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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Rex Mundi, als Elvis endlich mit seiner Erläuterung fertig war, »ist eine Täuschung, die alle anderen Täuschungen beendet.«
    »Was glauben Sie, wie ich mich dabei fühle?« Elvis trank von seinem kalten Kaffee. Rex drehte seine abgesplitterte Tasse zwischen den ungewaschenen Fingern. Ein weiterer Nagel stand im Begriff abzufallen.
    »Und um der langen Rede einen kurzen Sinn zu geben«, sagte er, »Sie wurden im Jahre 1958 von einem Außerirdischen gekidnappt, der mit Hilfe eines Kohls durch die Zeit gereist ist. Und eben diesen Kohl haben Sie nun in Ihrem Kopf.« Elvis nickte. »Und dieser Außerirdische«, fuhr Rex fort, »dieser Besucher aus dem Weltraum und seine Kumpane haben die gesamte menschliche Geschichte manipuliert, um daraus eine gigantische Fernsehshow auf ihrer Heimatwelt zu fabrizieren.« Elvis nickte erneut. Rex schüttelte den Kopf. »Und die gegenwärtige Situation auf der Erde ist irgendwie ganz allein Ihre Schuld, weil Sie damals zur Army gegangen sind.«
    Elvis ließ den Kopf hängen. »Ich bin zur Army gegangen, und ich habe eine ganze Generation in ihr Verderben geführt.«
    »Und was machen Sie dann hier? Warum sind Sie nicht zurück in das Jahr 1958 gegangen und haben dort den Wehrdienst verweigert?«
    »Oh, das werde ich, keine Sorge. Aber zuerst muß ich hier ein paar Dinge erledigen, nur um sicher zu gehen, wenn Sie verstehen.«
    »Und dazu gehört, daß Sie Dalai Dan stürzen, von dem Sie behaupten, er sei der Antichrist?«
    Elvis grinste. »Ganz genau. Ich hatte eine Offenbarung, verstehen Sie? Die Presleys gehören zu den Bevorzugten Dienern Gottes. In meiner Familie gab es ständig irgendwelche Offenbarungen.«
    »Ah«, sagte Rex. »Ich muß gestehen, das ist eine revolutionäre Offenbarung.«
    »Eine revolutionäre Offenbarung.« Elvis ließ sich die Worte auf der Zunge zergehen. »Ich mag die Art und Weise, wie Sie denken, Buddy.«
    »Dan ist ein Scheißkerl«, sagte Rex im Brustton der Überzeugung. »Aber der Antichrist? Ich glaube, da sind Sie ein wenig auf dem Holzweg. Zum einen ist der Dalai Lama natürlich Buddhist.«
    Elvis schien ihm überhaupt nicht zuzuhören. Er pfiff den ›Dixie‹. Rex stellte seinen Becher beiseite und mühte sich vorsichtig auf die Beine. Er klopfte die Hosen seines Strahlenschutzanzugs ab und sagte dann: »Nun, das ist wirklich alles höchst interessant, und ich wünsche Ihnen aus ganzem Herzen Glück. Sie müssen mir unbedingt erzählen, wenn Sie Fortschritte gemacht haben.«
    Der Pfeifer stellte sein Pfeifen ein. »Wollen Sie vielleicht irgendwohin?« fragte er.
    »Ich glaube, ich sollte einen Spaziergang machen. Danke nochmals für den Kaffee.«
    »Er will abhauen, Chef«, ertönte eine helle vegetarische Stimme.
    »Wie machen Sie das?«
    »Er glaubt, du wärst durchgeknallt, Chef.«
    »Soll ich ihm vielleicht einen kleinen Klaps verpassen?« erkundigte sich Elvis.
    »Ich würd’ ihm gleich einen großen verpassen, Chef, wenn ich an deiner Stelle wäre.«
    »Ganz ruhig, nur keine Aufregung!« Rex hob abwehrend die Hände. »Kein Grund zur Gewaltanwendung. Wir stehen beide auf der gleichen Seite, ehrlich.«
    »Zeig ihm deinen Apparillo, Chef«, sagte die helle Stimme. Rex zuckte zusammen. Ein homosexueller Gewalttäter war alles, was ihm jetzt noch gefehlt hatte.
    »Den Apparillo. Sicher. Kein Streß«, sagte Elvis. Er kramte in einer goldenen Tasche und brachte ein kleines schwarzes Kästlein zum Vorschein, das er während seines Aufenthalts auf Phnaargos hatte mitgehen lassen.
    »Ich hab’ mir gleich gedacht, daß kein gottverdammtes Schwein meine Geschichte glauben würde«, sagte der King. »Deswegen hab’ ich ein Souvenir eingesteckt. Das haut dich aus den Socken, Junge.«
    »Verzeihung?«
    »Tut mir leid, Buddy. Das kommt vom Zeitreisen. Ich hab’ unterwegs alles mögliche an dummem Zeugs aufgefangen.«
    Rex zuckte zurück. »Geschlechtskrankheiten und Seuchen oder was?«
    »Nein, kein Streß. Redensarten und so. Und anderes Zeugs. Gleichungen und Mathematik.«
    Elvis reichte Rex den Apparillo, und der nahm das kleine Kästlein vorsichtig zur Hand. »Wozu ist dieses Ding gut?« fragte er.
    »Es ist ein Taschenempfänger. Multiband. Bioplasmisch, natürlich. Benutzt Kreuzpolarisation von Beta-Partikeln mit minimaler Dopplerverschiebung dank fortgeschrittener Pseudopodien«, sagte der Zeitkohl rein informativ. »Phnaargische High-Tech, Chef.«
    Rex nickte nachdenklich. »Besitzt er auch Makro-Equalisierung vermittels quasi-spektraler

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