Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
nirgends abstützen...gleich ist es bei meinen Beinen angelangt...nein, bitte nicht, nicht zu der Wunde...
Ich blicke hinab zu meinem Bein und in diesem Moment erreicht der Schmerz meine Stichwunde und die Qual steigert sich ins Unerträgliche. Wie auf Knopfdruck habe ich meine Stimme zurück und lasse einen gellenden Schrei los, während ich wie ein Stein zu Boden falle und hart aufkomme. Wie von der Tarantel gestochen hüpft Jake von der Couch und weiß noch gar nicht wie ihm geschieht. Ich liege auf dem Boden und winde mich vor Schmerzen, während aus meiner Wunde wieder Blut schießt und meine Jeans rot färbt. Aber das ist nicht das eigentliche Problem, denn meine Kopfschmerzen machen mir viel mehr zu schaffen. Ich habe beide Hände in meinen Haaren festgekrallt, weil ich diese Qualen kaum ertrage. Meine Augen füllen sich mit Tränen, Schweißtropfen stehen mir auf der Stirn und mein ganzer Körper ist verkrampft vor lauter Schmerz.
Endlich hat sich Jake wieder gefangen und schaut hektisch durch den ganzen Raum. Als er mich ächzend und stöhnend auf dem Boden liegen sieht, schmeißt er sich sofort neben mich auf die Knie, packt mich fest bei den Schultern und drückt mich zu Boden, sodass mein Körper nicht mehr so zuckt.
"Jessica, beruhige dich! Was ist denn nur los mit dir?" Er blickt auf den blutverschmierten Teppichboden. "Oh nein, sag nicht, dass es noch schlimmer geworden ist!"
Schreiend und mit zugekniffenen Augen wälze ich mich herum: "Ich halte das nicht aus! M-mein Kopf brennt so!"
"Was? Dein Kopf? Warum um Himmelswillen redest du von deinem Kopf und nicht von deiner Wunde am Bein?" Jake gerät in Panik. Er weiß nicht was er tun soll. Leider geht es mir dabei nicht anders.
"I-ich weiß nicht, was mit mir los ist! Mir tut alles weh! Es fühlt sich an, als würde ich innerlich verbrennen!" Ich habe Todesangst. Meine Gliedmaßen zucken und mein gesamter Körper windet sich unbewusst hin und her. Solch eine Dimension von Schmerzen habe ich noch nie erlebt. Es ist eine einzige Tortur und Jake kann genauso wenig etwas dagegen tun, wie ich.
Panisch schaut er im Raum umher: "Was soll ich machen? Ich habe keinen blassen Schimmer, was das sein könnte!"
"Hilf mir, Jake! Diese Schmerzen bringen mich noch um! Hilf mir doch!" Wie angewurzelt kniet Jake neben mir. Seine Augen sind weit aufgerissen und er schlägt die Hände über den Kopf. Ahnungslos blickt er durch den ganzen Raum und versucht irgendeine Lösung zu finden.
"Wir brauchen Hilfe! Jessica, halte durch! Ich werde einen Arzt holen!" Schnell springt Jake auf und stürmt zur Tür.
"Nein, geh nicht! Lass mich nicht allein, Jake! Bleib bei mir!" Jake will gerade etwas dagegen einwenden, aber er kommt nicht zu Wort, da ich laut aufschreie. Nun konzentriert sich der gesamte Schmerz auf mein rechtes Bein, auf die Wunde! Noch mehr Blut sickert durch meine Jeans in den Teppichboden und es bildet sich bereits eine riesige Lache.
"Jessica!" Blitzschnell läuft Jake zu mir und wirft sich wieder neben mich. "D-du verlierst zu viel Blut!"
"Mach doch etwas!" Ich kralle meine Hände und Nägel nun in den Teppichboden, der bereits komplett mit Blut durchtränkt ist.
"Ich muss die Blutung stoppen!" Zögernd blickt er mir in mein tränenüberlaufenes Gesicht. "Tut mir leid!" Was zur Hölle meint er damit? Jake atmet kurz durch und sammelt sich, dann richtet er sich auf und drückt ohne Vorwarnung beide Hände mit aller Kraft, die er nur aufwenden kann, auf meine Wunde. Ich komme fast um vor lauter Schmerz und schreie noch einmal laut auf!
"Nein, nicht! Es tut so weh! Hör doch auf damit!" Mit aller Kraft versuche ich Jake wegzudrücken, aber es gelingt mir nicht. Ich richte mich auf und kralle meine Nägel in seinen rechten Arm. Dabei fahre ich unbewusst meine Wolfskrallen aus und ramme sie in Jakes Oberarm, aber das ist mir egal. Der enorme Schmerz lässt mich komplett vergessen, wen ich nun angreife, ich will einfach nur, dass es aufhört! Warum macht Jake das bloß? Sieht er denn nicht, dass er mir unglaublich wehtut?
"Es tut mir so schrecklich leid, Jessica! Ich muss das tun, ansonsten verblutest du!" Jake hat nun auch schon Tränen in den Augen, wobei ich nicht glaube, dass sie von meinen Krallen verursacht werden, die in seinem Oberarm stecken. Er scheint mit mir zu leiden, aber das interessiert mich im Moment nicht! Ich will nur, dass er von mir ablässt! Da verblute ich lieber, als noch länger diese Schmerzen zu ertragen!
Also schreie ich ihn
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