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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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reicht aus, um… hätte ausreichen müssen, um… o je, welch eine Schande…!«
    »He, Moment mal«, mischte sich Elvis in die Unterhaltung. »Wenn das nicht dieser Hurensohn war, dann steckt etwas anderes hinter dem höllischen Schlag, den es da draußen gemacht hat!«
    »Ich glaube, das kann ich erklären«, meldete sich Fergus Shaman zu Wort. »In Rex Mundis Flugwagen war nämlich eine Bombe versteckt. Sie wurde vom Nemesis-Bunker aus per Funk ferngezündet. Ich fürchte, sie hat die Dilithiumkristalle in meinem Raumschiff destabilisiert. Das dürfte der Grund für die mächtige Explosion sein. Zu unserem Glück hat das Hinterteil dieses schwatzhaften Marschflugkörpers hier den größten Teil der Wucht vom Bunker abgehalten, deswegen sind wir noch am Leben. Es findet sich stets eine logische Erklärung, wenn man nur die Glaubwürdigkeit stark genug strapaziert.«
    »Halt mal, halt mal!« Die Stimme gehörte Rex. »Was für eine Bombe in meinem Wagen?«
    »Die Bombe, die er dort hineingelegt hat.« Fergus zeigte mit anklagendem Finger auf den gefesselten Dalai Lama. »Er wollte sie zünden, sobald Sie Mister Presley aufgesammelt haben.«
    »O, das habe ich nie getan!« log der Lebende Gottkönig. »Als wäre ich zu so etwas fähig!«
    »Was ist mit mir?« heulte die Sneaky Reekie. »Mein Rückwärtsgang ist also auch im Eimer oder wie?«
    »Eine sprechende Bombe«, murmelte Elvis verächtlich. »Was für ein Haufen Pferdekacke.«
    »Oh, das würde ich nicht so sehen, Chef. Logischer Fortschritt. Das Leben imitiert stets die Kunst, wissen Sie? Erinnern Sie sich an diesen Science-Fiction-Film, Dark Star, an Bord der Concorde, als wir unterwegs nach Hong Kong waren?«
    »Scheiße, ja. Also hat dieser Schreiberling seine Ideen dort geklaut?«
    »Sieht ganz danach aus, Chef.«
    »Aber in dem Film ist die Bombe am Ende doch noch explodiert?«
    »Genau, Chef. Das hab’ ich auch gerade im Augenblick gedacht.«
    »Sie haben eine Bombe in meinem Wagen versteckt?« Rex hatte den Dalai Lama an der Kehle und schüttelte ihn mächtig durch.
    »Rex, nein! Nicht, bitte! Autsch! Sie dürfen ihm nicht glauben… würg… hechel… Was ist mit unseren guten Beziehungen, Rex? Mit ihrer Rente? Aua, würg…« Rex nahm die Hände vom Hals des Heiligen und trat so heftig gegen seinen Stuhl, daß er hintenüber kippte. Dann wandte er sich rasend vor Wut ab und starrte auf eine Bunkerwand ohne besondere Merkmale – bis der Bildschirm hell wurde und Glorias Gesicht darauf erschien.
    »Im Gedenken und zu Ehren des Dalai Lama, der an diesem Morgen seine sterbliche Hülle verlassen hat, bringen wir jetzt eine Auswahl humoriger Szenen aus den letzten Folgen von Nemesis. Sie zeigen die mehr benebelte, menschliche Seite unseres geliebten Dan, und es war sein ausdrücklicher Wunsch, daß wir diese Folgen zeigen, sollte eine Eventualität wie diese eintreten.«
    »Du kriegst noch, was du verdienst, Gloria!« fauchte der am Boden liegende Dalai Dan zwischen wütend zusammengebissenen Zähnen hindurch. »Warte nur, bis du an der Reihe bist.«
    »Selbstverständlich werden wir die Sendung unterbrechen, sollten neue Meldungen über den Krieg eintreffen, der gegenwärtig zwischen den Jesuiten und den Fundamentalisten ausgebrochen ist. Om-mani-padme-hum.« Dan schrie und schäumte und zappelte. Es war ein höchst ungeziemendes Verhalten.

28
    … ja, sicher, ich arbeite für das Departement. Und ich sage nur eins: Wenn es hier durchgekommen ist, dann war es auf meinem Tisch. Nichts geht hier rein oder raus, ohne auf meinem Tisch zu landen. Ich trage alles ein. Ich bewerte es. Ich bestätige die Authentizität oder auch nicht, je nachdem. Alles wird indiziert. Katalogisiert. Einsortiert. Und alles geht über meinen Tisch. Und das Datum, von dem Sie reden, ist ein Datum, das ich kaum jemals vergessen werde. Es ist nämlich der Tag, an dem das letzte Objekt hier durchkam. Obwohl ich immer noch hinter meinem Schreibtisch sitze, wie Sie unschwer erkennen können. Für den Fall, daß noch etwas auftaucht. Was unwahrscheinlich ist, weil die Grabungen seit zwanzig Jahren geschlossen sind. Trotzdem bin ich noch immer hier. Langweilig? Eine sinnlose Existenz? Zwanzig Jahre? Eigenartig, daß Sie das erwähnen. Ob ich übellaunig geworden bin? Ob ich übellaunig geworden bin? Was denn? Wo ich jeden gottverdammten Tag hier herumsitze und vier nackte Wände anstarre, während mein Leben vorbeitickt? Übellaunig?
    Nun ja, was dieses Objekt angeht. Es war das

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