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Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Sein Stimmchen hatte einen unverkennbaren Boston-Akzent.
    »Okay, Maxie. Ich heiße Emma. Du musst nun ganz tapfer sein.
    Wir müssen deiner Mama helfen. Okay?«
    Er nickte.
    Sie durchsuchte ihre Anzugstaschen und fand eine flache Plastik-box, die sich als rudimentärer Verbandskasten erwies und mit Schere, Pflaster, Sicherheitsnadeln, Verbandszeug, Klebeband, Salben und Cremes bestückt war.
    Mit der stumpfen kleinen Schere schnitt sie Sallys Ärmel auf und legte die Wunde frei. So schlimm sah sie aber gar nicht aus: Nur eine knapp zehn Zentimeter lange Schnittverletzung mit halbwegs sauberen Wundrändern. Sie wischte das Blut mit Gaze ab.
    Fremdkörper waren in der Wunde nicht zu erkennen, und die Blutung schien auch fast zum Stillstand gekommen zu sein. Sie säuberte die Verletzung mit einer antiseptischen Salbe und drückte frische Gaze darauf. Dann bandagierte sie den Unterarm und verklebte den Verband.
    … Ob sie das auch richtig gemacht hatte? Woher sollte sie das wissen? Denk nach, verdammt! Sie suchte ihre bruchstückhaften medizinischen Kenntnisse zusammen, die sie aus zweiter Hand durch Malenfants Ausbildung – nicht dass er ihr allzu viel erzählt hätte –, Büchern, Fernsehsendungen und Filmen erworben hatte …
    Sie drückte Sallys Fingernagel so fest, dass das Nagelbett sich weiß verfärbte. Als sie losließ, nahm es die ursprüngliche Farbe schnell wieder an. Gut; das bedeutete, dass der Verband nicht zu stramm saß.
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    Nun hob sie den verletzten Arm hoch. Mit der freien Hand packte sie den Rest des Verbandskastens zusammen. Sie hatte eine von nur zwei Bandagen und die einzige Salbentube zur Hälfte verbraucht … Wenn sie hier überleben wollten, würde sie das Material gut einteilen müssen.
    Oder sie würden lernen müssen, wie diese nackten Hominiden zu leben, sagte sie sich grimmig.
    Sie wandte sich dem Kind zu. Sie wünschte sich, dass sie in der Lage gewesen wäre, ihm die Lage etwas zu erleichtern. Aber sie wusste nicht, was sie tun sollte. »Maxie. Ich will etwas suchen, um den Regen abzuhalten. Du musst solang mit deiner Mama hier bleiben. Hast du mich verstanden? Und wenn sie aufwacht, sag ihr, dass ich gleich zurück bin.«
    Er nickte und schaute sie unverwandt an.
    Sie tätschelte ihm den Kopf und trocknete ihn. Dann brach sie in Richtung der Ebene auf.
    Am Waldrand hielt sie inne.
    Die meisten Hominiden wirkten in sich gekehrt, als ob sie sich zum Schutz vor dem Regen in Trance versetzt hätten. Einer, anscheinend eine alte Frau, lag flach auf dem Boden. Es regnete ihr in den Mund.
    Der Rest schien locker zusammenzuarbeiten. Sie stießen Äste in den Boden und lehnten sie gegeneinander, so dass ein kegelförmiges Gebilde entstand. Vielleicht wollten sie einen zeltähnlichen Wetterschutz bauen. Aber das Projekt war ein einziges Chaos – die Stangen verschoben sich, und immer wieder schien einer der ›Bau-meister‹ zu vergessen, was er hier überhaupt machte. Dann verkrü-
    melte er sich einfach und gab sein Werk dem Einsturz preis.
    Schließlich fiel das ganze Gebilde unter den enttäuschten Rufen der Arbeiter in sich zusammen, und die Äste verteilten sich auf dem Boden.
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    Ein paar von ihnen unternahmen den halbherzigen Versuch, die Äste wieder aufzustellen. Ein paar trollten sich, und dafür trudel-ten ein paar andere ein, um die Sache in Augenschein zu nehmen.
    Schließlich nahmen sie die Arbeit wieder auf, schnappten sich die Äste und rammten sie in den Boden.
    Emma hatte nicht den Eindruck, Erwachsenen bei der Arbeit zuzuschauen, und seien sie noch so unbedarft. Vielmehr hatte sie das Gefühl, einer Horde Achtjähriger zuzusehen, die zum allerersten Mal einen Scheiterhaufen errichten wollte und dabei nach dem Prinzip ›Versuch und Irrtum‹ vorging – ohne eine konkrete Vorstellung vom Endergebnis zu haben.
    Nur dass diese Hominiden, diese Leute, keine Achtjährigen waren. Sie waren allesamt Erwachsene, alle nackt, unbehaart und schwarz. Und sie hatten die schönsten Körper, die Emma je gesehen hatte, zumindest aus der Perspektive eines Fernsehzuschauers.
    Sie waren groß und schlank – in etwa so groß wie Basketball-Spieler –, wirkten aber viel stärker und zeichneten sich durch eine körperliche Ästhetik aus, die sie an Zehnkämpfer erinnerte oder an Australian Football-Spieler (eine schnelle und schöne Sportart, an der sie sich vor langer Zeit als Studentin versucht hatte).
    Die Gesichter wirkten mit der großen Nase und dem runden Kinn durchaus menschlich

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