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Das Musical

Das Musical

Titel: Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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diesen Rex Mundi auch früher schon außer Sicht verloren. Es gibt überall tote Winkel. Wir mußten uns nur bisher nie sonderlich darum kümmern.«
    »Und jetzt können wir nicht sehen, was die beiden aushecken?«
    »Nicht, bevor sie nicht wieder ins Bild kommen. Aber wenn ich statt dessen den Blickwinkel des Suspense vorschlagen dürfte? Die beiden sind darauf aus, Rache zu nehmen, oder meinen Sie nicht?«
    »Seien Sie doch so nett und werden Sie ein wenig deutlicher.«
    »Rex Mundi muß außer sich sein wegen seiner Tante, und Elvis…«
    »Ja, Fergus, der quicklebendige und inspirierte Elvis Presley?«
    »Eine etwas unberechenbare Größe, wie ich zugestehe. Aber ich bin sicher, wir können ihn in die richtige Richtung lenken.«
    »Ich wüßte nicht, auf Grundlage welcher Erkenntnisse Sie zu diesem Schluß gelangen?«
    »Oh, die Weichen sind längst gestellt«, log Fergus Shaman. »Gibt es inzwischen irgendwelche neuen Memos von Jason Morgawr?«
    »Stündlich«, erwiderte Mungo. »Obwohl in keinem davon erwähnt wird, daß er die Ausbreitung des Virus’ gestoppt hätte, wie ich zu meiner Beunruhigung feststellen muß. Die meisten lesen sich wie die Ergüsse eines verrückten Evangelisten. Wenn ich ein liebloses Wesen wäre, könnte ich zu der Schlußfolgerung gelangen, daß Mister Morgawr etwas im Schilde führt. Wie lauten Ihre diesbezüglichen Gedanken, Fergus?«
    »Meine spiegeln wie eh und je die Ihren, Sir«, antwortete Fergus Shaman. »Dieser Morgawr ist eine zwielichtige Gestalt, kein Zweifel. Wenn ich mich nicht irre, gehörte er zu den engeren Vertrauten des kürzlich verstorbenen Gryphus Garstang.«
    »Nun, Sie behalten ihn jedenfalls ununterbrochen im Auge. Lassen Sie mich wissen, was er vorhat, seien Sie so lieb.«
    »Das werde ich, Sir, verlassen Sie sich darauf. Ein Emporkömmling, unser Mister Jason Morgawr. Nicht vom alten Schrot und Korn wie unsereins.«
    »Und wenn schon. Halten Sie mich einfach auf dem laufenden.«
    Fergus Shaman lächelte sein freundlichstes Lächeln. Mungo Madoc hatte ganz offensichtlich den letzten Rest von Verstand verloren. Wenn Fergus seine Karten richtig ausspielte, dann mochten sich ganz neue Möglichkeiten daraus ergeben.
    Jedenfalls bin ich erst einmal aus dem Schneider, dachte er.
    O nein, das bist du noch lange nicht, dachte Mungo Madoc. Er mochte vielleicht nicht imstande sein, die Gedanken anderer zu lesen, doch er war nicht in seine heutige Position gekommen, weil er ein vollkommener Trottel war.
     
    »Aaaaaaaaaagh, aua und autsch!« Zahlreiche Stunden waren vergangen, doch sie trugen nicht das geringste dazu bei, Rex vor einem Kater von gewaltigen Ausmaßen zu verschonen.
    Er umklammerte seinen Schädel, raufte sich die Haare und hatte weitere dichte Büschel zwischen den Fingern. »Wo bin ich nur?«
    Elvis stocherte im Feuer, bis es wieder zum Leben erwachte. Über den Flammen hing ein rußgeschwärzter Kaffeepott. »Wie geht’s denn so?«
    »Überhaupt nicht gut.« Rex bemühte sich vergeblich, das Schielen aus seinen Augen zu vertreiben. »Wo bin ich nur… oder hab’ ich die Frage schon gestellt?«
    »Das haben Sie, Buddy. Sie sind tief unten.« Elvis bemühte sich, einen genügend ernsten Ton an den Tag zu legen. »Tief unter der Erde. Sie waren schon einmal hier, nicht wahr?«
    Rex nickte. Er war schon einmal dort gewesen, obwohl er sich nicht genau erinnern konnte, wie er dorthin gekommen war. »Sind wir sicher?«
    »Vor den Bioscannern auf jeden Fall.«
    »Den Bio-Was? Nein, sagen Sie’s nicht.«
    »Ich hab’ Kaffee gemacht. Wir müssen einen ganzen Schlamassel von Dingen bereden.«
    Schlamassel trifft den Nagel auf den Kopf, dachte Rex. Und damit hatte er absolut recht.
     
    Dan stopfte sich die kleinen Plastikkugeln in die Ohren und stöpselte den Kopfhörer in das Holophon… Well since my baby left me… Es war noch schlimmer als beim ersten Mal. Irgendwie näher, unmittelbarer, bedrohlicher. Sehr viel bedrohlicher. Die Worte näherten sich ihm mit gewaltiger Geschwindigkeit, als wollten sie ihn physisch angreifen. Wo einst Wehmut und Melancholie geherrscht hatten, fand er nun Aggressivität und Wut. Sie hämmerten ihm ins Gesicht, durchdrangen die Poren seiner Haut. Drangen in seinen Körper ein. Legten sich in seinen Magen wie Gewichte aus Blei. Dan wand sich und zuckte.
    Es schmerzte. Und das Gesicht von SUN grinste auf ihn herab. Der blaue Wildlederschuh holte aus und trat immer und immer und immer wieder nach ihm.
     
    »Und das«, sagte

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