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Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Titel: Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Brocks
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haben uns ihm gegenüber doch nicht respektlos verhalten. Bisher waren wir immer tolerant seinen Entscheidungen gegenüber." Ich schaue kurz zurück zur Gruppe. "Außerdem können wir jetzt nicht einfach so gehen. Was würde aus dem Rudel werden?"
    Aber Rachel lässt nicht locker: "Nein, schlag dir das aus dem Kopf! Verschwindet von hier! Du glaubst, dass euch das Rudel braucht und dass ihr etwas verändern könnt? Da liegst du falsch! Ihr könnt sowieso nichts ändern...das ist nun einmal so."
    Ich will noch nicht aufgeben: "Aber..."
    Doch sie unterbricht mich gleich wieder: "Glaub mir doch, er ist gefährlich!"
    "Wer ist gefährlich?" Ich zucke zusammen. Diese tiefe Stimme...diese tiefe bedrohliche Stimme kann nur einem gehören. Langsam drehe ich mich um und schaue erschrocken in die Augen von Cyrus, der direkt hinter mir steht. Ich weiß nicht, was ich tun soll und drehe mich wieder zu Rachel. Als ich aber in den Käfig blicke, ist sie nicht mehr da. Ich erkenne nur wieder die kastanienbraunen Augen, die aus dem Schatten hervor blitzen. Na toll, jetzt bin ich wohl auf mich allein gestellt. Diesmal ist Jake leider nicht da, um das Reden zu übernehmen.
    Also muss ich selbst ran: "Ähm...niemand. Ich habe mich nur etwas mit der Wölfin in dem Käfig unterhalten. Wir sind irgendwie ins Gespräch gekommen und ja...warum bist du eigentlich hier? Brauchst du was Bestimmtes?"
    "Ich bin hergekommen, um mit dir zu reden. Bisher hatte ich nicht die Gelegenheit, dich alleine zu sprechen. Was hältst du davon, wenn wir einen kleinen Spaziergang machen und uns ein wenig unterhalten?" Ich würde wirklich gerne ablehnen, aber Cyrus hat nicht so geklungen, als würde er ein Nein akzeptieren. Also nicke ich nur und folge ihm.
    Wir entfernen uns ein Stück von der Gruppe und spazieren entlang der Dornenbüsche durch das Gras. Dann breche ich die Stille: "Falls es wegen meinem Besuch bei Rachel ist, tut es mir leid. Ich war neugierig und..."
    Mit einem Lächeln im Gesicht unterbricht er mich: "Ach nein, deswegen ist es nicht. Ich kann gut verstehen, dass du wissen wolltest, wer sich im Käfig befindet. Aber deshalb wollte ich nicht mit dir reden." Er versucht wiedermal freundlich zu wirken, doch ich kaufe ihm das nicht ab. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Typ wie er eine gute Seite hat. Das tut jetzt aber nichts zur Sache. Mich interessiert eher, was er von mir will.
    Also frage ich nach: "Okay, aber was ist es dann?" Auf einmal schaut sich Cyrus um. Es wirkt fast so, als würde er prüfen, ob sich jemand in der Nähe befindet. Die ganze Sache wird mir immer unheimlicher.
    Als er schließlich mit seinem Rundblick fertig ist, wendet er sich wieder mir zu: "Gut, es ist keiner in der Nähe. Dann kann ich ja endlich Klartext reden." Irgendwie hat sich seine Stimmung schlagartig verändert. Er wirkt nicht mehr so gekünstelt freundlich, sondern eher böse, so wie ich es mir immer schon gedacht habe. "Es geht um euer weiteres Bestehen in der Gruppe und um eure Reise zu Kyrion. Ich sage es einfach mal so heraus: euer kleines Vorhaben diesen Wald zu durchqueren könnt ihr vergessen. Ihr werdet niemals passieren, das kann ich dir versprechen." Wie war das? Ist das da derselbe Cyrus, den wir in den letzten Tagen gesehen haben? Er verhält sich komplett anders. Nicht, dass es mich überraschen würde, aber das ging jetzt ziemlich schnell. Er hat seine Maske ohne darüber nachzudenken abgelegt und endlich sehe ich sein wahres Ich.
    Trotz allem hat er mich noch immer voll in der Hand, also muss ich mich weiterhin respektvoll ihm gegenüber verhalten: "Ich verstehe nicht ganz...wieso fällt deine Entscheidung so negativ aus? Wir sind drei ganz normale Wölfe. Einer von uns ist sogar ein Lichtwolf! Könntest du es mir bitte erklären?"
    Plötzlich hat er ein hämisches Grinsen im Gesicht: "Warst du wirklich so naiv zu glauben, dass ich euch jemals passieren lasse? Du musst doch gemerkt haben, dass ich euch nicht traue!"
    Jetzt werde ich auch laut: "Aber warum? Wir haben doch nichts getan!"
    Cyrus beruhigt sich wieder und atmet einmal tief durch: "Okay, ich werde es dir in Ruhe erklären. Eigentlich habe ich ja gar nichts gegen deine Freunde. Das Problem liegt bei dir! Es war von Anfang an so schwer für mich, mich dir gegenüber freundlich zu verhalten. Endlich kann ich dir sagen, was Sache ist!"
    Ich muss wieder nachfragen: "Tut mir leid, aber ich verstehe immer noch nicht, was du meinst. Wieso bin ich das Problem?"
    Er

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