Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
tiefe Stimme ist zittrig: "I-ich wusste nicht, dass es sowas gibt..."
Chris fragt um Rat: "Jake? Hast du irgendeine Erklärung dafür?" Ja, eine Erklärung wäre jetzt nicht schlecht...normal ist das jedenfalls nicht.
Jakes entsetzte Stimme dringt von hinten an mein Ohr: "Ich denke mal, dass das der Anführer ist...und er sieht nicht sonderlich freundlich aus." Tja, darauf wäre ich auch selbst gekommen. Trotz allem hat Jake recht mit dem, was er sagt. Das Vieh, das sich jetzt inmitten der anderen Monster befindet scheint das Alphatier zu sein. Es ist mindestens dreimal so groß wie die anderen und vermutlich auch dreimal so gefährlich...
Die großen, schwarzen Augen des Viehs wirken leblos und leer. Verschiedenste Narben zieren sein Gesicht und auch der rechte Eckzahn, der aus dem riesigen Maul steht, ist abgebrochen. Wer weiß, wie alt dieses Ding ist? Es scheint jedenfalls schon ziemlich viele Kämpfe hinter sich zu haben. Und offensichtlich hat es bisher alle gewonnen.
Chris schüttelt den Kopf: "Ich verstehe das nicht. Dieses Biest ist ja noch viel größer als alle anderen und die haben sich ja schon nicht auf die Brücke getraut. Was wollen sie da mit diesem riesigen Ding?"
Logan ist misstrauisch: "Irgendwas haben die vor...seht euch die Gesichter mal an. Die haben irgendeinen Plan geschmiedet und ihr Anführer spielt dabei bestimmt eine Schlüsselrolle."
Nun mische ich mich ein: "Ist ja schön und gut, aber ich will trotzdem nicht erfahren, was sie vorhaben." Ich drehe mich um und wende mich an Jake. "Lass uns bitte gehen. Wir wollten den Berg doch so bald wie möglich verlassen. Es bringt uns nichts, wenn wir jetzt noch länger hierbleiben."
Jake nickt: "Ja, du hast recht. " Er richtet das Wort an die Gruppe. "Wir machen uns auf den Weg, Leute! Folgt mir, lassen wir diesen verdammten Berg endlich hinter uns." Er dreht sich weg, um weiterzugehen, als plötzlich das Eis unter uns zittert. Jake bleibt wieder stehen und dreht sich misstrauisch um. Ich wende meinen Blick auch wieder auf unsere Gegner...das ist richtig beängstigend. Der Anführer der Gruppe geht langsam auf die Eisbrücke zu. Bei jedem seiner Schritte zittert der Boden. Was soll das werden? Will er etwa auf die Brücke gehen? So dumm kann das Vieh doch gar nicht sein!
"Oh nein...das ist gar nicht gut." Rachel fixiert den Boden mit finsterer Miene.
Ich frage nach: "Was ist denn? Du bist ja ganz blass."
Sie antwortet mit zittriger Stimme: "Ich denke, dass ich weiß, was sie vorhaben." Plötzlich erwacht sie aus ihrem tranceartigen Zustand, spannt alle Muskeln an und packt mich bei der Hand. "Wir müssen weg von hier! Schnell, Leute! Lauft!" Ohne lange zu fackeln zieht sie mich weg und läuft zum Ende der Brücke. Die anderen wissen noch gar nicht wie ihnen geschieht und folgen ihr nicht. Als Rachel das bemerkt, bleibt sie stehen und ruft noch einmal nach ihnen: "Habt ihr nicht gehört? Verschwindet von hier! Das Biest will die Brücke zum Einsturz bringen!" Was hat sie da gesagt? Die Brücke...das ist es! Rachel hat recht! Ach du meine Güte, ist doch völlig klar! Dieses gigantische Monstrum braucht der Brücke nur einmal einen gezielten Schlag zu versetzten und das Eis zerbricht in tausend Teile!
Die Jungs scheinen das nun auch endlich begriffen zu haben und tauschen entsetzte Blicke aus. Logan rempelt dann Chris an, sodass er in unsere Richtung stolpert: "Los jetzt! Die Brücke wird einstürzen! Wir müssen weg von hier!" Auf dieses Kommando laufen nun auch endlich die drei anderen los.
"Sag ich doch!" Rachel hat meine Hand noch immer fest im Griff und zieht mich nun auch weiter. Dicht hinter uns kommen die Jungs angelaufen. Es ist noch ein gutes Stück bis zum Ende der Brücke und der eisige Untergrund hindert uns daran, mit vollem Tempo zu laufen.
Ich werfe einen Blick nach hinten auf das Monster, das nun bereits bei der Brücke steht und die Arme hebt: "Wir schaffen es nicht! Die Brücke wird einstürzen!"
Jake ruft mir zu: "Schau nach vorne, Jess! Lauf einfach! Du musst..." Ein lauter Krach und das darauffolgende Beben unterbricht Jake. Der Boden unter uns zittert und bebt. Keiner von uns kann sein Gleichgewicht halten und wir stürzen wieder zu Boden. Entsetzt schaue ich an meinen Freunden vorbei zu dem Monster, dessen erster Schlag bereits ein großes Loch in das Eis gerissen hat.
Nun holt es zum nächsten und vermutlich auch letzten Schlag aus. Es hebt entschlossen die Arme und fixiert wieder dieselbe Stelle. Uns bleiben
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