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Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Titel: Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Brocks
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Nähe?" Jake streckt sich kurz und winkelt die Beine an. Dann deutet er mit dem Kopf auf die freigewordene Stelle auf der Couch und ich setze mich zu ihm.
    "Sagen wir mal so: jetzt sind sie auf jeden Fall keine Gefahr mehr für uns." Bei genauerem Hinsehen bemerke ich ein paar kleine eingetrocknete Bluttropfen auf Jakes Hals.
    Ich kann mir schon denken, was passiert ist, aber ich gehe lieber auf Nummer sicher: "Das heißt also..."
    Jake vollendet meinen Satz: "Das heißt, dass ich sie erledigt habe." Ohne jegliche Reaktion starre ich Jake in die Augen. "Aber bevor du jetzt ein falsches Bild von mir bekommst: es war Notwehr." Jake beugt sich vor und streift sein T-Shirt etwas nach oben. An der rechten Seite seines Bauches befindet sich eine längliche Wunde.
    Ich bin schockiert: "Ach du meine Güte, was ist passiert?"
    "Keine Angst, ist nur ein Streifschuss. Bis morgen ist das auf jeden Fall wieder verheilt. Ich schätze, dass sie damit gerechnet haben, dass wir zurückkommen würden. Nachdem ich die Fährte zu der Stelle aufgenommen hatte, war ich nach kurzer Zeit wieder an dem Ort, wo noch immer der eine Jäger lag." Schuldbewusst blicke ich zu Boden. Mist, ich hatte den Typen schon fast vergessen. "Jedenfalls war ich etwas unvorsichtig und das haben diese Mistkerle gleich ausgenützt. Zum Glück lässt ihre Genauigkeit beim Schießen zu wünschen übrig."
    "Du bist verrückt! Sei nächstes Mal etwas vorsichtiger!" Dieser Jake...irgendwann komme ich nochmal um vor Sorge.
    "Versprochen." Er lächelt mich an. "Jedenfalls werden sie jetzt keinen mehr verletzen."
    "Und was ist mit den..." Ich hasse es dieses Wort auszusprechen. "Leichen?"
    "Das wird wohl kaum ein Problem darstellen. Ich habe alle drei einfach liegen lassen. Die wilden Tiere werden sich vermutlich darum kümmern." Jake spricht über diese Sache als wäre es das Normalste auf der Welt. Ich frage mich, wie viele Menschen er schon auf dem Gewissen hat...aber zu lange darüber nachzudenken macht mich nur verrückt.
    Also versuche ich die Sache positiv zu sehen: "Zumindest müssen wir uns jetzt keine Sorgen machen, wenn wir ein paar Tage länger hier sind. Trotz allem sollten wir nicht länger bleiben, als nötig. Diese Stadt wirkt so erdrückend..."
    "Oh ja, Jess. Ich verstehe genau, was du meinst. Außerdem sind mir die Leute hier nicht ganz geheuer..." Apropos Leute, ich hätte die Begegnung mit Chris schon fast vergessen. Ob Jake seine Gegenwart auch schon gespürt hat?
    Also frage ich nach: "Dir ist nicht zufällig etwas Merkwürdiges aufgefallen im Bezug auf die Menschen, die hier leben?"
    Jake sieht mich begriffsstutzig an: "Ich weiß nicht genau, auf was du hinauswillst."
    "Heute bin ich mit jemandem ins Gespräch gekommen...mit einem Wolf." Bin ja mal gespannt auf seine Reaktion.
    Plötzlich werden Jakes Augen größer und ich bemerke die Gänsehaut auf seinen Armen: "Mit einem Wolf? Du meinst also mit einem Artgenossen?" Ich nicke nur. "Ich wusste es! Von Anfang an hatte ich so ein ungutes Gefühl in der Magengegend! Wo bist du ihm über den Weg gelaufen?"
    Ich zucke mit den Schultern: "Na ja, er ist eher mir über den Weg gelaufen. Besser gesagt: er hat mich verfolgt. Gar nicht weit von hier habe ich ihn dann zur Rede gestellt."
    "Er hat dich verfolgt? Ich kann nur für ihn hoffen, dass er dich nicht belästigt hat. Hättest du mich doch gerufen. Ich wäre innerhalb weniger Minuten bei dir gewesen." Jake klingt richtig besorgt. "Aber angegriffen hat er dich nicht, oder? Falls ja, gib mir eine Minute und der Kerl ist hinüber."
    Ich muss lachen: "Keine Sorge, ich kann schon selbst auf mich aufpassen. Und nein, er hat mich weder angegriffen, noch belästigt. Wir haben uns nur unterhalten. Ehrlich gesagt hat er einen richtig netten Eindruck gemacht."
    Jake wird neugierig: "Und was habt ihr so besprochen?"
    Wieder schaue ich ihn schulterzuckend an: "Ach, nichts weiter. Er heißt jedenfalls Christopher und dürfte in deinem Alter sein. Nebenbei ist er eher ein sesshafter Typ. Mittlerweile ist er schon fast vier Jahre hier. Ich schätze er kennt diese Stadt wie seine Westentasche."
    Jakes Reaktion ist ähnlich wie meine vorhin: "Du nimmst mich doch auf den Arm, Jess! Vier Jahre? Kaum zu glauben. Na ja, aber mich soll's nicht stören. So lange er uns nichts Böses will..."
    Ich schüttle den Kopf: "Das glaube ich kaum. Wie gesagt, er wirkte nicht gefährlich auf mich."
    "Na dann..." Jake blickt auf mein Bein und deutet mit einem Kopfnicken darauf. "Wie

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