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Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Titel: Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Brocks
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andere auch, aber jetzt...ich kenne ihn noch nicht lange und dennoch ist er schon die wichtigste Person in meinem Leben geworden. Und jetzt soll ich ihn verlieren? Einfach so? Das ist nicht fair!
    Der Jäger sieht abwechselnd mir und Jake in die Augen. Er scheint zu merken, was er gerade im Inbegriff ist zu tun. Es sieht fast so aus, als hätte er Mitleid mit uns, aber das schüttelt er im selben Moment noch ab: "Ja, seht euch noch ein letztes Mal in die Augen! Ich werde nämlich dafür sorgen, dass ihr das nie wieder könnt!" Mit diesen Worten betätigt er den Abzug. Alles um mich wird ganz langsam. Ich höre keinen Laut mehr. Weder das Rascheln der Blätter im Wind, noch das Vogelzwitschern. Das Einzige, was ich vernommen habe, war der Schuss. Jake hat die Vorderpfoten vom Boden abgehoben, um dem Jäger noch entgegenzuspringen, aber es ist bereits zu spät. Ich sehe die Kugel wie in Zeitlupe. Sie rast direkt auf Jakes Brust zu und auf sein Herz...auf sein großes, gutmütiges Herz. Dann erreicht sie seinen Körper und durch das schmerzverzerrte Aufjaulen von Jake werde ich wieder in die Realität gerissen und Geräusche und Geschwindigkeit kehren wieder zur Normalität zurück. Die Kugel geht glatt durch Jakes Brust hindurch, tritt zwischen seinen Schulterblättern wieder aus und bleibt in einem Baum stecken. So ein Dreckskerl! Wie kann ein einzelner Mensch nur so viel Schaden anrichten und sich für eine Sache einsetzten, die völliger Schwachsinn ist? Wie kann man nur so derartig grausam sein? Ich fasse es einfach nicht! Jake liegt nun endgültig am Boden. Er ist am Ende seiner Kräfte angelangt und atmet nur noch schwer.
    "Ich habe schon damit gerechnet, dass ich mehr als einen Schuss brauchen werde. Bei euch Riesenviechern ist das fast immer so. Aber zwei direkte Treffer hat bisher noch keiner überlebt. Da wird es dir auch nicht anders gehen!" Ich kann diesen Anblick gar nicht ertragen! Jake liegt am Boden, ohne die Kraft oder den Willen aufzustehen und dieses Ekelpaket ist gerade dabei wieder auf ihn zu zielen! Es ist schrecklich! Blut schießt aus Jakes Wunde und verklebt das weiße Fell. Seine Augen haben jeglichen Glanz verloren. Ich sehe nur noch Leere in seinem Blick. Jeder Atemzug raubt ihm noch mehr Kraft und ist wie ein Stich in mein Herz...oh Jake, ich will dich nicht verlieren...ich kann dich einfach nicht verlieren...und ich werde dich nicht verlieren!
    Ich fühle eine solche Wut in mir. Noch nie empfand ich eine solche Verachtung gegenüber eines Menschen. Der Hass wird immer größer und ich spüre, wie er meinen Körper wieder mit Energie versorgt. Mit meinen letzten Kraftreserven drücke ich mich vom Boden ab. Ein stechender Schmerz fährt von meinem Hinterbein durch den gesamten Körper, aber ich gebe nicht auf! Nur noch ein kleines Stückchen...geschafft! Ich stehe wieder auf allen Vieren! Aus eigener Kraft habe ich es geschafft aufzustehen. Jetzt muss alles sehr schnell gehen. Der Jäger zielt bereits auf Jake und hat seinen Finger wieder auf dem Abzug. Nun muss ich handeln! Ich werde diesen Typen in der Luft zerfetzen! Dieser abscheuliche Kerl wird es noch bereuen sich jemals mit uns Wölfen angelegt zu haben! Er sieht mich als Monster? Gut, dann werde ich ihm die Bestie in mir zeigen!
    Mit all der Kraft, die ich aufbringen kann schleudere ich meinen eigenen Körper gegen den Jäger, der zu sehr auf Jake fixiert war, als auf mich zu achten. Das war ein großer Fehler und vermutlich auch der letzte, den er je in seinem erbärmlichen Leben machen wird! Von meinem Hass getrieben vergesse ich nun die Wunde, egal wie schmerzhaft sie ist. Nun liegt er am Boden, gut vier Meter von mir entfernt. Langsam gehe ich auf ihn zu. Benommen schüttelt er seinen Kopf und weiß im ersten Moment noch nicht wie ihm geschieht. Er blickt hektisch um sich und sucht nach seiner Waffe - vergeblich. Bei dem Zusammenstoß hat er das Gewehr losgelassen und es wurde weit weg gegen einen Baum geschmettert. Jetzt ist er unbewaffnet und mir schutzlos ausgeliefert. Knurrend und Zähnefletschend bewege ich mich langsam auf ihn zu. Du hast Jake zum letzten Mal verletzt, glaub mir!
    "N-nein, nicht! Bleib weg von mir, du Biest!" Oh, jetzt bekommt es der ach so taffe Jäger also mit der Angst zu tun? Vielleicht winselt er ja nochmal um Gnade, aber diesmal beißt er bei mir auf Granit! Er hat Jake fast getötet und weiß Gott wie viele andere unschuldige Wölfe er noch auf dem Gewissen hat! Ich werde der Welt einen Gefallen tun,

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