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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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bist. Du kannst Sex mit der schönsten Frau der Welt haben, aber wenn dein Magen anfängt zu gurgeln und du diese Krämpfe hast, dann denkst du keine einzige Sekunde darüber nach, hörst sofort auf und rennst ins nächste Badezimmer. Da spielt’s auch keine Rolle, dass du eigentlich noch gar nicht fertig warst.«
    »Das ist ja wirklich reizend«, kommentierte Eddy.
    »Es ist die Wahrheit«, seufzte Al und zuckte erneut zusammen.
    »Du musst ja wirklich richtig nervös sein«, stellte Eddy fest.
    »Du etwa nicht?«, schnaufte Al.
    »Klar, sicher. Aber nicht so nervös, dass ich davon gleich Durchfall kriege.«
    »Ich schätze, ich hab eben ’nen sensiblen Magen.«
    Eddy sprang von seinem Bett auf und nahm dabei die Waffe wieder an sich. »Willst du die Sache jetzt in Angriff nehmen oder willst du noch warten?«
    Al schaute zu Eddy hinüber. Er holte tief Luft und erhob sich dann langsam. »Ich will das so schnell wie möglich hinter mich bringen.«
    »Es wird aber schon eine Weile dauern«, erwiderte Eddy. »Zwei Stunden mindestens. Und es wird Schwerstarbeit. Ich hab mal gelesen, dass Leichen echt total schwer sind.«
    »Ja, das hab ich auch gelesen.«
    Eddy sah auf seine Uhr. Es war kurz nach eins. Er klappte die Trommel des Revolvers aus, versicherte sich, dass er geladen war, und klappte die Trommel dann wieder zu. »Geladen und bereit.«
    »Sehr gut. Wo ist die Schachtel mit der Munition?«
    Eddy tätschelte die vordere Tasche seiner Jeans. »Da, wo ich schnell drankomme.«
    »Lass uns lieber beten, dass wir sie nicht brauchen werden«, sagte Al und streifte seine schwarze, mit Schaffell gefütterte Lederjacke über.
    »Ich will doch hoffen, dass wir das tun. Ich will mal meine Schießkünste auf die Probe stellen«, kicherte Eddy. »Und sehen, wie das ist, einen von den bösen Jungs abzuknallen.«
    »Komm schon, Mann. Das ist kein Spaß. Die Sache ist ernst.«
    »Ich mach doch nur Witze«, versicherte Eddy. »Ich will doch nicht, dass wir zwei Leichen an der Backe haben.«
    »Ich korrigiere: Die zweite Leiche hättest allein du an der Backe.«
    Eddy schob den Revolver so tief in seinen Hosenbund, dass nur noch der Griff herausschaute. Er zog seinen Pullover darüber, und außer einer sanften Wölbung – wenn man sich nahe genug befand – war von dem Griff nichts mehr zu sehen. »Okay, also, weißt du noch, wie der Plan aussieht?«
    »Natürlich. Was gibt’s da schon groß zu wissen?«, erwiderte Al.
    »Bist du sicher, dass du ihn tragen kannst?«, fragte Eddy. »Ich will nicht schon den halben Berg rauf sein und dann feststellen, dass du nicht mehr weiterkannst.«
    »Mir geht’s gut. Ich schaff das schon.«
    »Okay.«
    »Und du denkst immer noch, dass das der beste Ort ist?«, fragte Al. »Ich meine, wir könnten ihn schließlich überall loswerden.«
    »Keine Frage. Wenn es da so viele felsige Abgründe gibt, wie die Alte behauptet hat, dann wird ihn da kein Mensch finden. Jedenfalls fürs Erste, bis unser alter Freund anfängt zu verrotten.«
    »Und dann werden sie denken, dass er entweder Selbstmord begangen hat oder ausgerutscht ist«, schloss Al.
    »Korrekt. Es ist perfekt. Sie werden nicht die geringsten Beweise haben, um uns mit ihm in Verbindung zu bringen. Abgesehen davon, dass wir in diesem Motel abgestiegen sind. Aber ich meine, wie viele Leute sind in diesem Drecksloch schon abgestiegen?«, kicherte Eddy. »Wenn wir es schaffen, da hochzukommen, ohne gesehen zu werden, dann kann uns nichts mehr passieren.«
    »Brauchen wir noch irgendwas außer der Waffe?«
    »Was zum Beispiel?«, fragte Eddy zurück.
    »Ich weiß nich’, ich denke nur laut.«
    Eddy stand neben dem Bett und dachte nach. Schließlich schüttelte er den Kopf. »Nee, mir fällt nichts ein. Es wär was anderes, wenn wir ihn begraben wollten. Dann bräuchten wir Schaufeln und so ’n Kram. Aber wir schmeißen ihn ja nur ’ne Schlucht runter.«
    Al nickte. »Außer Handschuhen fällt mir auch nichts ein.«
    »Handschuhe?«
    Eddy lächelte. Er ging zur Tür. »Lasst die Spiele beginnen«, rief er Al zu. Er blieb jedoch noch einmal stehen, als er bemerkte, dass Al sich nicht bewegte. Er sah blass aus und zuckte erneut zusammen. »Oh, nein, nicht schon wieder.«
    Im nächsten Moment rannte Al wie angestochen ins Badezimmer.
    Eddy stieß einen Seufzer aus und schlenderte wieder zurück zu seinem Bett. Er zog den Revolver aus seinem Hosenbund und setzte sich.

KAPITEL 25
    Der Junge war noch immer weggetreten. Er war nun schon seit etwa

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