Das Multiversum 3 Ursprung
machen.
Manekatos Leute hatten dieses Stück Land seit fünfzigtausend Generationen bestellt, seit über einer Million Jahren.
Nekatopo lauschte reglos dieser kindlichen Darbietung, aber Manekato spürte ihre sehnsüchtige Freude.
Joshua:
Joshua duckte sich an einem plätschernden Fluss. Der muffige Geruch und der Duft des saftigen Grases stiegen ihm in die Nase.
Das große Pferd war von der Herde getrennt worden. Es schnaubte und stampfte mit einem Bein auf, das leicht zu lahmen schien. Dumm, wie alle Pferde waren, vergaß es die Gefahr und knabberte am Gras.
Die Ham-Jäger schlichen sich an. Die meisten von ihnen waren Männer. Weil es hier in der offenen Ebene keine Deckung gab, 231
robbten sie durchs hohe Gras, und durch die schmutzig-braunen Felle, die sie trugen, verschmolzen sie mit dem Hintergrund. Sie waren geduldig und arbeiteten sich langsam und lautlos gegen den Wind auf das Pferd zu. Lahm oder nicht, der große alte Hengst wäre auf jeden Fall schneller als sie – oder würde sie mit den Hufen traktieren, falls sie ihn nicht sofort überwältigten.
Dieses kleine Drama spielte sich auf einer Ebene ab, die sich vom Fuß einer Klippe landeinwärts erstreckte. Im Osten, hinter einer mit robusten Gräsern bewachsenen Dünenkette, schimmerte das Meer wie ein stahlgraues Band. Und im Norden mündete ein breiter Fluss über ein weit verzweigtes Delta ins Meer. Die Ebene war feucht, mit Tümpeln durchsetzt und mit Sträuchern bewachsen. Am Fuß der Klippe wurde ein See von Quellen gespeist, die aus der felsigen Klippe entsprangen.
Die Küstenebene mit ihren Höhlen und Flüssen, Tümpeln und wandernden Herden war die Heimat von Joshuas Leuten. Sie nannten sich selbst die Leute von der Grauen Erde. Andere bezeichneten sie als Hams. Sie lebten schon seit zweitausend Generationen hier.
Joshua nahm die Landschaft nur verschwommen wahr. Die einzigen Fixpunkte waren die anderen Jäger, die hell zu glühen schienen – und das Pferd, das im Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit stand.
Ein leiser Ruf ertönte. Abel winkte und bedeutete ihnen damit, sich etwas näher ans Pferd anzuschleichen. Abel war Joshuas älterer Bruder.
Joshua presste sich noch enger an den Boden und robbte durchs Gras auf das nichtsahnende Pferd zu.
Und dann stießen die tastenden Finger auf etwas Neues, das im Gras verborgen lag. Es war ein langer und gerader Stock. Nein, es war ein Speer mit einer Steinspitze, die durch eine schwarze harte Masse mit dem Holz verbunden war; er sah, wo die Zweige mit 232
einem Steinmesser vom Ast abgeschert worden waren. Er hob den Speer auf und wog ihn prüfend in der Hand. Er war leicht und filigran und würde sicher schon beim ersten Wurf zerbrechen. Der Schaft war mit merkwürdigen, verwirrenden Schnitzereien verziert.
Ein Bär.
Er ließ den Speer fallen, stieß einen Schrei aus und stolperte rückwärts. Plötzlich hatte ein Bär ihn aus dem verzierten Holz in seinen Händen angeschaut.
Eine schwere Hand legte ihm sich auf den Mund, und er wurde auf den Boden gezogen.
Abel war über ihn gebeugt. Seine Bekleidung aus Pferde-und An-tilopenhaut war mit Lederschnüren eng um den Körper gewickelt.
Seine Augen waren dunkle Kreise unter dem knochigen Brauenwulst. »S'Pferd«, zischte er.
»Bär«, sagte Joshua atemlos. »Bär gesehen.«
Abel runzelte die Stirn und ließ den Blick auf der Suche nach dem Bären schweifen. Dann sah er den zerbrochenen Speer. Er hob ihn auf und strich mit den Fingern über die filigrane Schnitzerei. Dann warf er ihn voller Abscheu fort. »Eiferer«, sagte er.
»Oder En'lische. Skinny-Leute.«
Ja, sagte Joshua sich unbehaglich. Skinnys mussten den kleinen Speer angefertigt haben. Trotzdem hatte ihn für einen Moment ein Bär aus dem geschnitzten Holz angeschaut.
»Ho!« Das war Saul, ein anderer Ham-Jäger. »Pferd bricht aus!«
Abel und Joshua standen auf. Das erschrockene Pferd kam direkt auf die Brüder zu, ein Berg aus Fleisch und Muskeln, ein Riese.
Joshua schnappte sich einen Stein, und Abel hob den Thrust-Speer. Sie grinsten sich vor lauter Vorfreude an.
Joshua prallte frontal mit dem Tier zusammen.
Er wurde durch die Luft geschleudert und landete in einem Wust aus gelockerten Fellen im Dreck. Er rappelte sich auf und stürzte sich wieder ins Getümmel.
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Er sah, dass sein Bruder den Hals des Pferds umklammert hatte.
Das Pferd bockte und galoppierte mit Abel davon; doch Abel stach dem Pferd mit dem Speer in den Hals. Der Speer war ein solider Holzpfahl
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