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Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Titel: Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Brocks
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Jäger dann trotzdem auf mich? Vielleicht kann ich ihn ja davon überzeugen, dass ich ein Mensch bin...langsam richte ich mich auf...
    "Keine weitere Bewegung mehr!" Die Stimme des schon etwas älteren Mannes ist tief und klingt bedrohlich. "Wenn du nur einen Schritt machst, erschieße ich dich! Ich habe kein Mitleid mit Bestien, wie du eine bist!" Wie war das? Bestie? Der muss wirklich wissen, was ich bin! Aber wie ist das möglich?
    "Haben Sie eben mit mir gesprochen?" Ich habe beschlossen, ihn etwas zu verwirren. Vielleicht kann ich ihn kurz ablenken und dann im richtigen Moment zuschlagen. Auch wenn mir der Gedanke nicht gefällt, aber lieber er als ich.
    "Natürlich habe ich mit dir gesprochen! Mit wem denn sonst?" Er hat eine enorme Wut in den Augen. Als würde er mich wirklich abgrundtief hassen. Dem traue ich zu, dass er auf mich schießen würde, ohne Zweifel.
    "Tut mir leid, das war mir nicht klar. Ich hätte nie gedacht, dass jemand eine Bestie in mir sieht. Mir sind alle möglichen Beleidigungen geläufig, aber Bestie? Das ist doch etwas unpassend in dieser Situation, finden Sie nicht?" Der Jäger zuckt nicht einmal mit der Wimper. Er hat das Gewehr noch immer genau auf meinen Kopf gerichtet und macht keine Anstalten sich zu bewegen. Sein Finger ist bereits auf dem Abzug. Eine kleine Bewegung und ich bin Geschichte...
    "Mich täuschst du nicht! Ich weiß, was du bist! Du magst zwar auf den ersten Blick unschuldig wirken, aber im tiefsten Inneren bist du ein blutrünstiges Biest! Also versuch dich nicht herauszureden!" Der hält wirklich dicht. Ich schätze ihn von meiner Menschlichkeit zu überzeugen wird doch schwieriger, als ich gedacht hätte.
    "Wie meinen Sie das bloß? Ich weiß wirklich nicht auf was Sie hinauswollen. Wenn Sie eine Bestie suchen, dann sollten Sie mal lieber hinter mich blicken. Da liegt das Ungetüm, das sie von mir aus erschießen können." Diese Worte sind mir wirklich nicht leicht gefallen. Ich spreche ungerne so über Jake und noch weniger lieb ist es mir, wenn ich ihm einen Jäger auf den Hals hetze, aber momentan bleibt mir wohl nichts anderes übrig.
    Doch der Jäger wendet seinen Blick nicht ab: "Keine Sorge, um den kümmere ich mich später noch. Jetzt bist erst einmal du an der Reihe."
    "W-wie meinen Sie das?" Jetzt kommen meine Schauspielkünste zum Tragen. Ich muss das unschuldige kleine Mädchen heraushängen lassen, ihm Angst zeigen und vielleicht etwas auf die Tränendrüse drücken. Das sollte sogar den härtesten Typen überzeugen, denn ich glaube nicht, dass er auf ein weinendes Mädchen schießt, das auf Knien um ihr Leben bettelt. Ich hasse es zwar Schwäche zu zeigen, aber in dieser Situation könnte mir das durchaus von Nützen sein.
    "Wie werde ich das wohl meinen? Ich werde dich und deinen kleinen Freund beseitigen. Nur ein toter Wolf ist ein guter Wolf. Glaub nicht, dass du mich von dem Gegenteil überzeugen kannst. Du bist nicht mein erstes Opfer und glaub mir, du wirst auch nicht mein letztes sein." Na das sind ja schöne Aussichten! Wer ist dieser Typ überhaupt? So eine Art Wolfsjäger? Der ist doch verrückt!
    Ich beginne zu stottern: "Mich beseitigen? D-das können Sie doch nicht machen! Ich bin kein Wolf! Wie kommen Sie überhaupt auf so einen Unsinn?" Winselnd und mit weinerlicher Stimme versuche ich ihn zu überzeugen.
    "Aha, du bist also kein Wolf? Und was suchst du dann hier im Wald? Und wie erklärst du dir die Tatsache, dass einer meiner Leute nicht einmal mehr einen Muskel bewegen kann, ohne sich vor Schmerzen zu winden? Du machst mir nichts vor! Ich werde der Welt einen Gefallen tun, indem ich dich töte!" Mist! Das scheint wohl alles nichts zu bringen. Dann muss ich wohl auf Plan B umsteigen: kurze Ablenkung und schneller Gegenschlag!
    Ich werde lauter: "Na gut, du Schlaumeier! Wenn du so gut über Wölfe Bescheid weißt, sollte dir eigentlich klar sein, dass wir nie allein unterwegs sind!" Na, wer sagt's denn! Er scheint verunsichert zu sein! So, dann werde ich wohl nochmal nachlegen! "Selbst, wenn du mich erschießen solltest, mein Rudel ist bereits hier, um dich bei der kleinsten falschen Bewegung zu zerfleischen! Na, was willst du dagegen tun?" Nervös blickt der Jäger um sich und dann macht er einen verhängnisvollen Fehler: nur für den Bruchteil einer Sekunde senkt er sein Gewehr, um sich umzusehen und das nütze ich natürlich schamlos aus.
    Ohne zu zögern springe ich mit einem Satz nach vorne und werfe mich gegen den Jäger. Dieser

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