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Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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zurück.
    Zwei Läufer trugen schlaffe haarige Körper, die sie sich über die Schulter geworfen hatten. Sie kamen Malenfant wie die schimpansenartigen Elfen-Leute vor. Einer war ein Erwachsener, aber der andere war noch ein Kind, nur ein braunschwarzes Fellknäuel. Die beiden anderen Läufer trugen ein Netz, das an einer waagrechten Stange aufgehängt war. Eine dritte Elfe zappelte ängstlich und zornig kreischend im Netz. Es war ein muskulöses Bündel mit Fell und langen, menschenähnlichen Gliedmaßen. Malenfant sah schwere, prall mit Milch gefüllte Brüste.
    Lobegott stand auf, um die Gruppe zu begrüßen. Er hatte einen freudigen Ausdruck in der Geiervisage. Der Ham-Boy klammerte 450
    sich an Lobegotts Kutte und versteckte sich hinter ihm. Offensichtlich fürchtete er sich vor der zeternden Elfe. Auf Sprigges Anweisung errichteten zwei Läufer und die Hams einen Scheiterhaufen mit einem Grillrost in der Mitte.
    McCann kam auf Malenfant zu. Die Hände waren von Ästen und Dornensträuchern zerkratzt, und das Gesicht war durch die Anstrengung gerötet. Es schien wieder ein Stimmungsumschwung bei ihm stattgefunden zu haben. »Was für ein Abenteuer, Malenfant! Sie hätten dabei sein müssen. Die Läufer sind erstaunlich. Sie schlichen wie Schatten durch den Wald und kamen wie der Tod selbst über diese hilflosen Kreaturen. Sie haben diese drei gefangen, und trotz der Gegenwehr der Elfen hätten unsre Kameraden ihnen in Sekunden den Garaus gemacht, wenn Sprigge sie nicht zurückgehalten hätte …«
    Die Hams hatten die zappelnde Elfe auf den Boden gedrückt und zogen vorsichtig das Netz weg. Die Elfe wand sich und kreischte – und Malenfant glaubte, dass sie sehnsüchtig auf die Leiche des Kinds schaute, die man achtlos auf den Leichnam des Erwachsenen geworfen hatte. Vielleicht war sie die Mutter des Kinds.
    Lobegott ging suchend umher, bis er einen faustgroßen Stein gefunden hatte. Er drehte sich zu Malenfant um und hielt ihm den Stein hin. »Sir, Ihr habt die Jagd versäumt. Wollt Ihr dafür die Beute erlegen?«
    Malenfant verschränkte die Arme.
    »Nein?« Lobegott gab Sprigge ein Zeichen.
    Auf einen scharfen Befehl von Sprigge kam ein Läufer mit einem feuergehärteten Speer herbei. Mit einem einzigen, kraftvollen Stoß pfählte er die Elfe. Er rammte ihr den Speer in den Anus und trieb ihn durch den Körper, bis die blutige Spitze zum Mund herauskam.
    Diesmal war es Malenfant, der McCann zurückhalten musste.
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    Die Elfe lebte noch, als die Hams die Stange auf den Grill legten – Malenfant hörte den Körper reißen, als er am Speer herunter-rutschte, und es war immer noch ein Rest von Leben in ihr, als ein kräftiger Läufer ihr die Kopfhaut abzog und den Schädel wie eine Eierschale zertrümmerte.
    Lobegott musterte Malenfant. »Vielleicht wäre es gnädiger gewesen, sie gleich zu töten. Vielleicht auch nicht; diese Kreatur hätte auf keinen Fall gewusst, wie ihr geschah. Es ist wegen des Hirns, seht Ihr; nur wenn es frisch ist, kommt man in den vollen Genuss.«
    McCann riss sich von Malenfant los und ging mit zornrotem Gesicht und geballten Fäusten auf Lobegott Michael zu. »Nun weiß ich, was du wirklich bist, Lobegott. Kein Bay, kein Ramose!
    Er der Allmächtige / Schleudert flammende Speere vom Ätherischen Himmel / Durch schreckliche Zerstörung und Feuer / In den bodenlosen Untergang. Du bist kein Mann Gottes. Dies ist die Hölle, und du bist ihr Satan!«
    Sprigge versetzte McCann einen Fausthieb an den Hinterkopf, und der Engländer stürzte zu Boden.
    Lobegott Michael wirkte völlig ungerührt. »Blasphemie und Anarchie, Sir. Die Bastonade, Bränden und Durchstechen der Zunge werden Euer Schicksal sein. Dies ist Gottes Gesetz, so wie ich es auslege.«
    McCann versuchte aufzustehen. Sprigge trat ihm in den Rücken und schickte ihn wieder zu Boden. Zwei Läufer rissen McCanns Jacket am Rücken auf, so dass die weiße Haut zum Vorschein kam. Sprigge entrollte die Peitsche.
    Malenfant schaute mit geballten Fäusten zu.
    Halt dich da raus, Malenfant. Das geht dich nichts an; es ist nicht einmal deine verdammte Welt. Denk an Emma. Sie ist das Einzige, was zählt.
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    Doch als Sprigge zum ersten Hieb ausholte, schlug Malenfant ihm so fest ins Gesicht, dass er zu Boden ging.
    An das, was dann kam, erinnerte er sich nicht mehr.
    Schatten:
    Seit dem letzten Missbrauch durch Einauge war Schatten nur noch im Nest geblieben. Es gab hier ein paar Früchte und Tau, den sie von den Blättern leckte. Sie

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