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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Knie und zog sein Ende des Maßbands in die gegenüberliegende Ecke, dann sah er zu ihr hinüber. Sein Blick schaffte es nicht bis in ihr Gesicht. Er glitt an ihren Armen hinauf zu ihren Brüsten und blieb dort haften. Gabrielle schaute an sich herab und sah, dass das Oberteil ihres lockeren Kleides ihm einen tiefen Einblick in ihren Ausschnitt und auf ihren schwarzen Spitzen-BH gewährte. Sie legte die freie Hand auf ihr Oberteil und richtete sich auf.
    Ohne ein Zeichen von Scham hob Joe schließlich den Blick zu ihrem Gesicht. »Du darfst fragen, das heißt aber nicht, dass ich auch antworte«, sagte er, dann schrieb er etwas mit Bleistift an die Wand.
    Gabrielle hatte es auch in der Vergangenheit schon erlebt, dass Männer sie anstarrten, doch die brachten wenigstens so viel Verstand auf, sich peinlich berührt zu zeigen. Nicht aber Joe. »Warst du schon mal verheiratet?«
    »Nein. Einmal war ich nahe dran.«
    »Du warst verlobt?«
    »Nein, aber ich hätte es beinahe in Erwägung gezogen.«
    Sie fand nicht, dass beinahe in Erwägung gezogen etwas zu sagen hatte. »Was ist dazwischen gekommen?«
    »Ich hatte Gelegenheit, mir ihre Mutter genauer anzusehen, und bin gerannt wie der Teufel.« Er sah wieder zu ihr hinüber und lächelte, als fände er das tatsächlich witzig. »Du kannst jetzt loslassen«, sagte er, und das Maßband schoss an der Wand entlang, dann nach oben und schnippte gegen seinen Daumen. »Scheiße!«
    »Oh.«
    »Das war doch Absicht.«
    »Da irrst du dich. Ich bin Pazifistin, aber ich hätte es beinahe in Erwägung gezogen.« Sie stand auf, lehnte sich mit einer Schulter gegen die Wand und verschränkte die Arme unter der Brust. »Ich möchte wetten, du bist einer von diesen anspruchsvollen Typen, die sich eine Frau wünschen, die kochen kann wie Bocuse persönlich und dazu noch aussieht wie ein Supermodel.«
    »Wie ein Supermodel muss sie nicht aussehen, nur einigermaßen attraktiv soll sie sein. Und sie soll nicht so schrecklich lange Fingernägel haben.« Wieder lächelte er sie an, diesmal langsam und betörend. »Nichts jagt einem Mann mehr Angst ein, als solche langen Dolche irgendwo in der Nähe des Familienschmucks zu sehen.«
    Sie fragte nicht, ob er aus Erfahrung sprach. Das wollte sie wirklich nicht wissen. »Aber was das Kochen angeht, habe ich Recht, nicht wahr?«
    Er hob die Schultern und schob das Maßband an der Wand hinauf bis zur Decke. »Mir liegt viel daran. Ich koche nicht gern.« Er unterbrach sich, um das Maßband abzulesen, und schrieb die Zahl neben die erste. »Ich kaufe nicht gern ein, putze nicht gern und wasche nicht gern. Lauter Arbeiten, an denen Frauen sich nicht stören.«
    »Ist das dein Ernst?« Er wirkte so normal, und doch musste er an irgendeinem Punkt in seinem Leben geistig stehen geblieben sein. »Wie kommst du darauf, dass es Frauen nicht stört, wenn sie waschen und putzen müssen? Vielleicht überrascht es dich ja, aber es ist nun mal so, dass wir nicht mit der biologischen Veranlagung zum Sockenwaschen und Toiletteputzen zur Welt kommen.«
    Das Maßband schlüpfte reibungslos zurück in sein Metallgehäuse, und er verstaute es in seinem Gürtel. »Mag sein. Ich weiß halt nur, dass es Frauen anscheinend nicht so viel ausmacht wie Männern, wenn sie putzen und waschen müssen. Genauso wie es Männern nichts ausmacht, selbst einen Ölwechsel vorzunehmen, während Frauen zehn Meilen Umweg in Kauf nehmen, um damit eine Werkstatt aufzusuchen.«
    Natürlich fahren Frauen zum Ölwechsel in eine Werkstatt. Wer ist schon verrückt genug, selbst das Öl zu wechseln? Sie schüttelte den Kopf. »Ich sage dir voraus, dass du noch eine ganze Weile Junggeselle bleiben wirst.«
    »Wie, ist meine Freundin etwa mit übersinnlichen Fähigkeiten ausgestattet?«
    »Nein, ich brauche solche Fähigkeiten nicht, um zu wissen, dass keine Frau ihr Leben lang dein Hausmädchen sein will. Es sei denn, dabei springt was für sie raus«, schränkte sie ein und dachte an eine verzweifelte obdachlose Frau.
    »Natürlich springt was für sie raus.« Mit zwei langen Schritten überwand er die Entfernung zwischen ihm und ihr. »Ich.«
    »Ich dachte eher an etwas Gutes.«
    »Ich bin gut. Echt gut«, sagte er so leise, dass er außerhalb des Raums nicht zu hören sein würde. »Soll ich dir zeigen, wie gut ich bin?«
    »Nein.« Sie rückte von der Wand ab, und er war ihr so nahe, dass sie den schwarzen Rand seiner Iris sehen konnte.
    Joe schob ihr Haar an einer Seite hinters Ohr und

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