Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
eine Träne zu verschwenden. Man muss im Leben auch Niederlagen verkraften können. Auch wenn sie noch so schmerzhaft sind...
Jake, Chris, Rachel und Nolan folgen mir durch den schmalen Gang zurück zur großen Lichtung. Als wir wieder dort angekommen sind, scheint mir die Morgensonne ins Gesicht. Ich bleibe stehen und drehe mich zu den anderen. Dann läute ich erst einmal eine Lagebesprechung ein: "Nun...was machen wir jetzt?"
Rachel steht nur da und schüttelt den Kopf: "Diese Feiglinge...keine Minute länger will ich hier bei diesem Rudel bleiben. Hier hält mich nichts mehr."
Nolan stimmt ihr zu: "Da bin ich vollkommen deiner Meinung. Wenn Cyrus rausbekommt, was wir beide getan haben, sind wir sowieso schon so gut wie tot." Er atmet einmal tief durch. "Irgendwie fällt es mir schon schwer, diesen Ort zu verlassen...immerhin habe ich mein bisheriges Leben hier verbracht. Trotz allem wird es Zeit aufzubrechen."
Chris lächelt die beiden an: "Na dann steht es ja fest: ihr kommt mit uns. Wir begrüßen gerne zwei neue Mitglieder bei uns, oder Leute?" Jake nickt eifrig und ich kann mich nur anschließen. Mit Nolan und Rachel im Schlepptau hält uns so schnell keiner mehr auf.
Nolan schaut zur Sonne hoch: "Wenn wir hier aber jemals wieder wegkommen wollen, sollten wir uns beeilen. Glaubt mir, die Kämpfer sind schnell. Wir brauchen einen Vorsprung, sonst sieht es schlecht für uns aus." Das hatte ich ja schon fast vergessen! Cyrus wird uns sicher nicht so einfach gehen lassen. Wenn wir uns nicht bald auf den Weg machen, könnte es womöglich schon zu spät sein!
Das scheint auch Chris gerade klar geworden zu sein: "Na worauf warten wir dann noch? Los Leute, kommt in die Gänge!" Ohne lange zu fackeln läuft er los. Wir anderen folgen ihm sogleich. Jetzt heißt es Beeilung!
So schnell wir nur können rasen wir über die weiten Grasflächen. Der enorme Zeitdruck treibt uns umso mehr an. Bald sehe ich den Bach vor uns: "Wir sind bald da! Gleich haben wir es geschafft!" Ohne Mühe springen wir im vollen Lauf über den Bach. Es folgt eine scharfe Rechtskurve und endlich ist der Tunnel in die Freiheit in Sicht. Chris bleibt davor stehen und wir verschnaufen kurz.
Rachel grinst uns freudig an: "Na das ist ja super gelaufen! Wenn wir uns jetzt noch mehr beeilen und uns einen Vorsprung sichern, kann uns ja nichts mehr passieren!"
Ich stimme zu: "Also, worauf warten wir noch? Auf in die Freiheit!"
"Wohin des Weges?" Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken, als ich diese Stimme höre. Langsam drehe ich mich um und erblicke Cyrus. Er ist zwar noch ein gutes Stück von uns entfernt, aber ob das reichen wird? Mit einem breiten Grinsen im Gesicht stehen er und seine Kämpfer in einer Reihe da. "Ihr wollt uns doch nicht schon verlassen, meine Freunde? Jetzt fängt der Spaß doch erst an!" Seine Selbstsicherheit missfällt mir sehr.
"Was machen wir jetzt?" Christophers Frage ist durchaus berechtigt. Wenn ich darauf bloß eine Antwort wüsste...
Jake schüttelt den Kopf: "Fliehen ist jetzt keine Option mehr. Wie Nolan schon sagte, sie sind schnell. Außerdem kennen sie jeden Winkel dieses Waldes und könnten uns mit Leichtigkeit einholen und umzingeln. So wie es aussieht, müssen wir kämpfen." Auch wenn das nicht die beste Lösung ist, Jake hat recht. Hier sind wir zumindest auf einer offenen Grasfläche, sodass alle Bedingungen gleich sind. Würde es im Wald zu einem Kampf kommen, hätte Cyrus den klaren Heimvorteil. Also stellen wir uns auch in einer Reihe auf. Links außen steht Chris, dann komme ich, Nolan ist in der Mitte, es folgt Rachel und Jake übernimmt den rechten Flügel. Es ist wirklich gut, dass wir nun zwei neue Mitglieder haben. Zu dritt hätten wir gegen diese Gegner nicht den Hauch einer Chance. Ich muss leider zugeben, dass wir trotz allem noch in der Unterzahl sind. Nun heißt es fünf gegen acht...nicht die besten Aussichten.
Plötzlich geht Nolan ein paar Schritte nach vorne und dreht sich dann zu uns: "Das kann ich nicht zulassen...wir haben keine Chance gegen sie!"
"Hast du einen besseren Plan?" Rachel spricht das aus, was ich mir denke.
Aber Nolan scheint tatsächlich einen Plan zu haben: "Ganz einfach, ihr lauft weg so schnell ihr nur könnt. Ich werde mit Cyrus reden."
Ich bin schockiert: "Spinnst du? Der reißt dich doch glatt in Stücke! Das ist der reinste Selbstmord!"
Nolan lässt aber nicht locker: "Ach was, ich kenne Cyrus lange genug. Er wird mir schon nichts tun. Außerdem ist
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