Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
geht es dir gut, oder?"
Er erklärt mir den Grund für seine Freude: "Verstehst du es nicht? Da wo Wasser ist, ist auch Leben! Folgedessen kriege ich endlich wieder was zu essen!" Er springt ein paarmal auf und ab. "Ich sag's euch, ich könnte einen ganzen Hirschen verdrücken!" Tja, da ist er nicht der Einzige...mir läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn ich nur an etwas Fleisch denke. Und ich glaube Jake und Rachel geht es ähnlich. Wir brauchen unbedingt wieder was zu essen. Wenn wir morgen wirklich den Berg erklimmen wollen, können wir alle Kraft gebrauchen.
Jake wendet sich an Chris: "Tja mein Freund, wie es aussieht bleibt die Jagd heute mal an uns hängen. Die beiden Mädels sind todmüde. Ich glaube nicht, dass sie uns bei der Jagd eine allzu große Hilfe wären." Rachel und ich tauschen genervte Blicke aus, aber leider hat Jake recht. Ich könnte in meinem Zustand vermutlich kein einziges Tier fangen...falls es in dieser kargen Gegend überhaupt welche gibt.
"Das geht schon in Ordnung. Die beiden sollen sich ruhig ausruhen." Chris wendet sich an uns. "Wir sind sicher bald zurück. Ihr könnt euch schon mal auf ein deftiges Abendessen freuen."
Rachel grinst ihn frech an: "Das glaube ich erst, wenn ich es sehe." Ich muss zugeben, dass ich auch nicht sehr viel zuversichtlicher bin. Die beiden Jungs sind zwar keine schlechten Jäger, aber wenn keine Tiere zur Verfügung stehen, hilft ihnen all ihr Können auch nicht weiter.
Chris bietet Rachel aber die Stirn und dreht sich wieder zu Jake: "Das können wir doch nicht auf uns sitzen lassen, oder?"
Jake grinst: "Das sehe ich genauso. Die werden Augen machen, wenn wir mit unserer Beute zurückkommen, oder?"
"Na klar! Also los, komm!" Mit diesen Worten läuft Chris voraus. Jake folgt ihm. Die beiden laufen nach Westen und folgen dem Bach. Mal sehen, ob sie Glück haben...
Wo bleiben die Jungs bloß? Rachel und ich liegen jetzt schon ziemlich lange faul in der Gegend herum. Die Sonne steht schon sehr tief und es wird bald dunkel. Ich beschließe kurz aufzustehen, um etwas zu trinken. Als ich zu Rachel schaue, hat diese noch ihre Augen zu. Sie ist wohl eingeschlafen. Ich bemühe mich so leise wie möglich zum Bach zu gehen, damit ich sie nicht wecke. Dann beuge ich mich zum Wasser und lösche erst einmal meinen Durst. Als ich wieder aufschaue, sehe ich eine Wolkenfront, die von Norden auf uns zukommt. Das sieht nach einem Unwetter aus...ich hoffe, dass die Jungs bald zurück sind.
"Wie lange habe ich denn geschlafen?" Oh, Rachel scheint wieder wach zu sein.
Ich drehe mich um zu ihr: "Nicht sehr lange, vielleicht eine Stunde oder zwei. Jake und Chris sind aber noch immer nicht von der Jagd zurück."
Rachel gähnt einmal ausgiebig: "Wundert dich das? Ich glaube kaum, dass sie in dieser Gegend irgendwas Essbares finden. Vermutlich schämen sie sich wieder herzukommen."
Ich beginne zu lachen: "Ja, kann sein." Dann werfe ich wieder einen Blick nach Norden. Die Wolken scheinen schnell näher zu kommen. "Ich glaube, da braut sich was zusammen. Ein Gewitter zieht auf. Wir sollten nach einem Unterschlupf suchen."
Rachel setzt sich langsam auf und schaut auch in den Himmel: "Ja, du könntest recht haben. Trotzdem sollten wir hier auf die Jungs warten. Wenn sie zurückkommen und wir sind nicht hier, machen sie sich nur unnötige Sorgen."
Ich nicke: "Stimmt, aber wer weiß, wie lange das noch dauern wird?" Plötzlich höre ich ein lautes Wolfsheulen, dass auch Rachel aufhorchen lässt. "Das war doch gerade Chris, oder? Er scheint ganz in der Nähe zu sein!"
Rachel springt auf: "Vielleicht sind sie in Gefahr! Wir sollten uns beeilen!" Da bin ich ganz ihrer Meinung. Sofort verwandle ich mich in einen Wolf und laufe los. Rachel macht das Gleiche. Als wir auf einer kleinen Anhöhe stehen bleiben, sehe ich von weitem Jake und Chris, die irgendetwas jagen.
"Sie brauchen wahrscheinlich Unterstützung bei der Jagd. Komm schon, Rachel! Wir helfen ihnen!" Mit diesen Worten laufe ich weiter. Es dauert nicht lange, bis wir bei den beiden sind. Sie haben gerade ein Tier in die Ecke gedrängt. Hinter ihm befinden sich zwei große Felsen, sodass es nicht mehr fliehen kann. Eigentlich müssten sie das doch allein hinbekommen...
Rachel klingt zufrieden: "Na das ist doch mal was! Ich habe selten einen so großen Steinbock gesehen. Das Abendessen ist wohl doch gesichert."
Jake dreht sich kurz um: "Das stimmt noch nicht ganz. Wir haben dieses Vieh schon vor einiger Zeit
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