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Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Rolfs
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tat er, was ihm gerade
einfiel. Vielleicht war er das von früher so gewöhnt. Als jetzt Martin
herangeschlendert kam, entfernte Line sich mit dem Wolfshund und ließ die
beiden allein.
    „Ich, Bella, äh…“, setzte Martin an, aber als Bella ihn
ansah, wusste er plötzlich nicht weiter.
    „Ja?“, fragte sie erwartungsvoll.
    „Ich wollte sagen, wegen letzter Nacht, also…“, wieder kam
er ins Stocken.
    „Wenn Ihr jetzt sagen wollt, es täte Euch Leid…“
    „Nein“, unterbrach er sie. „Ich habe nur ein schlechtes
Gewissen. Ich meine, ich habe die Beherrschung verloren, wenn ich zu grob
gewesen bin…“
    „…dann hättet Ihr jetzt eine eingeschlagene Nase“, gab Bella
zurück. Als sie sein betretenes Gesicht sah, musste sie lachen. Dann sagte sie
sehr ernst. „Ich habe es genossen, Martin, jeden Augenblick.“
    Der Hauptmann strahlte wie ein gelobter Schuljunge. Sein
leichtes Erröten machte ihn für sie noch sympathischer. „Wirklich? Aber du hast
doch schon oft - ich meine - äh - entschuldige.“
    Aber Bella war nicht beleidigt. „Nein. Das war etwas
anderes. Es war ein Geschäft. Ich habe mich noch niemals einem Mann in Liebe
hingegeben. Es war das erste Mal.“ Offen sah sie ihm in die Augen.
    Plötzlich nahm er ihre Hände. „Ich liebe dich.“ Sagte er
leise. Seine Ohren waren rot geworden, aber er schaute ihr forschend in die
Augen.
    „Aber ich war eine Venusdienerin, ich habe viele Männer…“
    „Und ich habe Männer getötet“, fiel Martin ihr ins Wort,
„glaubst du etwa, ich wäre besser als du?“
    Jetzt war es plötzlich Bella, der die Röte ins Gesicht
stieg. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    „Willst du meine Frau werden?“, fragte Martin direkt.
    „Was? Was habt Ihr gesagt?“, hauchte Bella.
    „Bella aus Wetzlar, willst du meine Frau werden?“, fragte
Martin so laut, dass seine Worte über den Rastplatz hallten und sank vor dem
Mädchen auf ein Knie.
    Sämtliche Köpfe flogen zu den beiden herum.
    Jetzt war selbst Line überrascht, noch mehr die
Waffenknechte. Manch einem fiel die Kinnlade herunter. Alle Gespräche waren
verstummt und die gesamte Reisegruppe sammelte sich um das Paar.
    Martin war eben ein Mann der Tat. Wenn er sich zu etwas
entschlossen, hatte, dann zog er es durch. Er schien die vielen Blicke, die auf
das junge Paar gerichtet waren, gar nicht zu bemerken, er sah nur noch Bella.
    Bella stand wie versteinert. „Meint Ihr das im Ernst?“
    „Es ist mir nie etwas ernster gewesen“, sagte der Hauptmann
fest, „aber du brauchst mir nicht sofort antworten, wenn du Bedenkzeit
brauchst…“
    „Bedenkzeit? Aber ich bin eine…ich bin…“
    „Das schönste und wundervollste Mädchen, das ich kenne“,
fiel er ihr ins Wort. „Die Vergangenheit ist vergangen. Und was mich angeht,
kann ich mir eine Zukunft ohne dich nicht mehr vorstellen. Du würdest mich zum
glücklichsten Menschen auf Gottes Erde machen.“
    Line, die sich nicht weit entfernt hatte, wollte ihren Ohren
nicht trauen. War das tatsächlich der sonst so wortkarge Martin? Das war die
längste Rede, die sie je von ihm gehört hatte.
    Bella schmolz jetzt vollends dahin. „Ich weiß nicht, ob ich
das kann“, sagte sie zaghaft.
    Diese Bemerkung sorgte für einige Belustigung unter den
Männern. Sie grienten oder husteten in die Faust, um nicht loszuprusten. Eine
professionelle Dirne, die nicht wusste, wie man einen Mann glücklich machte?
    Unsicher geworden schaute Bella sich um. Dann wurde sie
plötzlich zornig.
    „Das mit der Liebe, meine ich, nicht was ihr denkt, ihr…“
Sie verschluckte ein derbes Schimpfwort und funkelte die Soldaten an, die sich
jetzt nicht mehr beherrschen konnten und lauthals loslachten. Auch die Frauen
mussten kichern, aber sie senkten züchtig den Blick dabei.
    „Die richtige Liebe, verdammt noch mal“, versuchte
Bella klar zu stellen. „Mich hat noch nie jemand wirklich geliebt“, sagte sie
leiser, beinahe beschämt. Eine Träne lief ihr über die Wange.
    Alle Umstehenden verstummten. Die Männer sahen betreten zu
Boden.
    Martin nahm sie einfach in die Arme und sie lehnte sich an
seine starke Brust. Plötzlich wirkte sie wie ein Schutz suchendes kleines
Mädchen. Als sie zu ihm aufblickte, nahm der Hauptmann ihren Kopf in beide
Hände und küsste sie auf den Mund. Bella ließ es geschehen.
    Die Männer johlten und klatschten Beifall, die Frauen  lächelten
wohlwollend.
    „Das wurde ja auch Zeit“, hörte Line plötzlich Conrads
Stimme neben sich. Er

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