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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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eine Menge zusammen! Er hat es verdient, exekutiert zu werden, und das ist noch glimpflich!«
    »Das mag sein, wie es will, Rex. Aber wer soll ihn exekutieren? Sie? Sie haben noch nie im Leben jemanden getötet, oder?«
    Rex’ Gesicht verzerrte sich in angestrengtem Nachdenken. »Nein«, gestand er schließlich. »Ich hab’ tatsächlich noch niemanden umgebracht.«
    »Genausowenig wie Sie«, sagte Fergus Shaman und blickte den Mann in dem schicken Anzug aus Goldlamé an.
    »Zwei oder drei vielleicht.« Elvis zuckte die Schultern. »Natürlich nur in Notwehr.«
    »Nein, haben Sie nicht.« Fergus grinste. »Sie beide sind die guten Jungs. Sie springen dem Tod um Haaresbreite von der Schippe und kämpfen für Gerechtigkeit. Selbst wenn Sie, wie Rex hier, die meiste Zeit über nicht die geringste Ahnung haben, warum Sie tun,was Sie tun. Aber Sie haben noch nie jemanden wirklich umgebracht.«
    »Om«, sagte der Dalai Dan. »Wenn das so ist, dann werde ich jetzt gehen.«
    Elvis trat ihm gegen das Schienbein. »Vertrau nie den Worten eines Aliens«, sagte er zu dem auf einem Bein hüpfenden Heiligen.
    Die vier setzten ihren Weg durch die dunklen Gänge fort, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen. Jedenfalls sah es danach aus, während Dan unablässig düstere Verwünschungen vor sich hinmurmelte und drohte, daß seine Folterknechte einer nach dem anderen oder alle gleichzeitig schon noch ihr Fett abbekommen würden.
    »Heiliges Kanonenrohr!« rief Elvis unvermittelt. »Jetzt sieh sich das mal einer an!«
    Und es war in der Tat ein beeindruckender Anblick. Es gibt Zimmer, und es gibt Zimmer. Und dieses Zimmer hier war, wie es der Zufall so wollte, ein Schlafzimmer. Nach dem Mobiliar und dem Dekor zu urteilen, konnte man ohne zu übertreiben feststellen, daß es zu der eklektischen Sorte gehörte. Auf einer nierenförmigen Spiegelkommode mit einer zerkratzten Respalbeschichtung stand ein güldener Kandelaber, der einst Graf Cagliostro persönlich heimgeleuchtet hatte. Ein Wandschrank aus Rattan zeigte die Rücken zahlloser kostbarer und seltener Bücher. Die Arbeiten von Crispin, Scotts Phallischer Workshop, die Brentford Oktalogie, Das Buch der Mikrowellenküche vom Heiligen Michael, Rushdies Satanische Verse. Kissen von Kaffe Fassett kuschelten sich auf einem Sofa, das von Salvadore Dali entworfen worden war. Und im Zentrum des Zimmers erhob sich ein gotisches Himmelbett mit einer Bettdecke aus Frottierplüsch. Auf dieser Bettdecke lag eine üppige blonde Frau mit nichts auf dem Leib als einem einladenden Lächeln. Kein Wunder, daß sie sich unverzüglich im Mittelpunkt des Interesses wiederfand.
    »Ich will verdammt sein!« fluchte Elvis. »Ich meine Verzeihung, Ma’am, daß wir hier so überraschend hereingeschneit sind.«
    Die Blondine stützte sich auf die Ellbogen und reckte die Brust auf eine Weise, wie sie einst von den atemberaubenden Pin-Ups gewisser Herrenmagazin bevorzugt worden war. Sie warf das Haar mit einer Kopfbewegung in den Nacken und gähnte lautlos.
    »Wir haben uns verlaufen«, sagte Rex ziemlich dümmlich.
    »Ja«, stimmte Elvis zu. »Das stimmt.«
    Fergus Shaman nickte. »Was für erstaunliche Nippel«, beobachtete er.
    Dan sagte überhaupt nichts. Warum auch – ein Anblick wie dieser war nicht eben neu für ihn.
    »Tut uns wirklich leid, hier einzudringen«, begann Rex erneut. Er bemühte sich, die Blondine nicht anzustarren, größtenteils jedoch vergeblich. »Wenn Sie uns vielleicht den Weg erklären könnten, sind wir auch ganz schnell wieder weg.«
    »Ich hab’s nicht besonders eilig.« Elvis zog einen monogrammverzierten Kamm aus der Hosentasche und seine Schmalzlocke nach. »Wenn ihr Jungs wollt, könnt ihr ruhig schon vorausgehen.«
    »Ich denke, wir sollten lieber alle zusammenbleiben.«
    Fergus Shaman schüttete stechend riechende Aromen einer aphrodisiakisierenden Sorte in seine Hand und applizierte sie anschließend in der Kinngegend. Dan sagte bereits zum zweiten Mal nichts. Die Blondine rollte sich träge auf ihrem Bett herum und blickte mitschmachtendem Augenaufschlag zu Elvis.
    »Tut mir leid, Jungs«, sagte der King und machte sich bereit. »Aber es war ja schließlich kein Wettbewerb, oder? Hier, Rex, nimm den Mistkerl auf einen Spaziergang mit. Sagen wir, zwei Stunden.«
    »Ich denke nicht.« Rex schob sich am Dalai Lama vorbei. Oder wenigstens wollte er das. Doch irgendwie schob er sich durch den Dalai Lama hindurch. Das Bild verblaßte in der Luft, und Dans breit grinsendes

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