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Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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mit einem kräftigen Tritt zu Boden.
    Der kleinere Mann stand auf und ging wieder auf Streifen los.
    Beiden Männern sträubten sich die Haare, als ob sie unter Strom stünden. Nach einer neuerlichen Brüll-Runde wurden sie leiser, und Einauge streckte zögernd die Hand nach Streifens Erektion aus und rieb sie sanft. Nach einer Weile glättete sich Streifens gesträubtes Haar, und er packte Einauges Hodensack.
    Der Kontakt war schnell vorüber. Keiner der beiden Männer bekam einen Orgasmus, aber das war normalerweise auch nicht das Ziel.
    Sex war alles. Geschlechtsverkehr zwischen Männern und Frauen und den älteren Kindern war an der Tagesordnung, sowohl von vorn als auch von hinten. Kinder wurden beim Kopulieren erregt, sprangen auf die beteiligten Erwachsenen und pressten manchmal ihre Genitalien gegen die der Erwachsenen. Kontakte zwischen Angehörigen des gleichen Geschlechts waren auch üblich.
    Das war eine Lektion, die Schatten schnell lernte. Sie lernte den Schlägen eines Manns zu entgehen, indem sie den Penis oder Hodensack in die Hand oder in den Mund nahm oder sich auf einen flüchtigen Geschlechtsverkehr einließ. Sie wurde in Gruppen essender oder sich lausender Frauen geduldet, wenn sie Brüste oder Genitalien massierte oder das gleiche mit sich machen ließ.
    Und doch hatte sie einen schweren Stand, so sehr sie sich auch bemühte. Man begegnete ihr mit Feindseligkeit und Abscheu. Die Frauen stießen sie mit ihrem Kind weg, die Männer schlugen sie und die Kinder starrten sie böse an, rümpften die Nase und warfen mit Steinen und Holzstücken nach ihr.
    Etwas stimmte nicht mit ihr und dem Baby. Dieses Gefühl der Unstimmigkeit nistete sich in ihr ein, bis sie es als Teil ihres Lebens akzeptierte.
    Deshalb gab sie auch dem Werben von Einauge nach.
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    Viele Männer suchten immer wieder sexuellen Kontakt mit Schatten. Sie war jung und trotz der chronischen Falschheit gesund und attraktiv. Aber diese Kontakte endeten nur selten mit einer Ejakulation; nachdem der Mann sich an ihr aufgegeilt hatte, verlor er schlagartig das Interesse und stieß sie weg. Irgendwann wurde sie nur noch von Jungen angemacht, die einmal mit einer reifen Frau experimentieren wollten und von Männern, die aus irgendwelchen Gründen kein Glück bei anderen Frauen hatten. Sie lernte, die unbeholfene oder aggressive Fummelei über sich ergehen zu lassen und die Schläge, die dann folgten.
    Doch Einauge war anders. Von allen Männern war Einauge der einzige, der geradezu in Schatten vernarrt war.
    Zuerst praktizierte er die üblichen Annäherungsversuche. Er kam breitbeinig und mit einer Erektion auf sie zu, wobei er manchmal Äste und Zweige schüttelte.
    Sie gab sich ihm hin, wie sie gelernt hatte, jeder Forderung nach-zukommen, die an sie gerichtet wurde, und er zog sie in den Schatten eines Baums.
    Aber er war von Anfang an grob, kniff und biss ihr in die Brüste und fügte ihr an den Schenkeln Kratzer und Prellungen zu.
    Nach einiger Zeit wurde sein Verhalten noch ruppiger. Er holte nicht einmal mehr ihre formelle Zustimmung ein, sondern nahm sie sofort, wo immer und wann immer ihm danach war – selbst wenn sie gerade aß, ihr Kind säugte oder im Nest schlief. Er schien sie aufregend zu finden und kam schnell zum Orgasmus.
    Aber die zunehmende Häufigkeit der Paarungen führte nicht zu einer Abnahme der Gewalt.
    Die anderen Frauen wiesen Einauge ab. Wenn er sich ihnen nä-
    herte, wandten sie sich ab oder suchten den Schutz der mächtigen Frauen. Seine manische Stärke schreckte die Frauen ab. Deshalb war er gezwungen, den ganz jungen, alten und schwachen Frauen nachzustellen, die sich nicht zu wehren vermochten – ihnen und 416
    Schatten, denn Schatten erhielt keinen Schutz von den anderen Frauen, nicht einmal von Silberrücken.
    Also ließ sie, verwundet und blutig wie sie war, seine Grobheiten über sich ergehen, und der Sex wurde immer härter.
    Eines Tages erkannte Schatten streiflichtartig einen Grund, weshalb sie nicht akzeptiert wurde.
    Einauge hatte sie an jenem Tag besonders übel traktiert, und wegen seiner Rohheit waren ein paar alte Wunden wieder aufgebrochen. Sie wollte diese Wunden von Schmutz und Blut säubern, bevor sie einen Gestank verbreiteten. Tief im Wald, hoch an der Kraterwand fand sie einen kleinen stillen Teich. Sie beugte sich über den Teich und streckte die Hand nach dem Wasser aus.
    Ein Spiegelbild schaute sie an.
    Sie sprang zurück und plapperte erschrocken. Ihr Kind, das schwächlich auf

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