Das Motel
Park nachts besonders viele Leute anzutreffen. Hier hatte es einfach schon zu viel Gewalt gegeben.
Daher war Wayne auch ziemlich überrascht gewesen, als ihm dieser Junge im Park begegnet war. Er hatte ja regelrecht um Ärger gebeten.
Wayne drehte sich wieder um, schaute auf den Klumpen vor seinen Füßen hinunter und seufzte.
Er nahm an, dass er die Leiche trotzdem noch mit nach Hause nehmen konnte. Der Akt des Folterns und Tötens bereitete ihm zwar das größte Vergnügen, aber posthume Vergewaltigung und Verstümmelungen hatten ebenfalls ihren Reiz.
Wie viele waren es jetzt? Wayne dachte nach. Acht?
Er nickte. Acht müsste stimmen.
Vielleicht würde er ja auch versuchen, heute Nacht noch einen anderen zu finden. Einen, den er mit nach Hause nehmen und am Leben lassen konnte. Die Vorstellung erregte Wayne.
Ich könnte ihn zwingen, mir bei dem hier zuzuschauen. Das würde ihm eine Scheißangst einjagen. Vielleicht könnte ich ihm ja sogar ein paar Teile von ihm zu essen geben oder ihn andere Sachen mit ihm machen lassen!
Mit einem fetten Grinsen im Gesicht beugte Wayne sich nach unten und packte den Jungen.
Wayne schwitzte und fühlte sich von dem Kampf ganz klebrig. Obwohl die Nacht kühl war, hätte Wayne am liebsten seine Jacke ausgezogen. Aber er behielt sie an. Er wollte die Leiche so schnell wie möglich zu seinem Wagen schaffen.
Er fasste den Jungen unter den Achseln und begann, ihn über den Boden zu schleifen.
Der Junge war ein ziemlich dünnes Hemd und daher nicht allzu schwer. Während Wayne den toten Jungen durch den Dreck und das Laub zerrte, lächelte er und dachte daran, was die Zeitungen wohl schreiben würden. Ihnen stand ein richtiger Großkampftag mit einem Doppelmord bevor. Seit Jack the Ripper hatte es keinen so berüchtigten Doppelmord mehr gegeben.
Man würde sich für alle Zeiten an Wayne erinnern – er würde ebenso berühmt-berüchtigt werden wie Bundy, Saucy, Jacky und Gacy.
Die wolkenreiche Nacht war perfekt für ihn. Der Park, in dem es ohnehin sehr dunkel war, lag in völliger Finsternis. Der Wind heulte laut durch die Bäume. Dort, wo Wayne sich im Moment befand, konnte er noch nicht einmal den Lärm der Straße hören.
Wayne schaute zurück zu der Stelle, an der er seinen Wagen geparkt hatte, konnte jedoch keine Menschenseele erkennen. Auch auf der Straße war es ziemlich finster – er würde also auch außerhalb des Parks noch relativ geschützt sein.
Während er sich weiter auf die Straße zubewegte, blieb sein Blick an einem flackernden Lichtschein hängen. Wayne blieb stehen und drehte sich nach rechts. Ein Auto bog von der Straße am Ende des Parks auf die Seitenstraße ein, auf die auch er zusteuerte.
»Scheiße«, murmelte er und blieb ganz stillstehen.
Er beobachtete, wie der Wagen die Straße hinunterraste, vorbei an der Stelle, an der Wayne stand, und schließlich wieder in der Nacht verschwand.
Sie hatten ihn nicht gesehen, sonst hätte der Wagen sicher angehalten. Denn es hatte sich um einen Streifenwagen gehandelt.
Wayne stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, kicherte nervös und machte sich dann wieder an die Arbeit.
Die Polizei fuhr oft in dieser Gegend Streife. Wayne wusste das. Bei all den gewalttätigen Übergriffen, die sich hier ereigneten, war er überrascht, dass sie nicht noch öfter vorbeikamen. Oder zumindest ein paar helle Laternen im Park aufstellten.
Trotzdem war dies immer noch ein guter Ort, um nach Opfern zu suchen. Der Park war groß, dicht bewachsen und dunkel, aber trotz seines schlechten Rufs spazierten noch immer genügend Leute hindurch, allein und mitten in der Nacht. Genau wie dieser Junge.
Direkt außerhalb des Parks, am anderen Ende, befand sich eine Milchbar. Der Weg durch den Park war eine Abkürzung, daher schlenderten die Gäste häufig auch durch die dunkelsten Ecken des Parks und ignorierten all die Verbrechen und Vergewaltigungen, die dort bereits stattgefunden hatten. Nur, um zehn Minuten zu sparen. Inzwischen taten sie es zwar nicht mehr so häufig, aber immerhin noch gelegentlich. Und wenn sie es taten, verbarg Wayne sich in den Schatten und wartete.
Ich danke Gott für diese Milchbar, dachte Wayne grinsend.
Und ich danke Gott für all die faulen Leute.
Wayne hatte den Park inzwischen verlassen und schlich über den Bürgersteig. Er blickte sich immer wieder um, um sicherzugehen, dass niemand in der Nähe war, und zerrte den Jungen dann hinter seinen Wagen. Er richtete sich auf und angelte den
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