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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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jemand ist zu ihnen vorgedrungen«, sagte Fergus. »Wir wissen nicht, wer es war. Vielleicht war es auch ein was. Wie auch immer, sie wurden allesamt vollständig ausgelöscht.«
    »Der Klang von diesem ›was‹ gefällt mir nicht eine Spur«, sagte Elvis und stieß dem Dalai Dan den Ellbogen ins Ohr, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Ich gebe mich mit einem ›wer‹ zufrieden. Irgendwer hat sie also an die Bullen verraten.« Noch ein Stoß, und dann noch einer.
    »Wahrscheinlich«, gestand Fergus und zuckte die Schultern. »Es ist uns nie gelungen, dort unten Fuß zu fassen, deshalb werden wir es möglicherweise niemals genau wissen.«
    »Also könnte diese Armee genausogut immer noch dort unten warten.« Rex’ neuerlicher Optimismus überraschte sogar ihn selbst.
    »Nein, sicherlich nicht«, widersprach Fergus.
    Da hast du verdammt recht, dachte Dan. Das tut sie nicht mehr. »Du kriegst deine Strafe auch noch, Freund«, sagte er zu Elvis.
     
    In Tantchen Normas Bunker schien die Sneaky Reekie sich zu einer vielversprechenden Absolventin von Eric Todesklinges Schule Diskorporierter Numerik zu entwickeln. »… sieben… sechs… sieben… acht, nein, sieben… acht… neun, nein, neun… sieben… Herrgott noch mal und zugenäht!« schimpfte die frustrierte Mordmaschine.
    »Null und…«
    Ein gewaltiges Beben ging durch die Passage und sandte das seltsame Quartett taumelnd zu Boden. Irgend etwas Großes und mächtig Böses war gerade irgendwo über ihnen in die Luft geflogen. Doch genauso wie beim letzten Mal, war es auch diesmal nicht die Sneaky Reekie.
    Rex rappelte sich wieder auf die Beine. »Die Dinge werden in der Tat von Minute zu Minute gefährlicher!« beschwerte er sich. »Die unrecycelten Exkremente scheinen gerade Kontakt mit dem rotierenden Teil des atmosphärischen Umwälzers gemacht zu haben, um ein altes Sprichwort zu zitieren.«
    »So ähnlich, ja«, stimmte Elvis ihm zu. »Hat irgend jemand eine Ahnung, wo wir uns gegenwärtig befinden, gottverdammt noch mal?«
    »Sie stecken bis zum Hals im Dreck«, sagte der Dalai Dan. Seine Unverblümtheit wurde augenblicklich schnellrichterlich geahndet. »Autsch!« fügte er deswegen noch hinzu.
    »Ich kann immer noch kaum glauben, daß mein alter Onkel ein Revolutionär gewesen sein soll«, sagte Rex und tat, als würde er seine Kleidung abklopfen, wenngleich ihm bald die Vergeblichkeit seiner Bemühungen dämmerte. Er sah nicht länger einen Sinn darin. Außerdem konnte er auch sonst nur außerordentlich wenig sehen in der umgebenden Dunkelheit. Und das wenige, was er sehen konnte, leuchtete vom generationenlangen radioaktiven Fallout, der im Lauf der Zeit bis in die Korridore hinunter vorgedrungen war. All das war weniger als ermutigend, ganz gleich, von welchem Standpunkt aus man es betrachtete. »Er war auf jeden Fall ein Idealist, mein Onkel, was auch immer ihm das eingebracht hat.«
    »Er hat dir immerhin den Trick mit den Augen verraten, Rex.«
    »Trick mit den Augen?« erkundigte sich der Dalai Dan mit plötzlich erwachendem Interesse.
    »Er hat Rex beigebracht, mit offenen Augen zu schlafen. Den EYESPY zu überlisten und Kredits anzuhäufen, ohne diesen ständigen Unsinn auf dem Bildschirm ertragen zu müssen.«
    »Das hat er getan?« Dan spürte mehr, als daß er den Schwinger sah, mit dem Elvis auf sein Ohr zielte, und trat einen flinken Schritt beiseite. »Ein schlauer Trick, alle Achtung.«
    Rex war plötzlich wütend. »Ist das der Grund, aus dem Sie ihn getötet haben, Dan?«
    Dan starrte ihm tief in die Augen. »Sie sollten sich besser noch nicht für eine Seite entscheiden, mein lieber Freund Rex. Schließlich kann man nie wissen, wann man die andere noch braucht, oder?«
    Rex hörte es, doch außer ihm niemand. Nicht einmal der telepathische Kohl im Kopf von Elvis Presley.
     
    Mungo Madoc thronte auf seinem Vorstandssessel aus Kistenhecke. Die übrigen Vorstandsmitglieder beobachteten ihn und teilten ein Gefühl von Unruhe. Sie warteten auf ein Zeichen, wie einst die drei Weisen aus dem Morgenland. Einen Stern am Himmel vielleicht? Oder vielleicht auch nicht. Ein einfaches Kopfnicken oder ein Zucken des Fingers hätte die Spannung ohne weiteres ein wenig senken können. Doch Mungo tat nichts dergleichen. Er saß einfach nur in seiner Kistenhecke und starrte ins Leere. Mungo kommunizierte mit den Geldgebern. Die Telefonistinnen hatten die entsprechenden Stöpsel gestöpselt und dann den strategischen Rückzug in die

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