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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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sie hatten sämtliche Hindernisse gut gemeistert. Eddy tat alles weh, vor allem seine Arme und Schultern, und daher war auch er ein wenig sauer auf die Leiche, auch wenn er natürlich wusste, dass all das nicht Jeffreys Schuld war.
    Trotzdem erschien es Eddy nicht richtig, ihn einfach so auf den Boden fallen zu lassen.
    »Okay, was jetzt?«, wollte Al wissen und schaute zwischen Eddy und Wayne hin und her.
    Wayne rückte das Stirnband der Taschenlampe zurecht und blickte die wuchtige Felswand hinauf.
    Eddy und Al folgten seinem Blick.
    Die Klippen waren etwa drei Meter hoch und erstreckten sich über die gesamte Breite des Pfades. Sie konnten keinen Weg erkennen, der um die Felsen herumführte – der Berg fiel zu beiden Seites des Pfades in einem steilen Abgrund aus Bäumen und Felsbrocken ab.
    »Na ja, wenigstens ist der Sturm vorbei«, bemerkte Eddy. »Das ist ja schon mal was.«
    Wayne schaute in den Himmel hinauf und warf dann einen Blick auf seine Uhr. »Ja, das ist gut. Aber wir haben nicht mehr viel Zeit, bis die Sonne aufgeht.«
    »Scheiße«, sagte Al und schüttelte den Kopf. »Wir können da nicht mit einer Leiche hochklettern.«
    »Die Steine werden ziemlich rutschig sein«, seufzte Eddy.
    »Verdammt richtig«, stimmte Wayne zu. Er ging zur linken Seite der riesigen Felswand hinüber.
    »Was machst du?«, rief Al ihm zu.
    »Ich will nur sichergehen, dass wir nicht doch um dieses Ding herumgehen können«, brüllte er zurück.
    Eddy und Al beobachteten den hochgewachsenen Mann, während er die Bäume und Felsen untersuchte.
    »Ich kann nicht glauben, dass es schon nach vier Uhr morgens ist«, murmelte Al.
    Eddy kicherte. »Weit nach meiner Schlafenszeit.«
    »Was für ’ne Nacht«, erwiderte Al. »Denkst du, wir schaffen es bis zur Teufelsschlucht?«
    Eddy zuckte die Achseln. »Ich hoffe es. Aber selbst wenn wir es an diesem Ding hier vorbeischaffen, liegen noch ’ne Menge ähnliche Hindernisse vor uns.«
    Al nickte. »Weißt du was, wenn die ganze Sache hier vorbei ist, sollten wir mit Wayne in den Pub gehen und ihm ein paar Drinks spendieren. Ihm für all seine Hilfe danken.«
    Eddy schaute zu dem tanzenden Licht hinüber und sah, dass Wayne inzwischen auf der rechten Seite nach einem Weg um die Felswand suchte.
    »Gute Idee«, stimmte Eddy zu. »Gott, ich könnte selbst gut ’nen Drink vertragen.«
    »Rat mal, wer noch, Kumpel«, kicherte Al.
    Wayne kehrte zurück. »Keine Chance. Steiler Abgrund auf beiden Seiten.«
    »Verdammt«, fluchte Eddy.
    »Wir sind am Arsch«, sagte Al.
    »Vielleicht auch nicht. Die schlechte Nachricht ist, dass die Steine tatsächlich ziemlich rutschig sind, aber die gute Nachricht ist, dass wir auf alle Fälle hochklettern können. Da sind jede Menge kleine Felsvorsprünge, praktisch wie eine Leiter.«
    »Das ist die gute Nachricht?«, fragte Al.
    »Könnte schlimmer sein«, erwiderte Wayne.
    »Könnte sehr viel besser sein«, fügte Eddy hinzu.
    »Du denkst also wirklich, dass wir da hochklettern können, mit einer Leiche, obwohl die Felsen rutschig sind?«, wollte Al wissen.
    »Du siehst das viel zu schwarz«, bemerkte Wayne. »So schwierig ist das eigentlich gar nicht.«
    »Ach, nein?«, kicherte Eddy.
    »Lass mich raten … du hast das schon mal gemacht?«
    Wayne grinste Al an. »Nein, hab ich nicht. Aber es gibt eine ganz einfache Möglichkeit, wie wir das anstellen können.«
    »Und die wäre?«, wollte Eddy wissen.
    »Wir können nicht drum herum gehen – so viel ist klar. Deshalb ist unsere einzige Möglichkeit, drüberzuklettern.«
    »Was du nicht sagst?«, schnaubte Al. »Genau darin liegt ja das Problem.«
    Wayne funkelte Al an. »Lass mich ausreden!«
    »Tut mir leid«, sagte er.
    »Okay, hier ist mein Plan. Zwei von uns können auf die Felsen hochklettern, während der andere hier unten bleibt, bei der Leiche. Derjenige, der hier unten steht, kann die Leiche dann zu den beiden anderen hochheben, und sie ziehen sie zu sich rauf. Ganz einfach.«
    Al lachte verächtlich. »Das ist dein grandioser Plan?«
    »Hast du vielleicht ’nen besseren?«, blaffte Wayne.
    »Hey, er ist so gut wie jeder andere auch«, ging Eddy dazwischen. »Das einzige Problem ist nur: Wie soll einer allein die Leiche hochhieven? Wäre es nicht besser, wenn zwei von uns unten bleiben würden?«
    Wayne schüttelte den Kopf. »Darüber hab ich auch schon nachgedacht, aber man braucht mehr Kraft und Energie, um etwas hochzuziehen als es hochzuheben.«
    »Er hat recht«, sagte Al.
    »Ach,

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