Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
beeilen!" Chris hat vollkommen recht. Bei diesem Tempo haben uns die Biester in Windeseile eingeholt. Er wendet sich an Rachel: "Komm schon, spring auf meinen Rücken! Ich nehme dich Huckepack, so geht es schneller!" Ohne zu zögern befolgt Rachel diese Anweisung und Chris läuft mit ihr am Rücken voraus. Logan joggt ihnen sofort hinterher, aber ich habe noch meine Probleme...mein Kreislauf spielt noch immer nicht ganz mit und das Schwindelgefühl kommt wieder...na toll.
"Spring auf meinen Rücken, Jess! Sonst holen wir die anderen nicht mehr ein!" Jakes Vorschlag klingt wirklich äußerst verlockend. Sofort hüpfe ich auf seinen Rücken und halte mich gut an ihm fest. Kaum bin ich auf ihm, läuft er los.
"Vielen Dank, Jake. Ich bin ehrlich gesagt schon ziemlich am Ende." Trotz Entlastung meines Körpers fühle ich mich immer noch nicht sonderlich gut. Aber Jake muss es ähnlich gehen. Überall auf ihm sind diverse Wunden verteilt. Auch er muss mittlerweile ziemlich erschöpft sein. Ich hoffe nur, dass er das durchhält.
Das Licht der späten Abendsonne scheint uns bereits entgegen. Nur noch wenige Meter und wir sind aus der Spalte raus. Ich werfe noch einen kurzen Blick nach hinten...und unsere Gegner nähern sich. Leider sehen sie beim besten Willen nicht sonderlich freundlich aus. Noch ein Grund für Jake, sich noch mehr zu beeilen.
Endlich sind wir wieder draußen, wo Chris, Rachel und Logan bereits auf uns warten. Sie schauen aber nicht in unsere Richtung, sondern blicken nach vorne. Ich kann noch nichts Genaues erkennen. Erst als Jake näher rangeht, sehe ich auch etwas...oh nein...
"So ein Mist!" Christophers Reaktion beschreibt die Situation ziemlich treffend. "Was machen wir jetzt bloß? Uns bleibt keine Zeit mehr!" Gebannt starren wir alle auf den Abgrund, der sich vor uns auftut. Der Berg scheint sich hier in zwei Hälften geteilt zu haben und vor uns liegt die bodenlose Grube, die ihn trennt. Eines steht fest: hier kommen wir nicht mehr weiter.
Plötzlich deutet Rachel, die noch immer auf Christophers Rücken hängt, nach rechts: "Da vorne! Seht ihr das? Da ist ein Übergang!" Wie bitte? Kann das sein? Alle wenden sofort ihren Blick auf die rechte Seite...tatsächlich! Ein paar hundert Meter weg von uns scheint sich eine Art Brücke zu befinden!
"Worauf warten wir dann noch? Los jetzt!" Mit diesen Worten läuft Logan voraus. Chris und Jake setzen sich auch in Bewegung. Trotz der zusätzlichen Last auf ihren Rücken laufen die beiden wie verrückt. Die nahende Bedrohung scheint sie außerdem noch zusätzlich anzutreiben. Hinter uns wird das Knurren und Brüllen immer lauter. Wie es scheint haben auch unsere Verfolger einen Zahn zugelegt. Das könnte eng werden!
Rachel feuert Jake und Chris noch zusätzlich an: "Ihr schafft das, Jungs! Nur noch ein paar Meter und wir haben es geschafft!" Ja, es stimmt! Nun ist es wirklich nicht mehr weit. Ich kann die Brücke schon ziemlich genau erkennen...aber ich bin skeptisch. Dieser Übergang besteht nur aus Eis! Die Brücke ist bestimmt extrem rutschig...und sonderlich stabil sieht das Ding auch nicht aus. Trotz allem ist mir dieser Weg lieber, als mich mit einem Dutzend dieser hässlichen Biester anzulegen. Also geht es weiter.
Logan ist der Erste, der bei der Brücke ankommt. Ohne lange zu fackeln läuft er auf das Eis. Chris läuft mit Rachel direkt hinter ihm und dann kommen Jake und ich. Plötzlich verliert Logan, der ganz vorne läuft, das Gleichgewicht und rutscht auf der spiegelglatten Oberfläche aus.
"Vorsicht!" Chris versucht noch zu bremsen, aber auch ihm gelingt es nicht. So stolpert er über Logan hinweg und landet unsanft auf dem harten Eis. Rachel kommt dabei nicht besser davon. Leider gelingt es auch Jake nicht mehr zu bremsen. Er versucht noch über Logan hinwegzuspringen, was ihm auch gelingt, aber an Chris und Rachel scheitert dann auch er. So fällt auch er zu Boden und ich mit ihm.
"Verdammt...mir tut alles weh..." Rachels Jammern lässt mich zurückblicken. Sie liegt neben Chris am Boden, der auch gerade dabei ist wieder aufzustehen. Beide sehen etwas mitgenommen aus. Logan befindet sich hinter ihnen uns steht schon wieder sicher auf beiden Beinen. Er hält sich zwar den Kopf, aber sonst scheint alles okay zu sein. Es gibt keine schwereren Verletzungen...jedenfalls noch nicht.
Mit diesem finsteren Hintergedanken schaue ich an Logan vorbei...unsere Verfolger haben uns also eingeholt. Knurrend und mit bösen Blicken warten sie vor der
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