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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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dann bist du jetzt plötzlich auf seiner Seite?«, fragte Eddy.
    »Ich bin nicht auf seiner Seite, es ist nur so, dass …«
    »Würdet ihr beide einfach mal die Klappe halten?«, stöhnte Wayne. »Hier gibt’s keine Seiten.« Er seufzte. »Ihr benehmt euch wie verdammte Zehnjährige. Können wir uns jetzt bitte einfach darauf konzentrieren, das hier hinter uns zu bringen, ja?«
    Eddy und Al nickten.
    »Also, wer will hier unten bleiben?«
    »Das ist ja wohl offensichtlich«, erwiderte Al. »Du bist der Stärkste. Du bleibst hier unten und Eddy und ich klettern hoch.«
    Wayne nickte. »Klingt gut. Ist das okay für dich?«, wandte er sich an Eddy.
    »Sicher. Ich glaube nicht, dass einer von uns ihn allein hochheben könnte.«
    »Dann wär das geklärt.« Wayne klatschte in die Hände und sein Klatschen hallte laut von den Bergen wider. »Legen wir los.«
    Sie gingen zu der Felswand hinüber. Eddy und Al standen an deren Fuß und schauten hinauf.
    »Dass du mich ja auffängst, wenn ich abstürze«, sagte Eddy und drehte sich zu Wayne um.
    Er lächelte.
    Eddy legte seine Hände auf die kalten, nassen Felsen, hob dann sein rechtes Bein und schob es in eine Spalte. Er schaute zu Al hinüber, der dasselbe tat.
    »Warte«, brüllte Wayne plötzlich.
    Beide Männer zuckten zusammen und drehten sich um. Wayne sah Eddy an.
    »Deine Waffe. Wir wollen ja nicht, dass sie runterfällt, während du hochkletterst. Sie könnte den Berg runterstürzen und verloren gehen oder in 1000 Teile zerbrechen. Ist mir tatsächlich schon mal passiert. Ich hatte mir die Waffe zum Klettern vorne in die Hose gesteckt, und irgendwann musste ich mich so strecken, dass sie rausgefallen ist. Hab sie nie wiedergefunden.«
    Eddy schaute zu Al hinüber. Er erwartete, dass er in irgendeiner Form protestieren würde, aber er zuckte nur die Achseln.
    Einem Teil von ihm gefiel der Gedanke nicht, seine Waffe einem Fremden auszuhändigen. Aber dann sagte er sich, dass Wayne ja eigentlich gar kein richtiger Fremder war und dass er ihnen heute wirklich schon unglaublich geholfen hatte. Außerdem war er der Ansicht, dass Wayne recht hatte. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass die Waffe herausfiel. Und überhaupt, weshalb sollte Wayne sie plötzlich gegen sie richten? Sie hatten schließlich überhaupt kein Geld. Und sie waren auch nicht hier oben in den Bergen, um nach Gold zu suchen. Und Wayne musste sich auch keine Sorgen machen, dass sie seinetwegen zu den Bullen gehen würden. Immerhin hatten sie ein Auto geklaut.
    Eddy schob seinen Pullover hoch und zog den Revolver heraus. Er lächelte Wayne flüchtig an und reichte ihm dann die Waffe.
    »Du hast recht«, sagte er. »Daran hab ich überhaupt nicht gedacht.«
    Wayne griff nach der Waffe und nickte. »Gut, dass ich mitgekommen bin.«
    Dann tat er etwas, dass Eddy seltsam vorkam. Er klappte die Trommel heraus, betrachtete sie ausführlich und klappte sie dann mit einem Lächeln wieder zu.
    Wieso interessiert es ihn, ob sie geladen ist?, fragte sich Eddy.
    »Beeil dich«, rief Al Eddy zu.
    Wayne lächelte noch immer. Er sah Eddy direkt in die Augen und sagte dann: »Gut, dass ich mitgekommen bin … weil ihr beiden nämlich zwei beschissene Vollidioten seid.«
    Eddy drehte sich der Magen um und ihm brach kalter Schweiß aus. Eine Sekunde lang konnte er Wayne nur zustimmen.
    Wayne hob den Revolver und richtete ihn auf Eddys Gesicht. Dann schaute er in Als Richtung. Eddy drehte seinen Kopf und sah, dass Al seine Augen vor dem Lichtstrahl abschirmte.
    »Beweg deinen Arsch hier rüber«, befahl Wayne nüchtern.
    »Komm schon, mach keinen Scheiß mit dem Ding«, sagte Al.
    »Beweg deinen Arsch hier rüber, bevor ich deinem Freund den Kopf wegpuste!«, brüllte Wayne.
    Einen Moment lang schien Al die neue Situation zu überdenken. Dann schnappte er plötzlich nach Luft. »Du bist ’n Bulle!«
    Offensichtlich hielt Wayne das für furchtbar komisch. Er brach in schallendes Gelächter aus. Kopfschüttelnd kicherte er: »Ein Bulle! Ich, ein beschissener Bulle!« Wieder lachte er.
    Im nächsten Moment stürzte Al sich auf Wayne.
    Bevor Wayne die Chance hatte, die Waffe abzufeuern, hatte Al ihn bereits zu Boden geworfen. Die Stirnlampe flog in hohem Bogen davon, als beide Männer krachend auf der feuchten Erde landeten.
    Eddy staunte stumm über Als blitzschnelle Reaktion und seinen Mut. Er konnte nur dastehen und zusehen, wie die beiden Männer auf dem Boden miteinander rangen. So etwas hätte er selbst niemals

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