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Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Göttlichkeit für sich. Das grenzt an Blasphemie. Er vergleicht sich mit Bay – das heißt, mit seiner verqueren Version von Bay.« Malenfant nahm an, dass Bay eins von Moses parallelhistorischen Pseudonymen war. »Malenfant, der Mann ist ein größenwahnsinniges Monster. Er muss aufgehalten werden. Sonst wird es noch passieren, dass Lobegotts blasphemische Horden wie ein Heuschreckenschwarm über diesen elenden Mond kommen.«
    Malenfant zuckte die Achseln. Auch wenn McCann sich wegen Lobegotts Ambitionen sorgte, fiel es ihm schwer, jemanden ernst zu nehmen, der in einer Lehmhütte hauste. »Er ist bösartig. Und er hat Scheiße im Kopf. Aber ich dachte, Sie wollten mit ihm Geschäfte machen?«
    McCann schaute ihn düster und frustriert an. Und Malenfant sah, dass McCanns Stimmung gekippt war, wie er es schon be-fürchtet hatte. Es war, als ob eine Lackschicht abgezogen worden wäre.
    Malenfant war niedergeschlagen. Er wollte einfach nur weg von hier; falls McCann ausrastete, wusste er nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte.
    Plötzlich gab es draußen einen Tumult. Sprigge war zu der Ham-Gruppe gegangen. Zwei standen auf wackligen Beinen, während der dritte im Schlamm lag. Sprigge schlug wie ein Irrer auf die Hams ein.
    »Es ist der Wein«, bemerkte Lobegott. »Sie stehlen ihn uns und verstecken ihn unter der Kleidung. Sie haben zwar einen schweren Körper, aber ein kleines Hirn und vertragen nicht so viel wie ein Mensch.«
    Die Läufer schauten apathisch zu, wie die Hams gezüchtigt wurden.
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    Der Himmel klarte schnell auf. Durch dünne hohe Wolken stach wieder das Sonnenlicht. Der rote Boden dampfte unter ihren Füßen und erhöhte die Luftfeuchtigkeit.
    Am frühen Nachmittag erreichten sie den Rand eines dichten Waldgürtels. Sie schlugen im Schatten der Bäume ein Lager auf und breiteten die Kleidung und Ausrüstungsgegenstände zum Trocknen aus. Die Läufer wurden am Hals oder an den Füßen an Baumstämme gebunden, hatten aber Bewegungsfreiheit genug, um zwischen den Baumwurzeln nach Nahrung zu suchen.
    McCann nickte. »Effizient. Dadurch spart man den Proviant für sie ein. Sie haben zwar geschickte Finger, sind aber zu dumm, um Knoten zu lösen.«
    Sprigge sollte einen Jagdtrupp in den Wald führen. Er würde vier Läufer mitnehmen und – zur Strafe – alle drei Hams, die einen schlimmen Kater zu haben schienen. McCann und Malenfant wurden eingeladen, sie zu begleiten. McCann willigte ein, doch Malenfant lehnte ab.
    Lobegott ließ sich auf einer Lederplane nieder. Der andere Eiferer, ein vierschrötiger wortkarger Mann, holte Essen aus den Sä-
    cken der Läufer und verteilte es. Lobegott knabberte Nüsse, Früch-te und Dörrfleisch; gleichzeitig fütterte er den Ham-Boy mit Häppchen und befingerte dabei jedes Mal die Lippen des Kinds.
    Malenfant saß auf dem Boden und wartete darauf, dass er seine Ration zugeteilt bekam. Der stumme Eiferer saß abseits von den anderen und kaute auf etwas, das wie Sülze aussah. Dabei beäugte er Malenfant argwöhnisch.
    »Ihr habt es also abgelehnt, an der Jagd teilzunehmen, Sir Malenfant«, sagte Lobegott mit einem kalten Lächeln. »Dann seid Ihr kein Jäger – auch kein Wald-und Steppenläufer, würde ich sagen.
    Was dann? Ein Gelehrter?«
    »Eher ein Segler.«
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    »Ein Segler.« Lobegott mummelte nachdenklich. »In meiner Kindheit wurden einige Anstrengungen unternommen, um diese vorsintflutliche Insel zu verlassen. Männer wagten sich in die Wüs-te hinaus, die sich westlich von hier erstreckt. Und sie bauten Boote und stachen in See, die sich östlich von hier erstreckt. Die meisten sind nicht zurückgekommen, weder von Land noch von See.
    Und diejenigen, die zurückkamen, kündeten nur von Leere – Wüsten aus Sand und Wasser, das Land bevölkert von niederen Lebensformen. Natürlich müsst Ihr und Euer Freund mir noch beichten, welches wundervolle Schiff oder welcher Akt der Vorsehung Euch hierher gebracht hat.«
    »Um es sich anzueignen und damit zu verschwinden«, sagte Malenfant. »Ist es das, was Sie wollen?«
    »Ich sehne mich nicht nach Flucht«, sagte Lobegott. »Ich weiß aber, was Ihr wollt, Reid Malenfant, denn ich habe Eure geistige Verfassung mit Eurem weiseren Kompagnon erörtert. Ihr sucht nach Eurem Weib. Ihr setzt sogar Euer Leben ein, um sie zu finden. Dies ist ein durchaus nobles Ziel, aber es ist ein Ziel des Körpers, nicht der Seele.«
    Malenfant lächelte kalt. »Das ist alles, was ich habe.«
    Die Jagdgesellschaft kehrte

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