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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Betriebskantine angetreten, in dem beruhigenden Wissen, daß kein aufgebrachter Mob das Gebäude belagern und nach den Köpfen der dort Arbeitenden lechzen würde. Nichts auf Phnaargos konnte die Zuschauer von ihren Fernsehern locken. Denn diese Fernseher zeigten nun zum allerersten Mal Die Erdlinge in ihrer vollen, ungeschnittenen und unzensierten Nacktheit. Der Dalai Dan, Rex und Elvis mit dem Kohl im Kopf mochten fehlen, doch das gewaltige und gewalttätige Spektakel zweier großer menschlicher Religionen, die einander mit unrecycelten Exkrementen bewarfen, war viel zu gut, um es nicht live anzusehen. Und nachdem der Dalai verstorben und Gloria Mundi eine unbekannte Größe war, hatten sich die alten Machtverhältnisse bereits zu verschieben begonnen.
    Unvermittelt bewegte sich Mungo ruckhaft nach vorn, und mehrere der schwächeren Vorstandsblasen entleerten sich ängstlich.
    »In Ordnung« sagte er. »Ich habe mich jetzt groß und breit mit unseren Geldgebern unterhalten, und es wird Sie sicherlich freuen zu hören, daß sie bereit sind, Jason Morgawrs Armageddon-Szenario zu genehmigen. Mit der einen oder anderen unbedeutenden Änderung, aber das muß niemandem von Ihnen mehr den Kopf zerbrechen. Ich möchte jetzt noch einmal die Situation absolut klar und deutlich vor ihnen ausbreiten. Die Serie, wie wir sie kennen, steht unmittelbar vor ihrem Ende.« Er hob beschwichtigend die Hände, als seine Mitarbeiter entsetzt aufschrien. »Wir haben sehr gründlich darüber nachgedacht, das darf ich Ihnen versichern. Doch die Serie hatte wie jede andere auch von Anfang an nur ein beschränktes Budget, und unsere Geldgeber sind nicht bereit, sie noch länger zu finanzieren. Keine Geldgeber, kein Budget – kein Budget, keine Serie. Morgawr, halten Sie diesen Mann auf…!«
    »Zu spät.« Morgawr starrte durch das offene Fenster. Der fallende Körper wurde kleiner und kleiner, und bald war er ganz verschwunden.
    Mungo schüttelte den Kopf und schnüffelte an einer Blume in seinem Revers. Er inhalierte den schweren, narkotisierenden Duft aus vollen Zügen. »Meine Herren! Bevor noch jemand von Ihnen einen derart undurchdachten Schritt macht, schlage ich vor, daß Sie mich zuerst ausreden lassen.« Die Vorstandsmitglieder nahmen wieder auf ihren Kistenhecken Platz, lösten ihre Krawatten und tranken große Schlucke Wasser. »Wir alle haben uns nach Kräften bemüht, diese Serie so lange wie möglich am Leben zu halten. Die Großnase allein weiß, wie viele radikale Vorschläge und unglaubliche Interventionen es im Verlauf der Jahre gab. Doch die großen Jungs ganz oben haben genug. Sie sind eisenhart. Die Serie muß enden, solange die Zuschauerzahlen so hoch sind. Wenigstens kommt es auf diese Weise zu einem spektakulären Abgang. Und billig ist er obendrein. Und damit haben wir Raum für etwas absolut Neues. Etwas noch nie Dagewesenes.«
    » Earth 2: Die Fortsetzung vielleicht?« schlug Jason Morgawr vor.
    »Traurigerweise nein, mein junger Freund. Diesmal müssen wir nach den Regeln spielen, fürchte ich. Niemand mehr wird sich in die Drehbücher einmischen, und es wird keine Improvisation mehr geben. Diese neue Serie folgt einem absolut innovativen Konzept und besitzt einen weitaus größeren Maßstab. Ich darf ihnen im Augenblick noch nicht mehr verraten, doch wenn ich die Worte substantielle Gehaltserhöhungen benutze, dann hoffe ich sehr ernsthaft, Sie ein wenig zu beruhigen.«
    Der gesamte Vorstand sprang wie ein einziger Phnaarg auf. Metaphorische Hüte wurden an die Decke geworfen, und Mungo drohte in einem Meer aus tief empfundenem Schulterklopfern zu ertrinken.
    Ein ganzes Zeitalter menschlicher Geschichte näherte sich seinem letzten Kapitel. Ein Planet stand im Begriff, aus dem Weltraum gewischt zu werden, mitsamt allen Erinnerungen, Träumen, Wünschen und Hoffnungen. Die Menschheit würde so gründlich ausgelöscht werden, als hätte sie niemals existiert.
    Und diese Kerle bekamen eine Gehaltserhöhung!

30
    Ziehe alles in Zweifel und finde deinen
    eigenen Weg der Erleuchtung.
    Buddha
    »Ich verstehe wirklich nicht, warum wir ihn die ganze Zeit mit uns herumschleppen müssen. Warum erschießen wir ihn nicht einfach und fertig?«
    Elvis schien verlegen um eine Antwort auf diese Frage, ganz im Gegensatz zu Fergus Shaman. »Sie können doch den Dalai Lama nicht umbringen, Rex. So etwas macht man einfach nicht.«
    »Dieser Kerl ist ein Massenmörder! Auch wenn er nie mehr als zwei auf einmal umgebracht hat, kommt

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