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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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warum? wunderte sich Rex. »Ganz wie Sie meinen«, antwortete er. »Und worüber möchten Sie mit mir reden, Euer Majestät?«
    »Revolution«, sagte Elvis Presley.

20
    … die Records? Sie meinen sicher die Alben, richtig? Jeder fragt immer nach den Alben. Eine Viertel Million, vielleicht auch eine halbe, und ständig werden es mehr. Und er sorgt dafür, daß sie ständig in Bewegung bleiben. Nie lange an einem Ort. Zuerst hat er sie bei der Stiftung einquartiert, wo sie Tag und Nacht bewacht wurden. Dann meinte er, sie müßten weggeschafft werden. Wir haben sie in Container geladen. Wir haben in Schichten gearbeitet, und es dauerte trotzdem fast drei Wochen, bis sie alle verladen waren. Dann sind sie losgefahren. Durch das ganze Land. Alle nagelneu, ohne jede Schramme, ohne Kratzer, immer noch in ihren Schrumpffolien, niemals abgespielt. Stellen Sie sich das vor, eine derartige Sammlung, und nicht ein einziges Mal abgespielt! Das war damals, Ende achtundsechzig, und damals hatte er bereits angefangen, sich von allem zurückzuziehen. Richtig einsiedlerisch. Wir bekamen Anrufe und so weiter, aber nichts Schriftliches. Natürlich nicht. Manchmal hörten wir wochenlang nichts von ihm. Und es gab jede Menge Krach und Ärger. Viele Leute stellten unangenehme Fragen, und keiner von uns hatte auch nur eine Antwort. Die Dinge wurden immer schlimmer. Die Menschen hörten auf zu lächeln, wenn Sie verstehen, was ich meine?
    Das Sub-Urbane Buch der Toten
    »Den Dalai Lama kidnappen?« Rex schlug die Hände über seinem narkotisierten Schädel zusammen. »Ist es das was Sie sagen wollen?« Er untersuchte seine Finger; in den Zwischenräumen hingen kleine Büschel ausgefallener Haare.
    »Ganz genau, Buddy.«
    »Ich würde vorschlagen, Sie denken sich was anderes aus. Ganz egal was. Warum ausgerechnet den Dalai Lama? Warum nicht die Päpstin Johanna oder Hubbard den Dreiundzwanzigsten?«
    »Alles zu seiner Zeit. Ich hab’ eine persönliche Rechnung offen mit diesem Mistkerl.«
    Rex spürte, wie sich der Raum um ihn herum drehte. »Damit ich das richtig verstehe, Majestät… Sie wollen mir erzählen, daß Dalai Dan was ist?«
    Einmal mehr erschien der erleuchtete Ausdruck auf dem Gesicht von Elvis, den wir inzwischen alle kennen-, wenn nicht sogar lieben gelernt haben. »Der Antichrist«, sagte er. »Der Antichrist.«
    »Der Antichrist. Verzeihung, aber das kommt ein wenig überraschend.«
    »Ich habe die Zukunft gesehen. Sie ist genau wie die Vergangenheit, nur noch schlimmer.«
    »Etwas anderes hätte ich auch gar nicht erwartet. Wer sind Sie?«
    »Das hab’ ich Ihnen doch schon gesagt, Buddy. Bist du sicher, daß wir den richtigen erwischt haben?« Die zweite Frage war nicht an Rex gerichtet.
    »Ganz sicher, Chef. Er ist dein Mann.«
    »Wer hat das gesagt?« fragte Rex.
    »Ich hab’ einen Kohl in meinem Kopf«, erklärte Elvis Presley.
    »Aha«, sagte Rex Mundi. Es war ein sehr bedeutungsvolles ›Aha‹. »Ich muß jetzt durch die Schleuse und dann draußen wahrscheinlich kotzen. Wenn Sie mich so lange entschuldigen würden?«
    »Ich hau’ dich aus den Stiefeln, wenn du versuchst abzuhauen.«
    »Ich doch nicht. Lassen Sie mich kurz rekapitulieren. Revolution, Kidnapping, der Antichrist und ein Kohl in Ihrem Kopf.«
    »So ungefähr, ja.«
    »Mein Freund«, sagte Rex, »ich weiß nicht, was Sie genommen haben, aber ganz bestimmt nicht das gleiche wie ich.« Ohne weiteren Kommentar kippte Rex von seinem Hocker und nach vorn auf das Gesicht.
    »Er ist für den Augenblick außer Gefecht, Boß«, sagte eine Stimme aus dem hinteren Teil von Elvis Presleys Schädel. »Am besten verschwinden wir mit ihm an einen sicheren Ort, bevor er wieder zu sich kommt.«
    »Wir könnten wenigstens einen Drink nehmen, bevor wir gehen.«
    Der Zeitkohl lenkte Elvis’ Aufmerksamkeit auf Rex Mundi, der in seinem narkotischen Schlummer leise vor sich hinkotzte.
    »Besser nicht, eh?«
     
    »Und was war dann?«
    »Dann half er Rex Mundi hoch, und sie sind aus dem Aufnahmebereich verschwunden, Sir«, berichtete Fergus. Er lächelte ein wenig zu selbstzufrieden für Mungo Madocs Geschmack. »Wir können schließlich nicht überall gleichzeitig sein. An den meisten Orten, kein Problem, aber eben nicht überall.«
    Mungo schniefte Pollen. »Wir haben diesen ganzen Planeten belaubt. Jedes Blatt, jede Blüte, jeder Pilz und jede Flechte sendet Informationen und Bilder. Es kann doch keine weißen Stellen mehr geben, oder doch?«
    »Nun, Sir, wir haben

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