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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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gewagt. Und er hätte auch nie gedacht, dass Al so etwas fertigbringen würde.
    Al drückte Wayne zu Boden und versuchte verzweifelt, ihm die Waffe aus der Hand zu reißen. Die beiden knurrten und fauchten einander an. Dann landete Al einen rechten Haken auf Waynes dickem Gesicht, der in an der linken Wange traf.
    Allerdings schien ihn dies nicht im Geringsten zu stören – es machte ihn nur noch wütender. Wayne legte seine kräftige Hand um Als Hals und Al hörte auf, um sich zu schlagen und begann, nach Waynes Arm zu krallen. Eddy wusste, dass er Al helfen sollte, er wusste nur nicht, wie. Schließlich wollte er nicht erschossen werden.
    Wayne drehte Al mit einer schnellen Bewegung herum und er landete hart auf dem Rücken. Speichel spritzte aus seinem Mund und seine Augen traten voller Wut aus ihren Höhlen, als Wayne seinen Griff verstärkte. Eddy sah, wie Als Augen sich weiteten und seine Zunge heraushing.
    Dann bemerkte er, dass Wayne noch immer die Waffe in der Hand hielt.
    Als Eddy einen großen, dicken Ast neben dem Pfad liegen sah, flitzte er hinüber und hob ihn auf. Er fühlte sich solide und schwer an. Mit dem Ast bewaffnet, rannte Eddy wieder zu den beiden kämpfenden Männern zurück.
    Hinter Waynes Rücken stehend, holte er mit dem Ast weit aus und ließ ihn dann mit voller Wucht auf Waynes Kopf hinuntersausen.
    Eddy musste den Zielpunkt jedoch falsch eingeschätzt haben, denn das Ende des Astes traf Wayne nicht am Kopf, sondern zwischen seinen breiten Schultern.
    Trotzdem stieß Wayne ein Stöhnen aus und lockerte seinen Griff um Als Hals. Dann erhob er sich langsam, drehte sich um und funkelte Eddy an.
    »Du beschissener kleiner Wicht. Dafür wirst du bezahlen.«
    Eddy blickte zu Al hinunter. Er atmete noch, aber seine Augen waren geschlossen und er lag vollkommen reglos da. Eddy schaute wieder zu Wayne. »Warum tust du das?« Seine Stimme zitterte. Er wollte seinem Freund helfen, stand jedoch nur wie angewurzelt da.
    Al, der noch immer am Boden lag, hustete schwach.
    Wayne wirbelte herum und feuerte ihm eine Kugel in den Magen.
    Der Schuss wummerte über die friedlichen Berge und Eddy sah, wie Al sich zusammenkrümmte, als das Geschoss in seinen Unterleib eindrang.
    Eddy schrie auf. »Du beschissenes Arschloch!« Er fiel auf die Knie. Von dem entsetzlichen Knall dröhnten ihm die Ohren.
    Wayne drehte sich wieder zu ihm um. »Ich hab den Kerl nie gemocht«, kicherte er. »Hat die ganze Zeit nur genervt und gejammert.«
    Eddy hob den Kopf und schaute zu Al hinüber. Er hustete nicht mehr. Und er schien auch nicht mehr zu atmen.
    Wayne hob die Waffe und zielte damit auf Eddys Gesicht.
    Alles, woran Eddy denken konnte, war, dass das nun das Ende war. Dies war sein letzter Moment auf dieser Welt. Er fragte sich, ob es wohl wehtun würde, und betete, dass es das nicht tat.
    Wayne grinste. »Weißt du, ich hatte die ganze Zeit vor, Euch beide umzubringen. Aber du bist ein gut aussehender Kerl, deshalb werde ich dich behalten.«
    Mich behalten? Was zur Hölle soll das bedeuten?
    »Steh auf«, befahl Wayne.
    Eddy begann zu weinen. Er weinte jedoch nicht um Al, auch wenn er seinetwegen traurig war. Ihm kamen auch nicht die Tränen, weil jemand mit einer Waffe auf ihn zielte. Eddy wusste, dass er weinte, weil er glücklich war. Glücklich darüber, dass er weiterleben würde. Aber für wie lange?
    Zögernd und mit wackligen Beinen rappelte Eddy sich auf. Er sah Wayne an. »Wer bist du?«
    Wayne lächelte und zeigte ihm seine Zähne. »Jemand, der es gar nicht mag, wenn ihm der Wagen geklaut wird.«
    Eddy wurde ohnmächtig.

KAPITEL 51
    Waynes Geschichte
    20.55 Uhr
    Der Junge wurde völlig schlaff und sein Kopf fiel leblos zur Seite. Wayne lockerte seinen Griff.
    »Scheiße«, nörgelte er. »Verdammte Scheiße, verflucht.«
    Wayne ließ den Jungen auf den Boden fallen, machte einen Schritt zurück und starrte auf die Leiche hinunter. Er fühlte sich verletzt, genervt und wütend.
    Wayne hatte den Jungen nicht umbringen wollen. Er sollte nur bewusstlos werden. Aber der Junge hatte die ganze Zeit gegen ihn angekämpft und sich heftig widersetzt. Wayne hatte seine Hände nur um die Kehle des Jungen gelegt, damit er aufhörte, sich zu wehren. Und jetzt das – er hatte den Jungen umgebracht, ohne vorher auch nur ein bisschen Spaß mit ihm gehabt zu haben.
    Wayne blickte über seine Schulter in die unendliche Finsternis. Er konnte niemanden durch den Park spazieren sehen. Allerdings hatte er nicht erwartet, im

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