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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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versuchte, seine nackte Haut vor dem ätzenden Regen zu schützen. Rex beobachtete die Szene voller Entsetzen. Blut begann zu fließen. Rex sank tief in seinen Sitz und bedeckte sein Gesicht. Und dann gab es einen Schlag auf der Windschutzscheibe. Rex blickte furchterfüllt auf und starrte in das Gesicht von Rogan Josh. Knochen schimmerten durch die zerfetzen Wangen, und ein Auge sah aus, als wäre es in seiner Höhle geschmolzen. Rogan hämmerte mit schwacher Faust gegen die Scheibe. Dann wurde er schwächer und rutschte herab. Der Regen prasselte unaufhörlich weiter. Rogan Josh war tot.
    Die Tür des Wagens wurde aufgerissen, und eine der beiden entsetzlichen Gestalten hielt Rex den Lauf einer automatischen Waffe unter die Nase.
    Eine Stimme ertönte auf dem offenen Kanal. »Rambo Blutaxt«, sagte die Stimme. »Wir haben schon auf dich gewartet.«

9
    Wenn du hinterher Musik hörst,
    wenn alles vorbei ist,
    dann liegt sie bereits in der Luft.
    Du kannst sie niemals wieder einfangen.
    Eric Dolphy
    Seine Göttliche Heiligkeit. Die zigste Inkarnation. Der Lebende Gottkönig und Goldene Knabe des Augenblicks, Dalai Dan, krempelte seinen Hemdsärmel hoch und drückte eine kleine silberne Scheibe auf sein linkes Handgelenk. Die chemische Substanz durchdrang die Haut und löste sich im Blutstrom auf. Dan sank in die Kissen des Sofas zurück und atmete tief durch. Hinter seinen Augen poppten bunte Bälle auf, und eine ungeformte Landschaft breitete sich aus. Alles war plötzlich so komisch. Seine rechte Hand suchte nach dem Kopfhörer, und er zog den schlanken grauen Bügel über seinen Kopf und stopfte sich die dunklen kleinen Kugeln an den Enden in die Ohren. Der holophonische Sound warf seinen Kopf hin und her. Auf dem Plattenteller des antiken Holophons drehte sich eine schwarze Plastikscheibe mit achtundsiebzig Umdrehungen pro Minute. Der Tonabnehmer des Systems bewegte sich sanft auf und ab und fütterte die Bank von elektronischem Hokuspokus mit Klängen. Erweitert, ummoduliert und restrukturiert kamen sie aus den kleinen dunklen Kugeln und drangen als eine ganz neue Welt in den Kopf des Heiligen Mannes ein.
    » Well since My Baby left me, I’ve found a new place to dwell «, sang eine Stimme mit Stimmbändern aus klirrendem Eis mit heißen Enden und einem unglaublichen Feuerwerk aus Dissonanzen. » It’s down at the end of lonely street at Heartbreak Hotel. «
     
    »Wir haben im Augenblick nicht so viele Besucher wegen dem neuen Highway und alles«, erklärte Norman Bates. »Sie können sich ein Zimmer aussuchen; alle sind frei.« Er drehte sich nachdenklich um und wählte einen Schlüssel vom Hotelbrett. »Nummer drei.« An der Wand hing eine ausgestopfte Eule. Irgendwie wußte Jovil, daß dieser Norman ein Amateurpräparator war.
    »Sind Sie ganz alleine hier?« fragte er. Doch Norman schien merkwürdig geistesabwesend.
    »Lassen Sie sich einfach den Schlüssel geben, Chef«, flüsterte der Zeitkohl. »Und dann holen wir diesen Wichser aus dem Kofferraum, bevor er erstickt.«
    Norman Bates reichte Jovil den Schlüssel und ging dann davon. Er spazierte auf ein großes altes Haus zu, das einsam und dunkel auf halbem Weg einen Hügel hinauf stand.
    Jovil öffnete den Kofferraum. Elvis lag noch immer dort, gefesselt und geknebelt. Nur, daß er inzwischen in einen golddurchwirkten Anzug gekleidet, der Sack über seinem Kopf verschwunden und seine Frisur in perfektem Zustand war.
    »Das alles beunruhigt mich nicht wenig.« Jovil zerrte den Gefangenen aus dem Wagen und schleppte ihn zum Motelzimmer. Es war ein ungemütlicher Raum. Ein Stuhl, ein Nachttisch mit einer Lampe darauf. Ein einzelnes Bett, ein alter, abgetretener Teppich. Alles in Schwarz und Weiß und Grautönen. Das Badezimmer war untadelig, bis auf die Dusche, die keinen Vorhang besaß.
    »Ich nehm’ Ihnen jetzt den Knebel ab.« Jovil setzte Elvis auf das Bett. »Wenn Sie Schwierigkeiten machen, werde ich Sie schlagen. Haben Sie das verstanden?«
    Elvis nickte. Jovil entfernte den Knebel. Elvis spuckte Lurexfasern aus.
    »Wer zum Teufel sind Sie?« fragte er.
    »Ich bin Jovil Jspht.« Der Zeitreisende verbeugte sich leicht. »Ich komme von einem fernen Planeten.«
    »Also lassen Sie die Idee mit dem Schutzengel fallen, Chef?« kam eine erstickte Stimme fragend aus Jovils Brusttasche.
    »Scheint unter den gegebenen Umständen ein wenig zu überladen.«
    Elvis lauschte der Unterhaltung. Er war mehr als ein wenig verwirrt. »Sind Sie vielleicht eine Art

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