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Das Multiversum 1 Zeit

Das Multiversum 1 Zeit

Titel: Das Multiversum 1 Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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das es selbst emittiert – und zwar in einer Reihe von Energiezuständen. Außerdem habe ich ein Gravitations-Gradiometer, sechs Paare rotierender Beschleunigungsmesser, wie sie in U-Booten verwendet werden, um anhand von Abweichungen der Gravitationskraft untermeerische Erhebungen zu entdecken. Sie sehen aus wie Pflugscharen … Das Artefakt wird von einem Magnetfeld ausgefüllt. Ha-be ich Ihnen das schon gesagt? Ach, und dann habe ich noch Partikel-Detektoren. Mit Transistoren und Siliziumscheiben, die auf elektrische Impulse ansprechen, die von hindurchgehenden Teilchen verursacht werden. Ist aber nur ein Provisorium. Ich habe auch einen Neutrinodetektor zusammengeschustert, der sogar Resultate zeigt. Malenfant, das Ding scheint eine starke Neutrino-Quelle zu sein …«
    Cornelius redete wie ein Wasserfall. Er hat Angst, sagte Malenfant sich. Da kommt sogar das Kind noch besser mit dieser Situation zurecht. »Was ist eigentlich ein Artefakt aus Raumzeit?«
    Cornelius zögerte. »Ich hätte das gar nicht erst erwähnen sollen.
    Das ist nur eine Spekulation.«
    Malenfant wartete.
    Cornelius richtete sich steif auf. »Malenfant, ich komme mir vor wie ein antiker griechischer Philosoph, Pythagoras vielleicht, dem man einen Taschenrechner in die Hand gedrückt hat. Durch Her-umexperimentieren gelingt es uns vielleicht, Rückschlüsse auf seine Funktion zu ziehen, aber …«
    »Michael!« schrie Emma.
    Michael hatte sich aller Leinen entledigt. Er schaute zu Emma zurück, winkte und machte aus dem Stand einen Sprung. In der niedrigen Schwerkraft segelte er vorwärts und taumelte leicht.
484
    Emma wollte ihn packen, aber er war schon außerhalb ihrer Reichweite.
    Er traf genau in der Mitte auf die schwarze Fläche, wie er es offenbar beabsichtigt hatte. Malenfant kam es so vor, dass er abge-flacht wurde – sein Bild wurde rotstichig –, und dann schoss er davon, als ob er in einen riesigen Tunnel gezerrt worden wäre.
    … Ein Kreischen drang aus Malenfants Kopfhörer, ein heulendes weißes Rauschen, das ihm in den Ohren schmerzte. Er sah, wie Emma und Cornelius im vergeblichen Versuch, das Geräusch zu dämpfen, die Hände auf die Helme pressten.
    Nach ein paar Sekunden war es gnädigerweise vorbei. Und Michael war verschwunden.
    ■
    Emma trat vor das Artefakt. »Michael!« Der polierte Reif spiegelte sich in ihrem goldenen Visier. Malenfant sah ihr Gesicht zwar nicht, aber er kannte diese belegte Stimme.
    Er versuchte etwas Nützliches zu tun. Emma war nicht angeseilt, wie er sah. Er bückte sich, hob die losen Leinen auf und klinkte sie in ihren Gürtel ein.
    Sie drehte sich zu ihm um. »Also«, sagte sie. »Was tun wir nun?«
    »Malenfant.« Es war Cornelius. »Hören Sie sich das an.« Er tippte auf seine Softscreen, und eine Tonaufzeichnung wurde über Malenfants Kopfhörer abgespielt. Worte, die zu leise waren, als dass man sie verstanden hätte.
    »Es ist das Kreischen«, sagte Cornelius. »Es kam vom Artefakt, als Breitband-Funkpuls, der …«
    »Stellen Sie lauter, verdammt.«
    Cornelius tat wie geheißen.
    Es war Michael – beziehungsweise seine synthetische Stimme.
485
    Ich habe meinen Stein gefunden.
    Emma Stoney:
    Die drei zogen sich eilig zur Kuppel zurück.
    Cornelius streifte den Anzug ab, ging schnurstracks zu seinen Softscreens und arbeitete sich durch die Daten.
    Malenfant sammelte geduldig die zurückgelassene Ausrüstung ein und hängte die Tornister an die Ladestation. Dann nahm er sich einen kleinen Staubsauger und saugte den Staub auf, den sie eingeschleppt hatten. Emma packte ihn am Arm. »Ich glaube es nicht, dass du das tust.«
    »Wir sind alle erledigt, wenn wir die Routinen, den Drill und die Prozeduren vergessen …«
    »Wir haben Michael verloren. Wir haben ihn quasi entführt, auf diesen verdammten Asteroiden verschleppt, und nun haben wir ihn verloren. Sein Sauerstoff wird in …« – sie sah auf die Uhr – »zehn Stunden verbraucht sein.«
    »Das weiß ich.«
    »Und was wirst du nun tun?«
    Er machte einen erschöpften Eindruck. Er ließ den Staubsauger los, und das Gerät driftete dem Boden entgegen. »Ich habe Cornelius gesagt, dass er eine Stunde Zeit hat, eine von diesen zehn, um herauszufinden, womit wir es hier zu tun haben.«
    »Und was dann?«
    Er zuckte die Achseln. »Dann lege ich den Anzug an und folge dem Jungen.«
    Emma schüttelte den Kopf. »Ich hätte mir nie vorgestellt, dass es einmal so kommen würde.«
    »Dann«, sagte Cornelius kalt, »haben Sie nicht sehr

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