosie Wildes Arbeitskollegin aus der Universitätsbibliothek. Sie mochte Rosie Wilde sehr, doch diese Zuneigung schien nicht in dem Maße erwidert zu werden, wie sie es sich wünschte. Machte sie das zu einer Verdächtigen?
    Und dann kam Gerald Wilde ins Spiel – ein cholerischer, eifersüchtiger und gewalttätiger Ehemann, der mit Lügen die wahren Hintergründe dieser Ehe zu verschleiern suchte. Am Unfallwagen war laut Sachverständigem nicht manipuliert worden, was letztlich auch keine Rolle spielte. Der Fahrer musste nur davon ausgehen, dass alles in wunderbarer Ordnung war. Das hätte vollkommen ausgereicht, um in einer Gefahrensituation nicht ausreichend reagieren zu können. War das Gerald Wildes Geheimnis? Hatte er seiner Frau weisgemacht, das Auto sei gerichtet, und sie damit in den sicheren Tod geschickt?
    In allen drei Fällen spielte Irland eine Rolle, besser gesagt, Rosie Wildes Reise nach Irland. Was hatte sie dort gemacht? War sie der Weißen Frau, einer Banshee, auf die Spur gekommen, die nun auch in Würzburg ihr Unwesen trieb?
    «So, ich hab’s jetzt», sagte Kilian und holte Heinlein aus seinem Gedankensturm zurück.
    «Von einem gelernten Lateiner hätte ich mehr erwartet, als Hilfe bei seiner Freundin zu suchen», sagte Heinlein.
    «Und ich von einem amtierenden Ersten Kommissar, dass er mehr drauf hat als seine Kollegen.»
    «Schon gut. Was sagt Pia?»
    «Das Wichtigste zuerst: Der Entomologe will sich mit dem Todeszeitpunkt auf den Tag festlegen, an dem Zinnhobel verschwunden ist.»
    «Wie kann er das? Hat er eine Glaskugel, mit der er in die Vergangenheit schaut?»
    «Nein, aber eine Schmeißfliege aus der Familie der Calliphoridae. Nach Eiablage und diversen Larvenstadien zu urteilen, soll dieses Vieh bereits wenige Stunden nach Eintritt des Todes Zinnhobels Leiche mit ihrer Anwesenheit beehrt haben. Sie soll über mehrere hundert Meter Blut riechen können. Sicher war sie entzückt, einen nährstoffreichen Ablageort für ihre Eier gefunden zu haben. Neben der Schmeißfliege fanden sich danach schnell andere Aasfresser ein. Darunter Käfer, Asseln und Wespen, die Jagd auf die Fliegen machen.
    Und jetzt kommt das Härteste: In den Insekten beziehungsweise Larven wurde sogar Alkohol festgestellt, den sie durch den Aasfraß aufgenommen hatten. Somit verdichtet sich die Annahme, dass Zinnhobel kurz nach seinem Verschwinden getötet wurde, da sein Körper nicht ausreichend Zeit hatte, den Alkohol abzubauen. Na, was sagst du dazu?»
    «Dass wir unseren Job bald an den Nagel hängen können, wenn Fliegen und Käfer das besser können als wir.»
    «Sieht fast so aus. Ach ja, noch etwas. Die Leiche Zinnhobels scheint nicht bewegt worden zu sein. Tatort ist somit gleich Auffindeort.»
    «Ich nehme an, die Fliegen legen das nahe.»
    «Exakt, da die Art der Besiedelung gut mit dem Auffindeort harmoniert.»
    «Das heißt, wenn Zinnhobel irgendwo anders, zum Beispiel in der Nähe eines Waldes oder eines Flusses, getötet worden wäre, hätten wir andere Insekten finden müssen.»
    «Du hast es kapiert.»
    «Ich habe es anfänglich nicht glauben wollen, aber Pia hatte recht. Die Entomologie hat Todeszeitpunkt und Todesort bestimmt. Hut ab vor den Fliegen.»
    «Ab jetzt sollten wir uns auf die Alibis konzentrieren. Wer an jenem Sonntagabend nicht eindeutig nachweisen kann, wo er sich aufgehalten hat, gilt als verdächtig.»
    «Und wer fällt dir dazu als Erstes ein?»
    «Wie wär’s mit Gerald Wilde?»
    «Welches Motiv sollte er gehabt haben? Nach seiner Aussage war er mit der Prozessführung hochzufrieden.»
    «Richtig. Aber dir ist ja auch aufgefallen, dass er lügt, wenn er nur den Mund aufmacht.»
    «Okay, wer noch?»
    «Diese Hartmann. Sie konnte es nicht ertragen, dass der Tod ihrer geliebten Freundin nicht ausreichend gesühnt wurde.»
    «Was ist mit diesen beiden anderen, dem Müller, dem Mann der vergewaltigten Frau, und diesem Pirsch beziehungsweise seinem Bruder? Einen Grund hätten die allemal.»
    «Eins nach dem anderen. Lass uns erst mal Wilde und die Hartmann überprüfen.»
    «Gut,

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