Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
immer der treuste und beste Freund...leider ändert das nichts an den Dingen, die du getan hast. Es tut mir leid."
"Nein, bitte..." Cyrus wendet sein Gesicht ab. "Zwing mich nicht dazu!" Wozu? Er hat doch nicht etwa vor...nein!
Mit erhobenem Haupt steht Nolan stolz vor ihm und schaut auf Cyrus herab: "Manche Dinge kann man eben nicht ändern...ich werde dich mit allen Mitteln bekämpfen!"
Langsam hebt Cyrus wieder den Kopf: "Dann soll es so sein...du hast dein Schicksal besiegelt!" Nein! Bitte nicht! Beide springen sich entgegen und es entbrennt ein heftiger Kampf. Nolan schleudert Cyrus zu Boden, als ihm seine Kämpfer zur Hilfe kommen wollen. Aber Cyrus schreit sie an: "Bleibt zurück! Das erledige ich selbst!" Er versetzt Nolan einen heftigen Hieb mit der rechten Vorderpfote und er rollt zur Seite. Ohne lange zu fackeln springt Cyrus wieder auf Nolan, der aber sofort reagiert und ihn geschickt von sich drückt. Nun liegt Cyrus am Boden und Nolan hat wieder die bessere Position. Er stürzt sich mit aufgerissenem Maul auf seinen alten Freund und will ihm an die Gurgel gehen. Cyrus reagiert zu langsam und kann diesem Angriff nichts mehr entgegensetzten. Bei einem fairen Kampf wäre Nolan nun der Gewinner...hier hatte er leider von Anfang an keine Chance. Alle sieben Kämpfer greifen ihn auf einmal an. Ich werfe mich noch dazwischen, fliege aber durch die vielen Wölfe hindurch, als ich plötzlich wieder in meinem Körper aufwache.
"Jessica! Wir müssen von hier verschwinden!" Jake hilft mir sofort auf die Beine und will mich zum Gehen bewegen.
Aber ich stoße ihn weg von mir: "Nein, Nolan! Schnell, er braucht unsere Hilfe!"
Jake schüttelt den Kopf: "Es ist bereits zu spät, wir müssen weg von hier! Wenn wir nicht bald weglaufen, ereilt uns das gleiche Schicksal!"
Ich drehe mich um und sehe von weitem, wie sich der blutüberströmte Nolan verzweifelt mit Zähnen und Klauen wehrt: "Aber wir können doch nicht..."
Jake unterbricht mich: "Lass sein Opfer nicht umsonst sein und lauf endlich!" Mit diesen Worten rempelt er mich heftig an, sodass ich in Richtung Ausgang stolpere. "Die anderen sind schon draußen, komm jetzt!" Ein letztes Mal drehe mich noch um und sehe nur noch, wie Nolan zusammenbricht. Sogleich machen sich die Kämpfer über ihn her...Jake hat recht...es ist bereits zu spät. Also laufe ich. Ich hetze durch den Tunnel, durch den wir auch gekommen sind. Jake ist dicht hinter mir. Auf der anderen Seite erwarten uns bereits die anderen.
Chris zappelt ungeduldig herum: "Kommt endlich, wir müssen den Vorsprung nutzen!"
Jake winkt ihn schnell zu sich: "Hilf mir mal! Wir reißen diese Wurzeln heraus! Wenn der Tunnel einbricht, wird sie das eine Weile beschäftigen!" Sofort eilt Chris zu Jake und die beiden machen sich über zwei dicke Wurzeln her, die den einzigen Eingang zur Lichtung stützen.
Ich stelle mich in der Zwischenzeit zu Rachel, die meine Bestürztheit sofort sieht: "Sein Opfer war nicht umsonst...er wollte es so."
"Ja, ich weiß." Jetzt, wo es Rachel sagt, sehe ich es erst ein. Nolan hat selbst gesagt, dass er nie mutig genug war, sich gegen Cyrus aufzulehnen. Heute hat er mehr Mut bewiesen, als er eigentlich sollte...ich bin froh, dass ich ihn kennenlernen durfte. Und auch Timeos...diese Wölfe haben mir gezeigt, dass es sich lohnt für eine Sache zu kämpfen und dass man hin und wieder Opfer riskieren muss. Ich habe hier viel gelernt, das ich bestimmt nie vergessen werde...danke ihr zwei.
Doch mir bleibt nicht viel Zeit, um zu trauern, denn gerade haben Jake und Chris die beiden Wurzeln herausgerissen. Der Tunneleingang bricht zusammen und es befindet sich eine dicke Erdschicht zwischen Cyrus und uns. Trotz allem dürfen wir keine Zeit verlieren. Es wird bestimmt nicht lange dauern bis sie hier sind.
"Kommt jetzt, wir müssen weiter!" Jake läuft voraus. Wir anderen folgen ihm sofort. So schnell ich nur kann, versuche ich mit den anderen mitzuhalten. Ohne uns umzudrehen laufen wir durch den Wald.
Chris ruft Jake etwas zu: "Und wie lange soll das jetzt so gehen? Woher wissen wir, ab wann sie uns nicht mehr folgen?"
Rachel übernimmt die Antwort: "Es ist zwar noch ein gutes Stück bis dorthin, aber ganz am Ende des Waldes befindet sich eine Schlucht, durch die ein Fluss führt. Bis dorthin reicht das Gebiet, das Cyrus kontrolliert. Er würde sein Reich nie verlassen!"
Ich springe über einen umgefallenen Baum und laufe neben Rachel her: "Und wie sollen wir diese Schlucht
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