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Das Multiversum 3 Ursprung

Das Multiversum 3 Ursprung

Titel: Das Multiversum 3 Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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schreiend, mit wippenden Brüsten.
    Ein Elfen-Mann wirft einen Stein nach der Fledermaus. Er trifft nicht. Die anderen schauen nur zu. Und dann ist die Frau tot, ihr Leben vorbei.
    Plötzlich stürmt Stein auf die Elfen-Leute zu. Blau folgt. Graben folgt.
    Die Elfen-Leute ziehen sich in die Sicherheit ihres Walds zurück.
    Stein stößt ein Triumphgeheul aus.
    Die Leute kehren zur Antilope zurück. Die Hyänen haben sich wieder genähert, und Fledermäuse sind gelandet und wühlen in den Eingeweiden der Antilope. Die Leute werfen mit Steinen und schreien. Die Hände der Leute reißen Fleisch und Knochen aus dem Kadaver, bis die Hände voll sind. Die Münder der Leute graben sich in den Kadaver und beißen die letzten Fleischstücke ab.
    Andere Ausputzer rücken an. Bald wird nichts mehr übrig sein von der Antilope außer verstreuten, gebrochenen und angenagten Knochen, die von Insekten wimmeln.
    Die Kinder machen sich über das Fleisch her. Ihre Münder schnappen, und ihre Hände schlagen und kratzen, während sie sich um das Fleisch streiten.
    Feuer nähert sich Graben. Er hält ihr Fleisch hin. Ihre Hände nehmen es. Sie wirft es weg. Ein Kind ohne Namen fällt über den Brocken her.
    Graben lacht. Sie dreht Feuer den Rücken zu.
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    Emma kommt zu Feuer. Sie sieht das Fleisch und lächelt. Sein Bauch will das ganze Fleisch behalten, aber er macht, dass seine Hände ihr etwas davon geben.
    Emma trägt es zum Feuer. Da sind Steine im Feuer. Emma klopft das Fleisch flach und legt es auf die heißen Steine. Sie schält es von den Steinen und bringt es zu Sally und Maxie.
    Feuer hockt sich auf den Boden. Seine Hände zerreißen Fleisch.
    Die Zähne zerkleinern es.
    Emma steht vor ihm. Sie lächelt. Sie fasst ihn an der Hand.
    Seine Beine folgen ihr.
    Sie bleibt vor einer Kotlache stehen. Der Kot ist hell und wässrig und stinkig. Da ist ein Blatt im Kot. Da ist ein toter Wurm auf dem Blatt.
    Emma sagt: »Das ist wohl dein Werk, Doktor Feuer. Du hast ihm den verdammten Wurm entfernt.«
    Feuer erinnert sich nicht an das Blatt, auch nicht an Maxie. Emmas Mund bewegt sich immer noch, aber er denkt nicht an die Geräusche, die sie macht.
    Reid Malenfant:
    Ein Taubenschwarm war auf Kollisionskurs mit dem großen Militärhubschrauber. Die Vögel rauschten mit einer solchen Geschwindigkeit heran, dass sie in einem grau-weißen Federn-Gestöber in der Luft zu explodieren schienen. Der Pilot zog den Helikopter hoch, und die Tauben fielen nach unten weg.
    Nemoto hatte sich vor Schreck die Hand vor den Mund gehalten.
    Malenfant grinste. »Nur um es ein bisschen spannend zu machen.«
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    »Ich glaube, die Situation ist auch so schon spannend genug, Malenfant.«
    »Stimmt.«
    Nun rollte der Hubschrauber, und das Kapitol drehte sich unter ihnen. Sie flogen über die Lincoln-, Jefferson-und Washington-Denkmäler hinweg, die wie Spielzeuge auf einem grünen Teppich standen. Zur Rechten glänzte die Kuppel des Kapitols im Sonnenlicht. Von den Schäden, die sie nach den Hungerdemonstrationen im letzten Monat davongetragen hatte, war nichts mehr zu sehen – man hatte sie eilig behoben.
    Der Hubschrauber ging wieder in die Horizontale und in einen sanften Landeanflug aufs Weiße Haus, das direkt vor ihnen lag.
    Das alte Sandsteingebäude wirkte so schmuck oder kitschig wie immer – je nach persönlichem Geschmack. Nun wurde es aber von tief gestaffelten Verteidigungsanlagen umgeben; sogar einen Graben um den Zaun des Geländes hatte man ausgehoben. Der Rasen war bis auf einen Hubschrauber-Landeplatz in einen grü-
    nen-braunen Flickenteppich mit Bunkern und Geschützstellungen verwandelt worden. Um mit gutem (wenn auch unpraktischem) Beispiel voranzugehen, war der Rasen in eine landwirtschaftliche Nutzfläche mit Gemüseanbau, Hühnern und sogar einer kleinen Schweineherde verwandelt worden. Und jeden Morgen konnte man im Internet verfolgen, wie der Präsident die Viecher fütterte.
    Malenfant hielt das für keine gelungene Präsentation, auch wenn der Präsi ein Bauernsohn war. Doch für die Menschen schien Symbolik alles zu sein.
    Der Helikopter legte auf dem Landeplatz eine seidenweiche Landung hin. Nemoto stieg geschmeidig aus. Sie hatte eine zusam-mengerollte Softscreen bei sich. Malenfant folgte etwas ungelenker.
    Er fühlte sich unbehaglich, weil er in Zivil in einer Militärmaschine mitgeflogen war – doch er war heute ein Zivilist, weil die NA-SA-Führung darauf bestanden hatte.
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    Ein Adjutant begrüßte sie und geleitete

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