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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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allerletzte Objekt, das je über meinen Schreibtisch gegangen ist. Und wie es scheint, ist es tatsächlich genau das Objekt, das Sie suchen. Und Sie möchten, daß ich es Ihnen zeige, wie? Freundchen, das würde mich mehr als nur meinen Job kosten, wenn ich mit Ihnen so ein Ding abziehe. Und ich verspüre nicht die geringste Lust darauf.
    Das Sub-Urbane Buch der Toten
    »Da, was habe ich gesagt?« fragte Mungo Madoc die versammelten Vorstände. »Habe ich nicht gesagt, es gibt keinen Grund zur Panik? Habe ich es nicht gesagt?«
    Die Vorstandsmitglieder reagierten mit einer gewissen Indifferenz auf Mungos Frage. Fast so, als schwankten sie immer noch und wünschten sich eine ganze Menge mehr an Überzeugungsarbeit.
    Jason hob die Hand und bat ums Wort. »Sir, es ist reiner Zufall, daß der Dalai und andere überlebt haben, und ich denke, ich spreche im Namen des gesamten Vorstands…« (Der gesamte Vorstand gab ein zustimmendes Murmeln von sich.) »… wenn ich sage, daß die letzten Ereignisse jegliche Glaubwürdigkeit bis an die Zerreißgrenzen strapazieren, wenn nicht mehr.«
    »Wir wollen nicht auf den Busch klopfen, mein lieber Morgawr«, entgegnete Mungo und klopfte sich unsichtbare Pollen von den Revers. »Aber haben Sie vielleicht etwas Spezifisches im Sinn?«
    »Nun ja… äh…« Jason starrte hilfesuchend zu den überlebenden Vorstandsmitgliedern. Ihre Gesichter sagten: Würg dir selbst eins rein. »Ah, nichts, Sir. Ein glücklicher Zufall, weiter nichts. Zufall ist in der Tat das passende Wort.«
    »Sehr gut. Und nun, Jason – was unser technisches Personal angeht. Wie lange noch, bis sie bereit sind zum Start?«
    »Eine Stunde, Sir. Allerhöchstens zwei.«
    »Und Morgawr, Sie sind vollkommen Herr der Lage, auch drehbuchweise?«
    »O ja, Sir.« Jasons Gesicht hüpfte eifrig auf und ab. »Armageddon, das ist es doch, worum es geht, nicht wahr, Sir?«
    Mungo machte ein besorgtes Gesicht. »Ja, darum geht es,und darum geht es auch wieder nicht.«
     »Darum geht es und auch wieder nicht.« Morgawr hatte Mühe, erleuchtet dreinzublicken. »Es geht um das Armageddon und auch wieder nicht. Ich verstehe. Ich weiß jetzt, daß es nicht das richtige Armageddon ist. Womit ich sagen will, daß es zwar unser Armageddon sein wird, was nach außen hin wie ihr Armageddon aussieht, aber es ist nicht wirklich das Armageddon. Genau das ist es doch, was Sie damit sagen wollten, oder?«
    »Was ich damit sagen wollte, ist, daß es ein Happy End geben muß, ganz gleich, wessen Armageddon es am Ende ist. Ein Happy End, das die Geldgeber zufriedenstellt, das der Heiligen Schrift genügt und dem Publikum gefällt. Ein Happy End, das die Zuschauerzahlen steigen läßt, die Anzeigenkunden nicht in Rage bringt und mir gestattet, friedlich in meinem Bett zu schlafen, sollte in mir je der Wunsch danach entstehen. Dies ist die Art von Szenario, nein, anders formuliert, dies ist exakt das Szenario, das Ihnen vorschwebt, nicht wahr?«
    »Nun…« sagte Jason Morgawr. »Nun…«
     
    Die Türen des privaten Aufzugs öffneten sich zu den gleichermaßen privaten Gemächern des Dalai Lama, welche das gesamte obere Stockwerk der Nemesis-Pyramide einnahmen. Der Boden glänzte blitzsauber, und die schrägen Wände zeigten ein Panorama aus endlosem Blau, unter dem die künstliche Wolkendecke wogte wie ein giftiger Ozean. Es war ein schrecklicher Kontrast.
    Gloria trat einen Schritt vor, dann hielt sie inne. Dans Präsenz schwebte noch immer in der Luft. Es war ein unheiliges psychisches Miasma. Ein Miasma das sagte: »Versuch’s nur.«
    Gloria erschauerte, als sie von plötzlichen Zweifeln überfallen wurde. Sie hatte das Undenkbare getan. Sie hatte den wichtigsten religiösen Führer der gesamten Welt ermordet. Den Mann, den viele als Lebenden Gott betrachteten. Daß er gleichzeitig ein gnadenloser Tyrann gewesen war, schien dabei überhaupt keine Rolle zu spielen. Die Menschen hatten ihn angebetet und verehrt. Und sie, Gloria Mundi, hatte Gott ermordet.
    Und wofür? Um des Wohls der Allgemeinheit willen? Zum Besten der gesamten Menschheit? Für die Zukunft der Spezies? Gloria schüttelte den Kopf. Aus schierer Rache. Aus Machtgier. Und nun, da sie die Macht hatte, was würde sie damit anfangen? Zum ersten Mal wurde ihr bewußt, daß sie nicht die leiseste Ahnung hatte.
    »Komm schon, Liebes, ich mache uns beiden einen Drink.« Mrs. Vrillium legte eine fleischige Hand auf Glorias Hintern.
    »Sei vorsichtig.«
    »Vorsichtig?« Mrs. Vrillium

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