Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
Vom Netzwerk:
McCann verdrießlich. »Manchmal schnappen sie einem den Fisch von der Leine weg … Die Hams erzählen Geschichten, wonach Schwimmer ihnen zu Hilfe gekommen seien, als sie zu ertrinken drohten, aber ich habe so ein Vorkommnis noch nie beobachtet. Und wissen Sie, sie scheinen mit einem offenen und einem geschlossenen Auge zu schlafen; vielleicht müssen sie bei Bewusstsein bleiben, um die Atmung zu kontrollieren …«
    Malenfant stellte sich vor, wie vielleicht vor einer Million Jahren eine Horde Australopithecinen von einer quasi-afrikanischen Ebene entführt und durch das gnadenlose Walten der xenonblauen Portale auf einem isolierten Felsen auf einer Wasserwelt abgeladen wurden. Neunundneunzig von hundert solcher Kolonien wären wohl bald verhungert – wenn sie nicht vorher schon verdurstet wä-
    ren. Doch ein paar überlebten, passten sich ans Leben im Wasser an und ernährten sich von Fischen und Meeresvegetation — und bald ließen sie das Land ganz hinter sich …
    Und nun waren ihre Nachkommen von einem anderen Rad entführt und auf den Roten Mond deportiert worden.
    Delphinartige Hominide. Wie seltsam, sagte Malenfant sich.
    Plötzlich verspürte er einen wuchtigen Schlag gegen den Hinterkopf.
412
    Er lag auf dem Boden. Er spürte einen Druck auf dem Rücken.
    Ein Fuß vielleicht. Ein Auge wurde in den Staub gedrückt, doch auf dem anderen vermochte er noch etwas zu sehen.
    Die dicke neue Erde hing noch immer am Himmel.
    Er hörte ein Handgemenge. Vielleicht setzte Julia sich zur Wehr.
    Ein – runzliges, schmutziges – Gesicht vorm Hintergrund der Gestreiften Erde.
    Dann bekam er wieder einen harten Schlag auf den Hinterkopf und verlor das Bewusstsein.
    Schatten:
    Schatten übte sich im alltäglichen Zusammenleben mit diesen neuen Leuten am Hang der Kraterwand.
    Eines Morgens brachte sie ein Bündel Ingwerblätter mit, die sie im Wald gesammelt hatte. Sie ging zu der Gruppe von Frauen, die sich wie immer um Silberrücken geschart hatten. Sie setzte sich neben Silberrücken und bot ihr die Blätter an.
    Eine Frau namens Haarlos – die wegen übermäßigen Lausens fast kein Haar mehr am Oberkörper hatte – schnappte sich sofort alle Blätter und verteilte ein paar an Silberrücken und die anderen.
    Als Schatten sich ein paar von den Blättern zurückholen wollte, vertrieb Haarlos sie mit Schlägen.
    Also trat Schatten hinter Haarlos und kämmte sie. Obwohl Haarlos zuerst zurückschreckte, ließ sie es schließlich über sich ergehen.
    Plötzlich erregte das Baby, das sich an Schattens Hals klammerte, Haarlos' Aufmerksamkeit. Sie streckte die Hand aus und riss es von Schatten weg, als ob sie eine Frucht pflückte. Schatten wehrte sich nicht. Haarlos steckte dem Baby den Finger in den Mund 413
    und fummelte an den Genitalien herum. Das Baby zappelte und wackelte mit dem großen Kopf.
    Während Haarlos sich mit dem Baby beschäftigte, stibitzte Schatten ein paar Blätter.
    Plötzlich wurde Haarlos des missgebildeten Kinds überdrüssig.
    Keifend warf sie Schatten das Kind zu.
    Schatten zog sich zum Rand der Gruppe zurück und kaute stumm die zurückeroberten Blätter.
    Schatten war hier die niedrigste aller Frauen. Sie baute ihr Nest an der Peripherie der Gruppe und verhielt sich so unauffällig wie möglich. Obwohl sie sich nach Möglichkeit bei Silberrücken aufhielt, wurde sie ständig zur Zielscheibe von Beschimpfungen und Schlägen, und das Essen wurde ihr von Männern und Frauen gleichermaßen gestohlen.
    Jedoch unterschied diese Gemeinschaft sich deutlich vom Rudel von Termite und dem Großen Boss. Hier war Sex das Thema Nummer Eins.
    Bei einer Rauferei zwischen älteren Kindern geschah es, dass ein Junge den Penis eines anderen in den Mund nahm. Bald ging die Balgerei in eine Runde Oralsex und andere erotische Spielchen über. Als die Kinder damit fertig waren, ging die Rauferei weiter.
    Eines Tages gerieten zwei stärkere Männer aneinander. Der eine war Streifen, der Rudelführer: Er war ein großer, starker Mann mit einer grauen Haarsträhne an der Schläfe. Der andere war Einauge, der gedrungene Verrückte, der an dem Tag, als Schatten sich dieser neuen Gruppe angeschlossen hatte, das Rudel Hyänen mit einem Stock angegriffen hatte. Der Kampf begann aus dem Grund, weil Einauge nicht demütig genug auf eine frühmorgendliche Machtde-monstration von Streifen reagiert hatte und steigerte sich von Schreien und gesträubten Haaren zu Schubsen und Knüffen.
414
    Schließlich schickte Streifen Einauge

Weitere Kostenlose Bücher