Das Motel
Weiches. Er beugte sich nach unten, tastete den Boden zu seinen Füßen ab und fand tatsächlich seine Brieftasche.
Er lachte und hob sie auf.
»Was sagt man dazu«, murmelte er. Wayne richtete sich wieder auf und schob sie in eine seiner vorderen Hosentaschen. Dann bewegte er sich wieder in Richtung Straße.
Als er den Park verließ, dachte Wayne über verschiedene Dinge nach: Wie dumm es von ihm gewesen war, die Taschenlampe zu vergessen, über den durchgeknallten Penner und als Letztes, als er wieder auf den Bürgersteig trat, dass sein Wagen verschwunden war.
Wayne rannte den Gehweg entlang und blickte dabei die Straße hinauf und hinunter.
»Wo zur Hölle ist mein Auto?«, flennte er.
Die Stelle, an der er seinen Bluebird geparkt hatte, war leer.
Wayne schlug um sich. »Das kann nicht sein!«, fauchte er. »Ich glaub das einfach nicht, verdammt noch mal! Bei all den Autos …«
Andererseits: Hatte er den Wagen überhaupt abgeschlossen? Wahrscheinlich nicht. Nein, sogar ganz sicher nicht.
Er schaute wieder auf die leere Stelle, nur, um sicherzugehen, dass ihm seine Augen keinen Streich spielten, aber sein Wagen war verschwunden – und mit ihm die Leiche.
Mit einem Mal wurde ihm jedoch die amüsante Seite der ganzen Situation bewusst. Wer immer seinen Wagen gestohlen hatte, war, ohne es zu wissen, nun auch im Besitz einer Leiche.
Aber das entschädigte ihn nicht für die Tatsache, dass er soeben sein geliebtes Auto verloren hatte. Wenn er es nicht wiederfand, würde er sich kaum ein neues leisten können.
Wayne stieß einen langen Seufzer aus. »Beschissene Ganoven. Haben einfach keinen Respekt für das Eigentum anderer Leute.«
Wütend, frustriert und ein wenig amüsiert schlenderte Wayne den Gehweg entlang in Richtung der Hauptstraße.
KAPITEL 53
Während er die Straße hinunterging und seine Gedanken sich immer schneller um die neue Situation drehten, wurde Wayne allmählich immer nervöser.
Wer auch immer seinen Wagen gestohlen hatte, würde ihn irgendwann irgendwo auch wieder abstellen, ganz egal, ob er oder sie die Leiche im Kofferraum entdeckt hatten oder nicht. Und falls die Polizei ihn tatsächlich durchsuchte, die Leiche entdeckte und herausfand, dass der Wagen Wayne gehörte, dann würde er einiges zu erklären haben.
Vielleicht sollte er besser die Bullen anrufen und den Wagen als gestohlen melden. Wenn die Polizei ihn dann später fand, würden sie sich vermutlich nicht die Mühe machen, ihn zu durchsuchen, sondern Wayne direkt benachrichtigen. Und falls sie den Kofferraum doch öffnen sollten, konnte er einfach behaupten, die Leiche gehöre demjenigen, der seinen Wagen geklaut hatte.
Ob das wirklich funktionieren würde?, überlegte Wayne.
Aber wollte er die Bullen tatsächlich anrufen? Er verabscheute allein den Gedanken, sie anrufen und mit ihnen sprechen zu müssen.
Als er die Straße erreichte, verspürte Wayne eine ungeheure Wut. All seine Pläne waren im Arsch. Sein ganzes Leben wurde möglicherweise zerstört und alles nur, weil irgendein nutzloser Vollidiot beschlossen hatte, seinen Wagen zu klauen.
Wenn ich den jemals in die Finger kriege …
Aber wahrscheinlich waren es mehr als einer, dachte Wayne. Wahrscheinlich ein ganzer Haufen betrunkener Verlierertypen, die nichts Besseres mit ihrem Leben anzufangen wissen.
Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er sich vorstellte, welche grauenhaften Dinge er mit ihnen anstellen würde.
Wayne bog nach links ab und folgte weiter dem Bürgersteig.
Auf der Straße herrschte nun etwas mehr Verkehr und sie war ziemlich gut ausgeleuchtet. Auf der anderen Straßenseite standen Wohnhäuser – nette kleine Häuschen im Landhausstil.
Der weitläufige Park befand sich links von ihm und erstreckte sich ungefähr über weitere 100 Meter, bevor die nächsten Häuser auftauchten.
Wayne ließ den Kopf hängen, während er ziellos weitertrottete. Er fühlte sich ziemlich niedergeschlagen. Was sollte er jetzt nur tun? Bis nach Hause waren es 20 Minuten zu Fuß – mindestens. Bei seinem Tempo vermutlich sogar eher eine halbe Stunde.
Er wollte nicht mit leeren Händen nach Hause gehen. Der Drang in ihm war zu stark. Er konnte spüren, wie sein Herz pochte, wenn er nur daran dachte.
Wenn er jetzt nach Hause ging, ohne einen anständigen Fang, würde er ganz sicher verrückt werden.
Aber wie soll ich jemanden ohne Auto nach Hause kriegen?, fragte er sich.
Er könnte versuchen, sie mit der Aussicht auf Sex, Geld und Alkohol
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