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Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Titel: Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Brocks
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Startkommando: "Da kommt er! Los geht's!" Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich muss mich konzentrieren und hoffen, dass mich mein Bein nicht zu sehr behindert. Nur noch wenige Meter, bis er bei uns ist...und los! Der Stamm prallt an ein paar Felsen vor uns ab und fliegt in hohem Bogen über uns hinweg. Hinter dem Felsen, auf dem wir stehen, fällt er dann wieder ins Wasser. Jetzt muss das Timing stimmen! Jake springt vom Felsen weg, also mache ich das Gleiche. Auch Rachel und Chris haben auf ihn gewartet und bemühen sich zeitgleich wegzuspringen. Nun geht alles sehr schnell. Fast gleichzeitig kommen wir auf dem Baumstamm auf und treiben mit ihm weiter. Das wäre schon mal geschafft. Leider ist die Oberfläche des Stammes alles andere als griffig. Es fällt mir schwer, mich festzuhalten. Mit Zähnen und Klauen bemühe ich mich einen guten Halt zu finden. Wie lange ich das wohl durchhalten kann?
    Jake fragt erst einmal nach: "Alles in Ordnung bei euch? Ist irgendjemand verletzt?" Die Wassermassen drücken mich hinten auf den Stamm und das Festhalten zehrt auch noch an meinen Kräften...ich werde immer schwächer.
    Trotz allem will ich nicht, dass sich die anderen Sorgen machen: "Bei mir ist alles in Ordnung."
    Chris stimmt zu: "Ja, bei mir auch." Er klingt nicht so, als ob ihm das Ganze etwas ausmachen würde. Hätte ich nur seine Ausdauer und Zuversicht...
    "Momentan geht es noch so halbwegs...trotz allem würde ich auch gerne mal wieder ein Ufer sehen." Rachel scheint auch erschöpft zu sein, aber sie wirkt so, als ob sie es durchhalten könnte. Also bin ich die Einzige, die ernsthafte Schwierigkeiten hat...das darf ich mir nicht anmerken lassen.
    "Da vorne! Seht doch, da ist das Ufer!" Was? Wo? Ja, Chris hat recht! Jetzt sehe ich es auch! Endlich, das wurde ja auch Zeit! Hoffnung macht sich in den Gesichtern von uns allen breit. Nur noch ein paar Meter und wir haben es geschafft.
    "Uff!" Ich werde plötzlich von einer Welle gegen den Baumstamm gedrückt. Immer mehr Wasser drückt gegen meinen Körper und es fällt mir schwer zu atmen. Als ich nach unten schaue, färbt sich das Wasser rot und meine Wunde schmerzt.
    Rachel kriegt Panik: "Kann mir mal irgendwer sagen, was das gerade war?"
    Jake wirkt ziemlich ratlos: "Ich weiß auch nicht genau...die Strömung ist plötzlich stärker geworden." Plötzlich höre ich ein lautes Rauschen, das Jake wohl auch im selben Moment bemerkt hat. "Verdammt! Wir müssen schnell zum Ufer!" Keiner hinterfragt Jakes Anweisung, denn mittlerweile dürfte jeder mitbekommen haben, was hier vor sich geht. Die Strömung wird stärker, das Rauschen immer lauter und das Wasser immer unruhiger. Das alles sind keine guten Zeichen. "Los jetzt! Zum Ufer! Beeilt euch!" Jake drückt sich vom Baumstamm ab und schwimmt rechts zum Ufer. Chris hilft Rachel und die beiden flüchten zur linken Seite.
    Gerade will ich mich auch retten, als mich die Strömung nach unten zieht. Überall um mich ist Wasser und ich kann mich nicht mehr orientieren. Ich versuche mich so gut ich kann am Baumstamm festzuhalten, aber meine Pfoten rutschen ab. Ohne mich wehren zu können versinke ich. Es geht immer weiter abwärts und ich drohe noch weiter zu sinken. Mit aller Kraft strample ich umher, aber die Strömung ist zu stark. Meine Wunde macht es mir unmöglich wieder an die Oberfläche zu gelangen...ich habe keine Chance. Langsam wird alles um mich still...meine Augen werden so schwer und ich kann die Luft nicht mehr viel länger anhalten. Ich spüre, wie sich meine Gliedmaßen wieder verändern...ich verwandle mich zurück in einen Menschen. Immer weiter sinke ich, bis ich letztendlich den Grund berühre. Hier wirkt die Strömung gar nicht mehr so stark...ich kann mich trotz allem kaum mehr bewegen. Mein Körper treibt regungslos durch das Wasser. Alles ist so ruhig...
    War es das? Geht meine Reise wirklich hier schon zu Ende? Ich kann doch nicht einfach so aufgeben! Ich will leben! Ohne weiter Rücksicht auf meine Wunde zu nehmen, strample ich los. Ich versuche gegen die enormen Wassermassen anzukämpfen, aber es ist nicht leicht. Gerade als ich wieder ein paar Zentimeter vom Grund entfernt bin, werde ich wieder nach unten gedrückt und langsam geht mir wieder die Luft aus. Nicht aufgeben! Ich werde es schaffen! Jetzt ist die Zeit zu zeigen, was in mir steckt!
    Ich mobilisiere noch einmal alle verfügbaren Kräfte und verwandle mich wieder in eine Wölfin. Mit allen vier Beinen drücke ich mich vom Grund des Flusses ab

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