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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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schätze, damit kennen Sie sich bestens aus.« Morrie lächelte sie nervös an. »Wie das ist, ein eigenes Geschäft zu haben, meine ich.«
    »Ich schätze schon«, erwiderte Madge. Sie holte das Anmeldebuch hervor.
    »Schöne Landschaft hier. Mit all den Kiefern.«
    Madge nickte. »Ich liebe ihren Geruch einfach.«
    »Kommt daher der Name?«
    »Der Name des Motels? Ja. Wissen Sie, alle Kiefern in diesem Teil der Berge sind Küstenkiefern oder Lodgepole Pines, wie man sie auch nennt. Kommen eigentlich aus dem Westen Amerikas. Unsere Hütten sind auch alle aus dem Holz dieser Kiefern gebaut.«
    »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich.«
    »Faszinierend«, versicherte Morrie.
    »Ich bräuchte dann nur noch Ihren Namen und Ihre Adresse, das Übliche eben.«
    Morrie nickte.
    Sie reichte ihm das Buch und einen Stift. Er kritzelte etwas in das Anmeldebuch und schob ihr dann beides wieder zu.
    »Okay«, sagte Madge, während sie das Buch wieder unter dem Tresen verstaute. »Nur für eine Nacht?«
    »Ja. Wir, äh, fahren morgen rauf nach Mansfield.«
    »Schöne Stadt«, erwiderte Madge.
    Sie ging zum Schlüsselbrett hinüber, griff nach einem Schlüsselbund und kam zum Tresen zurück. »Sie sind in Hütte Nummer zwei. Die zweite auf der rechten Seite.« Sie reichte ihm den Schlüssel.
    »Danke«, gab Morrie zurück und steckte den Schlüssel in seine Hosentasche. Plötzlich fegte ein heftiger Windstoß durch das Büro. Madge und Morrie zuckten zusammen. Ein junger Mann trat durch die Tür. Der Fremde schloss die Tür und stellte sich hinter Morrie an den Tresen.
    Der Mann erinnerte Madge an diesen Michael, der vor einer Weile eingecheckt hatte. Seine Hände waren in den Vordertaschen seiner Jeans vergraben und er blickte immer wieder verstohlen zu ihr hinüber. Sie richtete ihren Blick wieder auf Morrie. »Ich schließe die Tür um Mitternacht ab, aber wenn Sie irgendetwas brauchen, drücken Sie einfach auf die Klingel draußen, gleich neben der Eingangstür. Ich gehe erst sehr spät ins Bett, Sie müssen sich also keine Gedanken machen, dass Sie mich vielleicht stören könnten.«
    Morrie lächelte. »Danke, aber ich glaube, meine Frau und ich werden früh zu Bett gehen.«
    Madge nickte. »Ich denke, dann sehe ich Sie wohl morgen früh. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.«
    »Danke«, sagte Morrie erneut. »Gute Nacht.« Er drehte sich um, grüßte den Mann mit einem Kopfnicken und ging dann hinaus.
    Der Mann trat an den Tresen. Er sah ebenso zerzaust aus wie der andere Kerl, Michael. Vielleicht sogar noch schlimmer. Sein Haar war lang und fettig und seine Jeans ziemlich löchrig.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte Madge.
    »Ja, ich wohne in Hütte drei und hab mich gefragt, ob ich bei Ihnen wohl Bier kaufen kann.«
    »Ah«, sagte Madge mit einem Kopfnicken. »Sie sind Michaels Freund.«
    »Wer?«, fragte der Mann. Dann nickte er hektisch. »Ah, Michael. Ja, ich bin sein Freund.«
    »Tut mir leid«, fuhr Madge fort, »aber in meinem Haus gibt’s keinen Alkohol. Ich hab keine Lizenz. Und ich selber trinke nicht. Das Zeug kann nur unnötigen Ärger bringen. Vandalismus und all so was. Nicht, dass ich damit sagen wollte, Sie seien einer dieser Vandalen.« Madge lächelte nervös. Sie wünschte sich, sie hätte es nie gesagt.
    Der Mann nickte und lächelte höflich. »Ich verstehe schon. Sie wollen Ihr Motel in ordentlichem Zustand halten. Und die Hütten sind wirklich nett, wenn ich das noch sagen darf.«
    »Danke sehr«, erwiderte Madge.
    »Also, gibt’s hier in der Nähe vielleicht eine Stadt, in der wir Bier bekommen könnten?«
    »Die nächste Stadt ist Hutto, das sind ungefähr 20 Minuten Fahrt. Ist aber nur ein ganz kleiner Ort. Beinahe ausgestorben. Ich glaube nicht, dass Sie dort irgendwo Alkohol kaufen können.«
    Der Mann schnaubte. »Da wird’s doch bestimmt ’ne Kneipe oder so geben.«
    »Ich glaube nicht«, sagte Madge. »Sie können es natürlich versuchen, aber ich denke, es wäre reine Benzinverschwendung.«
    Der Mann zuckte die Achseln. »Na ja. Wir fahren vielleicht trotzdem noch hin. Mal sehen.«
    »Tut mir leid, dass ich Ihnen nicht weiterhelfen konnte.«
    »Trotzdem vielen Dank«, erwiderte er. »Wissen Sie, ich hab mich vorhin gefragt, wie hoch diese Berge hier wohl sind. Ich meine, sind die sehr felsig und dicht bewaldet, so richtig wild?«
    »Wollen Sie wandern gehen?«
    »Ja, morgen.«
    »Wunderschöne Gegend«, sagte Madge. »Aber ziemlich gefährlich. Nichts für unerfahrene Sonntagswanderer. Da

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