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Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 02 - Irrwege (German Edition)
Autoren: Heiko Rolfs
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Schönheit ist Schönheit der Seele – vergeht nicht.“ 
    „Danke, Li Chan. Das hast du sehr schön gesagt. Aber habe
ich ihn auch verdient?“
    „Das solltest du ihn lassen entscheiden.“
    „Aber warum hat er mich bisher nie beachtet? Ich hatte immer
das Gefühl, er würde mich meiden. Aber das konnte ich ihm nicht verdenken, denn
schließlich habe ich nicht gerade den besten Ruf und ich glaube, ich habe viel
Unruhe in die Truppe gebracht – obwohl ich das ja gar nicht wollte. Ich dachte
immer, ich wäre ihm gleichgültig.“
    „Siehst du, so kann man täuschen sich. Er hat gemieden dich,
weil er war unsicher. Er Angst davor, etwas Falsches zu sagen oder tun.“
    „Angst? Ausgerechnet Martin? Der hat doch Mut für Zwei, der
nimmt es mit jedem Gegner auf“, meinte Bella ungläubig.
    „Ja. Er sehr tapfer. Kein Feind ihn kann schrecken. Gegen
Lanzen, Schwerter er kann kämpfen.“ Li Chan zuckte mit den Schultern. „Aber
nicht gegen Augen blau wie Himmel und Hände zart wie kleines Vogel. Du hast
getroffen sein Herz, du hast besiegt großen Kriegsmann.“
    „Du schmeichelst mir“, sagte Bella etwas verlegen. „Aber es
tut so gut.“
    „Du hast bestimmt schon viel gehört Schmeicheleien.“
    „Nur, wenn die Männer etwas von mir wollten. Aber du tust
es, um mir Mut zu machen. Das ist sehr nett von dir.“
    „Ich sagen nur, was ich sehe.“
    Bella schenkte ihm ein Lächeln. Dann sah sie zur Seite und
sagte leise. „Es ist alles so neu für mich. Ich habe immer geglaubt, dass ich
die Männer einschätzen und wenn nötig manipulieren kann. Aber mit Martin ist es
anders.“
    Sie pflückte einen Grashalm und drehte ihn selbstvergessen
zwischen den Fingern. „Als er mir in die Augen geschaut hat“, sagte sie
verträumt, „da hatte ich das Gefühl, die Knie würden mir weich werden. So hat
mich noch nie ein Mann angesehen.“
    „Weil alle anderen schauen auf deinen Körper. Er hat
geschaut in dein Herz.“
    „Ich werde alles tun, um ihm eine gute Ehefrau zu sein“,
sagte Bella ernst. „Ich hoffe, ich werde ihn nicht enttäuschen.“
    Gerade kam Martin von einem kleinen Erkundigungsritt zurück,
den er regelmäßig unternahm und strahlte sie so glücklich an, dass Bellas
Selbstzweifel im Nu verflogen. Glücklich erwiderte sie sein Lächeln.
    Li Chan warf Line einen bedeutungsvollen Blick zu und
schlenderte weiter, um das junge Paar allein zu lassen. Line folgte ihm.
    „Ich kann es kaum erwarten, das Meer zu sehen“, sagte Line
schwärmerisch.
    „Das ist nur Wasser“, sagte Li Chan.
    „Sei nicht so unromantisch“, tadelte Conrad hinter ihnen,
der sich unbemerkt genähert hatte.
    „Na gut, eine ganze Menge Wasser“, präzisierte Li Chan. Dann
verfiel er wieder in seine Fistelstimme. „So viel Wassel, dass man nicht sehen
kann das Ende. Manchmal es sieht aus wie ein liesiger Spiegel, manchmal wie
Gebilge, das sich bewegt unaufhöllich. Man sagt, schleckliche Ungeheuel gibt es
im Meel, abel auch wundelschöne bunte Fische. Kulz gesagt, das Meel ist einfach
majestätisch.“  
    „Klingt schon besser.“
    Conrad und Line lachten.
    Dann sah Conrad sie ernst an. Es war dieser Blick, dem Line
nicht widerstehen konnte.
    „Morgen zeige ich es dir“, sagte er.
    Line strahlte. Glücklich lehnte sie sich an seine Brust. Sie
liebte es, sich an ihn zu lehnen und seinem Herzschlag zu lauschen.
    Während Li Chan sich diskret abwendete, zog Conrad sie an
sich und schlang seine Arme um sie.

 
       
                    
    Ende Teil 2
     
    Erfahren Sie im 3. Teil der
Trilogie, was es mit dem mysteriösen Pergament auf sich hat und was Ritter
Conrad in seiner Heimat erwartet.
           
     
     

Anmerkung
              
    Diese Geschichte ist frei erfunden. Die geschichtlichen
Ereignisse sowie deren Datierung sind jedoch ebenso belegt wie die historischen
Personen, die in diesem Roman vorkommen.
    *
    Alle nicht historischen Personen sind frei erfunden. Ich
hoffe, die noch lebenden Nachfahren der Rittergeschlechter verzeihen mir die
künstlerische Freiheit, besonders das Geschlecht derer von Nienkerken – aber
mindestens einen Bösewicht muss es ja schließlich in jedem Roman geben. Auch
bei den Nachkommen derer von Bassewitz entschuldige ich mich für die Andichtung
der unvorteilhaft aussehenden Urahnin.

Glossar
     
    Base: ursprünglichSchwester des Vaters,
später deren Töchter (heute Cousine); aber auch entfernte weibliche Verwandte
      
    Bruche: Unterhose
      
    Cape: Überwurf
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