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Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein

Titel: Das muss Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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gesagt.« Mit sorgfältig gehüteter Leere in seinen Polizistenaugen sah er sie an, und sie konnte immer noch nicht erkennen, was er dachte. »Nachdem du gestern den Laden verlassen hattest«, fuhr er fort, »was hast du deiner Mutter und deiner Tante über mich erzählt?«
    »Ich habe ihnen die Wahrheit gesagt.« Sie verschränkte die Arme unter der Brust und beobachtete, wie er auf die schon gewohnte Weise seinen Unwillen kundtat. Er blickte sie finster an.
    »Du hast ihnen gesagt, dass ich Polizist bin und undercover arbeite?«
    »Ja, aber sie werden es keiner Menschenseele verraten«, versicherte sie. »Sie haben es mir versprochen, und außerdem sind sie der Überzeugung, dass unsere Begegnung schicksalhaft ist. Sie würden dem Schicksal nie ins Handwerk pfuschen.« Sie hatte versucht, Claire klarzumachen, dass Joe nicht der dunkle leidenschaftliche Lover aus ihrer Vision war, sondern weiter nichts als ein missmutiger Polizeibeamter. Doch je mehr Erklärungen sie abgab, desto sicherer wurde ihre Mutter, dass das Schicksal tatsächlich eine Rolle in Gabrielles Liebesleben spielte. Immerhin war es nach Claires Auffassung durchaus kein alltäglicher Vorfall, nicht einmal im universellen Lauf kosmischer Zufälle, von einem Macho-Undercover-Polizeibeamten verfolgt, zu Boden gerissen und dazu gezwungen zu werden, die Rolle seiner Freundin zu spielen. »Willst du sonst noch was wissen?«, fragte sie.
    »Ja. Woher wusstest du, dass ich dich in der vergangenen Woche beschattet habe? Und erzähl mir jetzt nicht irgendeine Scheiße, dass du meine Vibrationen gefühlt hättest oder so.«
    »Ich fühle keine Vibrationen. Wenn ich nun sage, es lag an deiner schwarzen Aura?«, fragte sie, obwohl sie seine Aura, um der Wahrheit die Ehre zu geben, erst bemerkt hatte, nachdem er sie festgenommen hatte.
    Unter seinem Mützenschirm verengten sich seine Augen zu Schlitzen, und Gabrielle beschloss, ihm reinen Wein einzuschenken. »Es war nicht schwer. Du rauchst. Ich kenne keinen einzigen Jogger, der erst einmal eine ordentlich ungesunde Zigarette raucht, bevor er losläuft. Schon gar nicht eine der härtesten Sorte.«
    »Verdammt.«
    »Als ich dich das erste Mal bemerkte, standest du unter einem Baum, den Kopf in einer Rauchwolke von den Ausmaßen eines Atompilzes.«
    Joe verschränkte die Arme vor der Brust, und seine Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich. »Tust du mir bitte einen Gefallen? Falls irgendeiner dich fragen sollte, wie du mir auf die Schliche gekommen bist, bleibe bitte bei der Geschichte mit der schwarzen Aura.«
    »Warum? Dürfen die anderen Polizisten nicht wissen, dass eine Zigarette deine Tarnung hat auffliegen lassen?«
    »Nicht, wenn ich es verhindern kann.«
    Sie neigte den Kopf zur Seite und bedachte Joe mit einem Lächeln, von dem sie hoffte, dass es ihn nervös machen würde. »Okay, ich helfe dir, aber dann schuldest du mir einen Gefallen.«
    »Was willst du?«
    »Ich weiß es noch nicht. Ich denke darüber nach und lasse es dich dann wissen.«
    »Meine früheren Informanten wussten immer, was sie wollten.«
    »Und was wollten sie?«
    »Gewöhnlich etwas Illegales.« Er sah ihr fest in die Augen und fuhr fort: »Zum Beispiel dass ich ihre Strafregister verschwinden lassen sollte oder beide Augen zudrückte, wenn sie einen Joint rauchten.«
    »Und das würdest du tun?«
    »Nein, aber du kannst ja mal fragen. Dann hätte ich einen Grund, dich abzutasten.« Jetzt war er an der Reihe zu lächeln. Und das tat er. Ein leichtes Anheben der Mundwinkel, das ein Flattern in ihrem Bauch hervorrief. Sein Blick streifte ihren Mund, dann ließ er ihn über ihre Bluse gleiten. »Vielleicht würde ich mich sogar zu einer Leibesvisitation gezwungen sehen.«
    Ihr stockte der Atem. »Das würdest du nicht tun.«
    »Natürlich würde ich.« Sein Blick folgte der Reihe von Knöpfen, verharrte auf ihrem Nabel, wanderte weiter bis zu ihrem Rockschlitz, der ihren linken Oberschenkel freigab. »Ich habe einen feierlichen Eid geschworen. Ich bin eingeschworen auf die Pflicht, zu schützen und zu dienen und Leibesvisitationen vorzunehmen. Das ist mein Beruf.«
    Das Flattern in ihrem Bauch wurde hitzig. Sie war nie sonderlich begabt im Flirten gewesen, aber trotzdem musste sie unwillkürlich fragen: »Und bist du gut in deinem Beruf?«
    »Sehr gut.«
    »Das klingt ziemlich selbstbewusst.«
    »Lass es mich so ausdrücken: Ich bleibe am Ball, bis die Sache erledigt ist.«
    Sie hatte das Gefühl zu schmelzen, und das hatte

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