Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
verwickelt zu sein, was natürlich umso besser für uns ist, denn dann hören sie uns nicht. Nun bleibt Jake stehen und im Schutz eines Busches machen wir uns bereit für den Angriff. Genau wie Jake fixiere ich mein Ziel und lasse es nicht mehr aus den Augen. Jetzt müssen wir beide nur noch auf die richtige Gelegenheit warten. Sobald sie uns den Rücken komplett zuwenden greifen wir an. Die Aufregung steigt in mir hoch. Hoffentlich mache ich alles richtig. Wir haben immerhin nur einen Versuch. Sollte ich es vermasseln, schwebe nicht nur ich selbst sondern auch Jake in Gefahr. Na toll, jetzt bin ich noch nervöser.
Na kommt schon, dreht euch endlich um...na also! Wie aufs Stichwort fliegt hinter den Jägern ein Rabe auf, der ein paar Blätter streift und somit ein Rascheln verursacht, das laut genug ist, um die Jäger abzulenken. Für wenige Sekunden drehen sie sich um und das ist das Startsignal für unseren Angriff. Zur selben Zeit springen Jake und ich aus unserem Versteck hervor und machen kurzen Prozess. Ein Sprung, ein Stoß und ein harter Aufprall. Die beiden Männer wissen gar nicht, wie ihnen geschieht. Sie hatten keine Chance. Nun liegen sie beide auf den Wurzeln der Bäume, gegen die sie gerade geschleudert wurden. So schnell werden die sich nicht mehr rühren. Nun stehen wir vor dem dritten Jäger, der langsam zurückweicht und mir verängstigt in die Augen sieht.
Er fixiert nur mich und scheint mich trotz meiner Gestalt als Wolf zu erkennen: "Du bist das! Das Mädchen von vorhin. Ich erkenne dich an deinen Augen. Zweifellos, du musst es sein. So viel zum Thema, dass du anders bist. Das glaubst du ja wohl selbst nicht!"
Ich will gerade dagegenreden und mache mich bereit mich zu rechtfertigen, aber Jake unterbricht mich: "Genug! Du hast hier gar nichts zu reden!" Jake ist sehr direkt. Drohend steht er vor dem Jäger und blickt ihm voller Zorn in die Augen. "Du kannst froh sein, dass du noch am Leben bist. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich euch drei sofort in Stücke gerissen. Andererseits habe ich nun endlich die Möglichkeit mit einem von euch zu reden." Reden? Was will Jake denn wissen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Mann etwas Wissenswertes zu sagen hat. Es wäre vermutlich besser, wenn wir einfach weiterziehen würden.
Also tippe ich ihn unsicher an: "Jake, lass uns doch einfach gehen. Wir haben sowieso viel zu viel Zeit hier verloren."
Aber Jake ignoriert mich: "Warum tut ihr das? Wieso um alles in der Welt tötet ihr uns Wölfe? Habt ihr denn gar keinen Respekt vor uns?"
Den Jäger scheint diese Frage zu amüsieren: "Respekt? Warum sollten wir Respekt vor euch haben? Ihr verkörpert das pure Böse. Sieh dich doch mal an! Du bist eine Bestie, wie jeder von euch! Da gibt es keine Ausnahmen!" Bei seinem letzten Satz hat er mir provokant in die Augen gesehen. Dieser Starrkopf! Allmählich werde ich sauer!
Jakes tiefes Knurren scheint den Jäger wenig zu beeindrucken: "Du hast meine Frage nicht beantwortet! Sprich, Mensch!" Abwertender könnte Jake gar nicht klingen.
"Ihr habt einst großes Unheil über die Welt gebracht. Nur wenige Menschen wissen noch, dass es euch gibt, aber ich habe es nicht vergessen! Mein Vater hat mir damals alles erzählt. Es gibt bestimmte Leute, die dazu auserwählt sind, euch zu jagen und endgültig auszurotten. Leider gibt es mittlerweile nicht mehr viele, die diese Meinung vertreten und zum Schutz unserer Welt beitragen." Was für einen Schwachsinn gibt dieser Typ eigentlich von sich? Der redet ja von uns Wölfen, als wären wir Monster, die um alles in der Welt die Menschheit auslöschen wollen! Kompletter Blödsinn...
"Du verwechselst uns da leider mit ein paar unserer Artgenossen. Schon mal was von Schattenwölfen gehört?" Der Jäger sieht Jake mit fragendem Blick an. "Ah, offensichtlich nicht. Das dachte ich mir schon. Nicht als ob ich mich vor dir zu rechtfertigen hätte, aber du solltest vielleicht wissen, dass sie diejenigen sind, die das Ende der Menschheit anstreben. Vor vielen Jahren hätten sie dieses Ziel sogar schon fast erreicht, wenn nicht wir Lichtwölfe gewesen wären um sie aufzuhalten!" Wie war das mit "wir"? Ich muss mich wohl verhört haben.
Der Jäger versucht zu Wort zu kommen: "Was redest du da für einen..."
Aber Jake unterbindet dies sofort wieder: "Du solltest dich besser über die vergangenen Dinge informieren, bevor du voreilige Schlüsse ziehst! Wie viele Wölfe hast du aufgrund deiner Vermutungen schon getötet? Wie
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