Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)
geht es dir damit? Schon besser?" Ha, schön wär's!
Ich zögere etwas: "Zu Anfang schon, aber jetzt...langsam glaube ich, dass es immer schlimmer wird. Du hattest wohl recht. Ich brauche wirklich Ruhe."
Jake nickt: "Dann solltest du dich besser hinlegen. Recht viel geschlafen hast du letzte Nacht ja sowieso nicht."
"Jetzt schon? Es ist doch noch nicht einmal sechs Uhr, oder?" So früh gehe ich normalerweise nie ins Bett.
"Macht doch nichts. Ich muss zugeben, dass ich auch noch etwas müde bin. Also an mir soll's nicht liegen." Eigentlich habe ich ja gar nichts gegen den Vorschlag. Ich bin auch schon wieder hundemüde. Die Wunde scheint an meinen Kräften zu zehren. Nebenbei kommen auch noch diese unerträglichen Kopfschmerzen hinzu. Sich schlafen zu legen wäre wohl wirklich die beste Lösung.
Also stimme ich Jakes Vorschlag zu: "Na gut, dann ruhen wir uns noch etwas aus. Im Prinzip sind wir ja sowieso nur hier, um uns auszukurieren." Mit diesen Worten stehe ich auf und bemühe mich mein Bein so wenig wie möglich zu belasten.
Bevor Jake sich auf die Couch legt, zieht er noch die Vorhänge zu. Dann schließt er die Tür ab und legt sich ebenfalls hin. Mit einem kurzen "Gute Nacht, Jessica" schlüpft auch er unter die Decke und schließt die Augen. Ich mache dasselbe. Jetzt, wo ich im Bett liege, übermannt mich auch langsam die Müdigkeit. Der Schmerz lässt sowohl in meinem Bein, als auch in meinem Kopf nach und langsam gleite ich in das Land der Träume...
Ich möchte wissen, wie spät es wohl schon ist. Seit einer gefühlten Stunde liege ich nun schon wach im Bett. Das Vogelzwitschern, das sogar durch das geschlossene Fenster zu hören ist, hat mich aufgeweckt. Schlafen kann ich jetzt auf jeden Fall nicht mehr, aber aufstehen will ich auch noch nicht. Also liege ich nur faul im Bett und wälze mich mal hin mal her. Jake ist übrigens noch nicht wach. Er liegt seelenruhig auf der Couch und schläft tief und fest. Ich habe ehrlich gesagt nicht das Gefühl, dass er in der nächsten halben Stunde vorhat sich zu bewegen. Also fasse ich nun doch den Beschluss aufzustehen, das Zimmer zu lüften und mich dann frisch zu machen. Langsam richte ich mich im Bett auf und reibe mir nochmal die Augen. Dann drehe ich mich zur Bettkante und stelle beide Beine auf den Boden. Ich gehe sehr behutsam vor, denn ich will ehrlich gesagt nicht riskieren, dass ich noch einen Tag im Bett verbringen muss, wenn ich mein wieder zu schnell und vor allem zu viel belaste. Momentan spüre ich zwar noch keinen Schmerz, aber das muss ja nichts heißen. Vorsichtig und darum bemüht leise zu sein stehe ich auf. Ich stehe vor allem auf dem linken Bein und stütze mich an der Wand ab...geschafft! Ohne mein rechtes Bein zu viel zu belasten bin ich aufgestanden und gehe nun in Richtung Fenster. Ich hasse es, mich nur so langsam voran bewegen zu können. Jeder Schritt ist wie eine neue Herausforderung und auf die Dauer wird das wirklich mühsam. So, gleich bin ich beim Fenster angekommen. Hoffentlich wecke ich Jake nicht auf...ich will ihm nicht seines wohlverdienten Schlafes berauben. Immerhin wurde er ja auch verletzt, aber ihn scheint das eher wenig zu stören. Ich ziehe die Vorhänge zur Seite und ein Teil des Zimmers wird von den Sonnenstrahlen der frühen Morgensonne erhellt. Wieder ist ein wunderschöner Tag angebrochen. Vorsichtig öffne ich das Fenster und schaue währenddessen zu Jake hinüber, der keinen Laut von sich gibt. Er schläft ruhig weiter mit dem Gesicht von mir abgewandt. Das leise Quietschen, das das Fenster beim Öffnen von sich gibt, scheint ihn nicht zu stören. Ich lehne mich hinaus und atme die kühle Morgenluft ein, die nun ins Zimmer strömt. Die Vögel zwitschern noch immer, aber sonst ist alles sehr ruhig. Vermutlich ist noch keiner außer Haus gegangen, immerhin ist es ja auch erst kurz nach sechs Uhr.
Ich lehne mich wieder zurück und lasse das Fenster offen während ich mich in Richtung Bad begebe. Behutsam setze ich einen Fuß vor den anderen, doch plötzlich packt mich ein enormer Schmerz. Das Gefühl ist unbeschreiblich, wie aus heiterem Himmel fährt mir ein unerträgliches Stechen durch den Kopf, dass sich rasch ausbreitet! Ich würde am liebsten losschreien, aber meine Kehle ist wie zugeschnürt! Was soll ich nur machen? Ich spüre, wie mich die Kraft in meinem Körper verlässt...ich werde immer schwächer und der Schmerz breitet sich nach unten aus...ich kann meine Arme schon nicht mehr bewegen, mich
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