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Das Multiversum 1 Zeit

Das Multiversum 1 Zeit

Titel: Das Multiversum 1 Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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des Ökokollapses sind.
    Viele Kinder haben zum Beispiel Probleme mit der Verdauung von Ei-weiß wie Kasein und Gluten, die in Kuhmilch und Weizen enthalten sind. Diese Proteine werden zwar aufgespalten, aber nicht in Aminosäuren, sondern in Peptide, die mit den Hormonen und Neurotransmittern, die vom Gehirn ausgeschüttet werden, in Wechselwirkung treten und die Entwicklung des Gehirns beeinflussen. Vielleicht ist eine solche physische Ursache die Lösung. Auf jeden Fall beobachten wir eine parallele ›Seuche‹
    von Entwicklungsstörungen wie das Konzentrationsschwächesyndrom, Hy-peraktivität und Dyslexie.
    Wie auch immer die Wahrheit aussieht, glaube ich, dass der Schwerpunkt der Debatte sich verlagern muss: weg von der Herkunft der Kinder und hin zu ihrem Schicksal.
    Ich glaube, dass die Kinder eine Diskontinuität in der Geschichte unsrer Spezies darstellen. Wenn sie uns wirklich überlegen sind und wenn sie sich fortpflanzen, stellen sie die größte Bedrohung für unser Überleben seit der Eiszeit dar.
    Die Lösung für diese Situation ist eindeutig. Erstens. Die existierenden Kinder müssen sterilisiert werden, um ihre Vermehrung und weitere Ver-breitung zu verhindern.
    Zweitens. Es müssen Tests entwickelt werden (falls nicht schon vorhanden), mit denen das Entwicklungspotenzial eines Kinds bereits im Mutter-370
    leib abgeschätzt werden kann. Solche Tests müssen national und international bei allen neuen Schwangerschaften angewandt werden.
    Drittens. Föten, die den Test nicht bestehen – das heißt, bei denen Blaue Attribute nachgewiesen werden –, müssen sofort getötet werden.
    Das muss ganz unsentimental und mit maximaler Effizienz geschehen, bevor die Kinder die Macht erlangen, uns zu gefährden.
    Im Moment sind sie noch jung, klein und schwach, ungeformt und ver-letzlich. Aber das wird nicht so bleiben.
    Es wird hart werden. Wenn die Regierungen nicht auf uns hören, dann müssen wir, das Volk, etwas tun. Alle Sanktionen sind moralisch vertretbar. Es geht hier um das Überleben unserer Rasse.
    Ich möchte daraufhinweisen, dass wir als Spezies aus der Eiszeit-Krise ge-stärkt und mit neuen Fähigkeiten hervorgegangen sind. Diese Leistung müssen wir erneut erbringen. Es muss auch keine dunkle Zeit sein, sondern eine lichte Zeit der gründlichen Säuberung.
    Und nun wende ich mich dem vergleichbaren Thema der intelligenten Cephalopoden zu …
    Burt Lippard:
    Wir alle haben nun die Zukunft gesehen. Diesen Kram von Reid Malenfant. Mein lieber Schwan. Wenn wir etwas mit Sicherheit wissen, dann das, dass menschliche Wesen, also wir, nicht in der Lage sind, damit umzugehen.
    Wir sollten uns nicht vor den Blauen fürchten. Sie sind klüger als wir, das ist alles. Was soll's? Die meisten Leute sind sowieso klüger als ich.
    Ich bin dafür, dass wir die Macht an sie abtreten. Mir ist es lieber, wenn ein Blaues Kind die Welt regiert als tausend so genannte Demokraten. Ich werde mit ihnen zusammenarbeiten, wenn der Tag kommt.
371
    Ich sage noch etwas. Die Blauen sind die Zukunft. Jeder, der ihnen auch nur ein Haar krümmt, bekommt es mit mir zu tun.
    Maura Della:
    Maura flog nach Sioux Falls und verbrachte dort die Nacht.
    Der nächste Morgen war hell und klar und wurde vom großen Himmelszelt überwölbt. Aus einer Laune heraus gab sie ihrem Fahrer den Tag frei. Sie fuhr los in Richtung Minnesota. Hinter Worthington bog sie nach Iowa ab. Die Sonne stand hoch und hell an einem blauen wolkenlosen Himmel. Sie fuhr an weiten Raps-und Maisfeldern vorbei. Dies war ein Ort der Farmen, des bestellten Bodens und von Menschen, die noch in den selben Häusern wie ihre Großeltern lebten. Nicht einmal die Logos der agrar-chemischen Unternehmen, die mittels Gentechnik auf die Kornfelder aufgebracht worden waren, wirkten heute aufdringlich.
    In diesen Zeiten der Weltuntergangsstimmung und der Öko-Katastrophen, in denen sie allzu lang vom orangefarbenen Smog von Washington eingenebelt gewesen war, hatte sie ganz vergessen, dass Orte wie dieser überhaupt noch existierten. Und noch dazu in ihrem Wahlkreis.
    War der ganze Malenfant-Kram – die Sprüche von der Zukunft, Botschaften aus der Zeit, die Carter-Katastrophe, das Schicksal der Menschheit – etwa nur ein Traum? Wenn es keine Möglichkeit gab, die hochfliegenden Träume von der Zukunft damit zu verknüpfen, mit der Realität des Alltags, den kleinen, noblen Sehnsüchten der Menschen von Iowa, konnte man ihnen dann überhaupt irgendeine Bedeutung

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